Krieg

Armee: Kilometerlanger Hamas-Tunnel mit Beton versiegelt

Terror-Tunnel der Hamas in Gaza (Symbolfoto) Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen sieben Kilometer langen Tunnel der islamistischen Terrororganisation Hamas mit Beton versiegelt. In den unterirdischen Gang bei Beit Hanun im nördlichen Gazastreifen seien 20.000 Kubikmeter Versiegelungsmaterial gepumpt worden, teilte die Armee auf ihrer Webseite mit.

Die Operation, die sich über vier Wochen hingezogen habe, sei Teil der Bemühungen gewesen, die unterirdische Infrastruktur der Hamas zu zerstören. 

Während ihrer langjährigen Herrschaft im Gazastreifen hat die Hamas ein weit verzweigtes Tunnelnetz angelegt. Dieses durchzieht praktisch den gesamten Untergrund des rund 45 Kilometer langen und etwa sechs bis 14 Kilometer breiten Gazastreifens. Im Volksmund auch die »Gaza-Metro« genannt, soll das System in seiner ursprünglichen Ausformung eine Länge von mindestens 500 Kilometern aufgewiesen haben.

Die Hamas nutzt die ihr verbliebenen Tunneln in den Gebieten, die sie noch kontrolliert, weiterhin zur Bewegung von Kämpfern und zur Lagerung von Waffen, Munition und Lebensmitteln. Sie sind verbunden mit Bunkern, die als Kommandozentralen und Rückzugsorte für die Hamas-Führung dienen. Auch israelische Geiseln werden in Tunneln unter der Stadt Gaza und den Flüchtlingsvierteln im mittleren Gazastreifen vermutet. 

Die nunmehr versiegelten Anlagen liegen nahe an der Grenze zu Israel, in einem Gebiet, das die israelischen Streitkräfte schon seit längerem kontrollieren. Ihre strategische Bedeutung lag darin, dass sie unmittelbar an die israelische Grenze heranführten und insofern eine Bedrohung für Israel darstellten. 

Die Armee findet und zerstört immer wieder Hamas-Tunnel im abgeriegelten Küstengebiet. Die wochenlange Dauer eines Einsatzes, um eine Anlage von sieben Kilometern Länge zu versiegeln, zeigt aber auch, wie zeitraubend sich das Unterfangen gestaltet, das Tunnelsystem der Islamisten umfassend zu zerstören. dpa

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