Gastfreundschaft

400 Quadratmeter Fußboden und 800 Kerzen

Länderflaggen im Beit Hanasi Foto: Beit Hanasi

Monatelang wurde geplant, gewienert und gebaut. Denn wenn die Kameras das Händeschütteln und die Ansprachen der internationalen Staatsgäste in perfekter Umgebung zeigen, während die passenden Landesflaggen wehen, läuft im Hintergrund eine wahre Mammutplanung ab. Die muss wie ein Schweizer Uhrwerk ticken – und das mitten in Jerusalem.

Gäste Es ist eine historische Zusammenkunft in jeglicher Hinsicht: Um die 50 Staatsgäste, darunter viele Präsidenten, Könige und Premierminister, kommen in diesen Tagen in der antiken Hauptstadt Israels an, um um ihre gemeinsame Verpflichtung im Kampf gegen Antisemitismus zu bekunden. Doch die außerordentliche Großveranstaltung erforderte Höchstleistungen bei der Vorbereitung.

Seit Tagen wird in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem an einem überdimensionalen Zelt auf dem zentralen Platz außerhalb des Museums gearbeitet, in dem die Gedenkzeremonien geschützt vor dem unbeständigen israelischen Winterwetter stattfinden werden.

Jede Delegation hat ihren eigenen Hotel-Botschafter, der die Wünsche in der Landessprache der Besucher erfüllt.

Im ehrwürdigen King David Hotel in Jerusalem wehen die Dutzenden Landesflaggen bereits seit Tagen rund um den roten Teppich vor dem Eingang. Dort warten Hotelmanager Eran Hendler und sein Kollege Haim Shkedi, um die hochrangigen und royalen Gäste zu begrüßen und zu ihren Suiten zu geleiten. Die bieten allesamt einen spekakulären Blick über die Altstadt. Jede Delegation wird für die Dauer des Aufenthalts ihren eigenen Hotel-Botschafter haben, der die Wünsche in der Landessprache der Besucher erfüllt.

ehre »Es ist eine große Ehre, die erlauchten Gäste aus aller Welt begrüßen zu dürfen«, so Hendler. Während viele von ihnen über die Jahre in das King David zurückkehrten, sei es doch außergewöhnlich, so viele von ihnen gemeinsam zu beherbergen. »Wir freuen uns darauf, alle mit unserer berühmten King-David-Gastfreundschaft zu versorgen.«

Beim historischen Abendessen in der Residenz des israelischen Präsidenten Reuven Rivlin, dem Beit Hanasi in Jerusalem, werden am Mittwochabend mehr als 250 Gäste erwartet.

Neben Rivlin wird König Felipe von Spanien stellvertretend für die internationalen Gäste eine Rede halten. Damit alles perfekt läuft, sind in den vergangenen Tagen 150 Stahl- und Holzbalken, 400 Quadratmeter Fußbelag, 240 Möbelstücke, Hunderte von Heizstrahlern sowie 800 Kerzen angeliefert worden.

Zutaten Der Ablauf ist bis ins letzte Detail geplant: Dafür wurde die Anreise der Autokonvois, die die Staatsgäste zum Dinner fahren werden, mehrfach geübt. Auch die 200 Kellner und Kellnerinnen mussten bereits einige Male probieren. Sie servieren typische israelische Speisen, die für das besondere Event angepasst und aus den feinsten heimischen Zutaten kredenzt wurden.

Während des Abendessens werden die Sänger David D’Or, Miri Mesika und Amir Benayoun das Lied »The Last Survivor« vortragen. Shlomi Shaban wird danach ein besonderes Arrangement vortragen: Leonard Cohens »Dance Me to the End of Love«, begleitet von Geiger Vladimir Reider aus dem israelischen Kammerorchester, der auf einem Instrument spielt, das den Holocaust unversehrt überstanden hat und auf dem bereits sein Vater spielte.

Diplomatie

US-Gesandter Barrack führt Gespräche in Jerusalem

Vor dem Fristende zur Entwaffnung der Hisbollah besucht der US-Gesandte Barrack die israelische Hauptstadt

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

15 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Zwei Attentäter schießen auf Juden, die sich am Bondi Beach in Sydney zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  15.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

von Christiane Oelrich  12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Israel

Chanukka in Tel Aviv: Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025