Krieg gegen die Hamas

Aktivisten wollen von Tunesien nach Rafah

Aktivisten machen sich von Tunis auf den Weg. Sie wollen zum Grenzübergang Rafah, am Gazastreifen Foto: picture alliance / Anadolu

In Tunesien ist aus Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen ein Konvoi mit Aktivisten in Richtung Ägypten gestartet. In Tunis fuhren heute rund 1.700 Aktivisten los, darunter rund 200 aus Algerien, wie die Staatsagentur TAP berichtete. Sie wollen demnach zum ägyptischen Grenzübergang Rafah fahren, der in den Gazastreifen führt. Dort wollen sie nach eigenen Angaben auf die humanitäre Notlage in dem Küstengebiet aufmerksam machen und gegen Israels Angriffe im Gaza-Krieg protestieren.

Der Konvoi fordere »alle freien Menschen weltweit« auf, sich für die Rechte der Palästinenser einzusetzen, sagte Sprecher Wael Nauar. »Die Zeit der Solidarität am Bildschirm ist um. Wir bewegen uns jetzt mit friedlichen Konvois, die die Stimmen der Menschen weltweit tragen«, sagte Yahia Sarri, der die Aktion für Algerien koordiniert, der dpa. 

Der Konvoi soll durch mehrere Städte in Tunesien und anschließend ins benachbarte Libyen fahren. Entlang der Mittelmeerküste soll er weiter nach Ägypten fahren und schließlich nach Rafah. Der Grenzübergang liegt mehr als 3.000 Kilometer von Tunis entfernt und ist der einzige Grenzübergang des Palästinensergebiets, der nicht von Israel, sondern von Ägypten kontrolliert wird. Derzeit ist der Übergang geschlossen.  

Aktivisten aus Marokko konnten sich nicht wie geplant anschließen. Mit Algerien gibt es seit Jahrzehnten Streitigkeiten über die gemeinsame Grenze.

Weitere Aktivisten wollen zu Fuß zum Grenzübergang gehen

Der Konvoi startet zeitgleich zu Plänen internationaler Aktivisten, die sich diese Woche ebenfalls in Ägypten versammeln wollen. Nach einem Treffen in der Hauptstadt Kairo planen sie, am Freitag vom Küstenort Al-Arisch aus rund 50 Kilometer zu Fuß zum Grenzübergang Rafah zu gehen. Dort wollen sie ab Sonntag mehrere Tage demonstrieren. Ob die ägyptischen Behörden die Aktion zulassen, ist unklar. Ägypten selbst blockiert seit 2007 mit einigen Ausnahmen den Zugang zum Gazastreifen.

Nach tagelanger Fahrt auf einem Segelschiff mit Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen sind Greta Thunberg und weitere Aktivisten unterdessen kurz vor ihrem Ziel von der israelischen Armee gestoppt worden. Das israelische Außenministerium erklärte, die »Madleen« sei wegen der vor dem Gazastreifen seit 2007 geltenden Seeblockade für nicht autorisierte Schiffe gestoppt worden. Thunberg war mit weiteren Aktivisten von Sizilien aus in See gestochen.

Auslöser des Gaza-Krieges war das beispiellose Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 mit etwa 1.200 Toten und rund 250 von den Terroristen verschleppte Geiseln. Israel reagierte mit verheerenden Angriffen in dem Gebiet. Dabei wurden nach der von den Terroristen der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde zufolge mehr als 54.000 Menschen getötet. Die Zahlen lassen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen und unterscheiden auch nicht zwischen Zivilisten und Terroristen. dpa/ja

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Israel

Spion auf vier Rädern

Israels Armee mustert ihre Dienstfahrzeuge »Made in China« aus. Der Grund: Sie könnten ein Risiko für die nationale Sicherheit sein

von Ralf Balke  07.11.2025

Ko Pha Ngan

Thailand: Israelisches Paar hat in der Öffentlichkeit Sex - und wird verhaftet

Die Hintergründe

von Sabine Brandes  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

Geiselhaft

»Sie benutzten mich wie einen Boxsack«

Die befreite Wissenschaftlerin Elisabeth Tsurkov berichtet über »systematische Folter und sexuelle Gewalt« durch die Entführer im Irak

von Sabine Brandes  06.11.2025

Gaza

Ex-Geisel Rom Braslavski: »Ich wurde sexuell missbraucht«

Es ist das erste Mal, dass ein aus der Gewalt der Terroristen freigekommener Mann über sexuelle Gewalt berichtet

von Sabine Brandes  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert