Smartphones

Wenn das Handy zum Schofar wird

Ins Handy blasen: iShofar Foto: Apple App Store

Ganze Bibliotheken könnte man auf Smartphones mit sich herumtragen. Aber was die meisten Besitzer eines solchen Minicomputers favorisieren, ist nicht Lesestoff. Vielmehr geht es um die Programme, die Apps.

Selbstverständlich sind auch viele jüdische Apps für die zwei großen Betriebssysteme von Google und Apple dabei. Unter ihnen gibt es kleine und große Helferlein, aber auch reine Spaßprogramme zum Zeitvertreib – oder zur Zeitverschwendung. Da liegt es auf der Hand, dass auch die Hohen Feiertage den jüdischen Smartphone-Besitzer nicht unberührt lassen.

iPad Werfen wir einen Blick auf die entsprechenden Apps. Vor den Feiertagen kann man sich mit dem kostenlosen »High Holiday Guide« auf dem iPhone, iPad oder iPod einstimmen und erst einmal nachschlagen, worum es überhaupt geht. Von Rosch Haschana bis Sukkot werden die Feiertage dort erklärt und erläutert (http://itunes.apple.com/de/app/high-holiday-guide-tishrei/id300168556?mt=8).

Um den Morgen von Rosch Haschana und der Feiertage und Schabbatot überhaupt nicht zu verschlafen, bietet sich »Shabbat Alarms« an (http://itunes.apple.com/de/app/shabbat-alarms/id387675834?mt=8). Diese App hat den observanten Nutzer im Blick, der den Wecker nicht ausschalten möchte. Das Programm tut im Prinzip nichts anderes, als nur einige Male ein Wecksignal ertönen zu lassen, das sich selbstständig abschaltet. Dafür ist dann das Telefon den Rest des Tages eingeschaltet und am Ausgang des Feiertages der Akku leer.

Wer wach ist, hört in der Synagoge die Töne des Schofars. Auf den eindringlichen Ton kann man sich bereits zu Hause oder unterwegs einstimmen. Die Android-App »Mighty Shofar« stellt alle gängigen Typen vor und erläutert, welche Töne im Morgengebet zu hören sind. Diese kann man natürlich auch abspielen.

Synthese »Shofar Hero« bläst für die iOS-Geräte ins Widderhorn und kostet ein paar Cent. Bei der App »Shofar of G-d« darf der Telefonbesitzer selbst ins Mikrofon pusten und so dem Gerät einen Ton entlocken (http://itunes.apple.com/de/app/shofar-of-god/id346436042?mt=8). Seltsamerweise geht der Programmierer davon aus, dass man damit das Schilfmeer teilt und Israel in die Freiheit gelangt. Eine Art Synthese von Rosch Haschana und Pessach.

Ein etwas besseres Trainingsprogramm ist »iShofar«. Hier entscheidet auch der Winkel des Telefons, welcher Ton erzeugt wird. Jedenfalls hat es einen gewissen Spaßfaktor für die Zuschauer und kommt ohne Hintergrundgeschichte aus (http://itunes.apple.com/de/app/ishofar/id332316203?mt=8).
Wer am Nachmittag Taschlich machen, also seine Sünden symbolisch ins Wasser werfen möchte, kann »iTashlich« mitnehmen (http://itunes.apple.com/de/app/itashlich/id331827884?mt=8).

Man hört die Gebete, liest sie und lässt sie sich erklären. Allerdings sollte man vermeiden, das Telefon gleich mit ins Wasser zu werfen. Für observantere Juden kommt die App nicht infrage, denn sie lassen ihr Handy ja zu Hause.
Kurz vor Jom Kippur könnte man Kapores schlagen.

Auch das wird über eine App erklärt: »Kaparot« (http://itunes.apple.com/de/app/kaparot/id333369880?mt=8). Ein virtuelles Huhn ist allerdings nicht dabei. Der gleiche Anbieter hat auch »iZkor« im Angebot (http://itunes.apple.com/de/app/izkor/id324906002?mt=8). Hier gibt es wieder nur einen erklärten Text in hebräischer Sprache.

Lulav Nach dem Ende von Jom Kippur bereitet man sich auf Sukkot vor. Das kann durchaus mit Spaß geschehen. Im »Lulav Wizard« (http://itunes.apple.com/de/app/lulav-wizard/id331224871?mt=8) weisen kleine Texte den User an, welche Bewegungen er machen sollte. Die kann er gleich mit dem Gerät nachvollziehen und sehen, wie das Gebinde sich verhalten wird. Ein Simulator mit Spaßfaktor.

Da nun das neue Jahr schon ein paar Tage alt ist, könnte man sich auch eine Kalender-App installieren oder, viel einfacher, auf hebcal.com die gewünschten Feiertage und Daten in den eigenen Kalender importieren. Das erspart das Springen zwischen den Kalendern und geht recht schnell für Outlook, iCal, iPhone, iPad, BlackBerry, Palm oder Android.

Bereits vorhanden ist auf allen Systemen die Telefonfunktion. Mit dieser kann man Bekannte, Verwandte und Freunde erreichen, um ihnen ein gutes und süßes Jahr zu wünschen!

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