Stockholm

Exotische Materie

J. Michael Kosterlitz ist seit 1982 Professor für Physik an der Brown University in Rhode Island (USA). Foto: dpa

Den Nobelpreis für Physik erhalten in diesem Jahr die britischen Wissenschaftler David Thouless, Duncan Haldane und J. Michael Kosterlitz, wie die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften mitteilte. Die drei Forscher werden für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der theoretischen Festkörperphysik ausgezeichnet, die sie zum Teil schon in den 70er- und 80er-Jahren vorgenommen haben. Ihre Forschungen zu exotischen Materiezuständen könnten zur Entwicklung neuartiger Materialien führen, heißt es in der Begründung.

Diese neue Klasse von Materialien, sogenannte topologische Isolatoren, können Strom an Oberflächen verlustfrei transportieren und benötigen daher weniger Energie. Auch künftige Quantencomputer, die komplexe Aufgaben schneller lösen könnten als klassische Computer, sind ein mögliches Anwendungsfeld.

preisträger J. Michael Kosterlitz, einer der drei Preisträger, wurde als Sohn deutsch-jüdischer Einwanderer im schottischen Aberdeen geboren. Er studierte an der Cambridge University und promovierte 1969 in Oxford. Es folgten Aufenthalte unter anderem an der Cornell University und der Universität Birmingham. Seit 1982 ist Kosterlitz Professor für Physik an der Brown University in Rhode Island (USA).

Kosterlitz’ Vater war der renommierte Biochemiker Hans Walter Kosterlitz, einer der Entdecker der Endorphine. Er emigrierte nach Schottland, nachdem er 1934 seine Professur an der Berliner Charité verlor. Der Onkel von Michael Kosterlitz, der Filmregisseur Hermann Kosterlitz, emigrierte in die Vereinigten Staaten und machte in Hollywood unter dem Namen Henry Koster Karriere. ja

München

Filmemacher Michael Verhoeven ist tot

Mit kritischen Filmen über den Vietnamkrieg oder den Nationalsozialismus setzte der Filmemacher Akzente

 26.04.2024

Glosse

Ständig wird gestört

In Berlin stürmten erneut propalästinensische Kräfte in Anwesenheit der Kulturstaatsministerin die Bühne

von Michael Thaidigsmann  26.04.2024

Immanuel Kant

Aufklärer mit Ressentiments

Obwohl sein Antisemitismus bekannt war, hat in der jüdischen Religionsphilosophie der Moderne kein Autor mehr Wirkung entfaltet

von Christoph Schulte  26.04.2024

Karl Kraus

»Als ob man zum ersten und zum letzten Mal schriebe«

Zum 150. Geburtstag des großen Literaten und Satirikers

von Vladimir Vertlib  26.04.2024

Bonn

Beethoven-Haus zeigt Ausstellung zu Leonard Bernstein

Die lebenslange Beschäftigung des Ausnahmetalents mit Beethoven wird dokumentiert

 25.04.2024

Potsdam

Chronist der neuen Weiblichkeit

Das Museum Barberini zeigt Modiglianis Menschenbilder in neuem Licht

von Sigrid Hoff  25.04.2024

München

Ausstellung zeigt Münchner Juden im Porträt

Bilder von Franz von Lenbach und anderen sind zu sehen

 25.04.2024

Wien

Spätwerk von Gustav Klimt für 30 Millionen Euro versteigert

Der Künstler malte das »Bildnis Fräulein Lieser« kurz vor seinem Tod

 25.04.2024

Los Angeles

Barbra Streisand: Lovesong als Zeichen gegen Antisemitismus

Für die Serie »The Tattooist of Auschwitz« singt sie das Lied »Love Will Survive«

 25.04.2024