Israel

Amit Soussana: »Du hast mir das Leben gerettet«

Amit Soussana Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Israel

Amit Soussana: »Du hast mir das Leben gerettet«

Auch kürzlich freigelassene Frauen äußern sich zu ihren Erfahrungen in der Geiselhaft in Gaza

 29.01.2025 16:04 Uhr

Amit Soussana, die am 7. Oktober 2023 von palästinensischen Terroristen nach Gaza verschleppt wurde, hat sich zu ihrer Situation in der Geiselhaft geäußert. Sie kam im November 2023 im Rahmen einer Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas frei.

Dies sei nur geschehen, da sie von der erst am vergangenen Samstag nach Hause zurückgekehrten Liri Albag gerettet worden sei, erklärte Soussana in einem Interview des israelischen Fernsehsenders Kanal 12. Denn sie habe die Terroristen davon überzeugt, dass Soussana nicht der Armee angehöre.

Die Geiselnehmer hätten sie gefesselt, mit einem Stock geschlagen, sie mit einem Objekt aus Metall bedroht und von ihr verlangt, sie solle einräumen, dass sie Teil der Streitkräfte (IDF) sei. Einer der Terroristen habe schließlich eine Pistole auf sie gerichtet und ihr 40 Minuten gegeben, um es zuzugeben.

»Wie ein Tier«

Liri Albag habe schließlich mit dem Geiselnehmer gesprochen. Offenbar brachte sie ihn von der Absicht ab, Amit Soussana zu ermorden. Später habe sie Albag gegenüber gesagt: »Ich weiß nicht, ob sie mich getötet hätten oder nicht. Aus meiner Sicht hast du mir aber das Leben gerettet.«

Lesen Sie auch

Amit Soussana sprach über weitere Details ihrer Geiselhaft in Gaza. In den ersten drei Wochen sei sie in einer Wohnung von zwei Terroristen festgehalten worden, die ihre Beine an einem Fenster festgekettet hätten. »Wie ein Tier« sei sie behandelt worden. Auch sprach sie erneut über sexuellen Missbrauch durch einen ihrer Wächter.

Naama Levy, eine weitere Geisel, die am letzten Samstag nach 477 Tagen in Gaza im Gegenzug für die Entlassung von 50 Palästinensern aus israelischen Gefängnissen freikam, äußerte sich. Auf Instagram schrieb sie: »Ich bin endlich zu Hause. Ich bin in Sicherheit und von meiner Familie umgeben, die mich beschützt. Jeden Tag fühle ich mich besser.«

»Wir warten auf Agam«

Die Späherin der IDF schrieb auch, sie sei nach ihrer Verschleppung 50 Tage lang allein gewesen, bevor sie zusammen mit Freunden festgehalten worden sei. Diese hätten ihr Kraft und Hoffnung gegeben. »Wir gaben einander Kraft, bis wir freigelassen wurden – und hinterher ebenfalls.«

Levy forderte eine Rückkehr der weiterhin von der Hamas festgehaltenen Geiseln: »Wir warten auf Agam«, schrieb sie. Agam Berger ist die einzige von fünf am 7. Oktober 2023 entführten IDF-Späherinnen, die sich noch in Geiselhaft befindet. Auch die weiterhin in Gaza befindlichen Geiseln müssten in die Lage versetzt werden, sich von der Verschleppung zu erholen.

»Es ist mir wichtig, den IDF-Soldaten und dem gesamten israelischen Volk zu danken«, schrieb Naama Levy. »Während ich noch in Gefangenschaft war, habe ich gesehen, wie ihr für mich gekämpft habt. Ich danke euch allen. Ich liebe euch.« im

Geiseln

Beisetzung von Itay Chen

In Tel Aviv nehmen Tausende Abschied von der letzten deutschen Geisel

 09.11.2025

Gaza

Nach elf Jahren: Hadar Goldin soll heute zurückgeführt werden

Hamas erklärt, nach elf Jahren angeblich die Leiche von Hadar Goldin gefunden zu haben / Israel wartet auf die Rückführung

von Sabine Brandes  09.11.2025

Geiseln

»Jetzt bist du zu Hause«

Lior Rudaeff war Mitglied des Notfallteams von Kibbuz Nir Yitzhak. Am Wochenende wurde sein Leichnam nach Israel überführt

von Sabine Brandes  09.11.2025

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Israel

Spion auf vier Rädern

Israels Armee mustert ihre Dienstfahrzeuge »Made in China« aus. Der Grund: Sie könnten ein Risiko für die nationale Sicherheit sein

von Ralf Balke  07.11.2025

Ko Pha Ngan

Thailand: Israelisches Paar hat in der Öffentlichkeit Sex - und wird verhaftet

Die Hintergründe

von Sabine Brandes  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025