Solidarität

We like Israel

We like Israel

Der Nachwuchs von SPD und FDP entdeckt die Solidarität

von Ingo Way

Am 18. August hat der Berliner Landesverband der Jusos in der SPD eine Resolution mit dem Titel »Für die Sicherung des Existenzrechts Israels!« veröffentlicht. Darin wird »die Einseitigkeit, die teilweise in der deutschen Öffentlichkeit und auch gerade in Teilen der SPD in diesem Konflikt vorherrscht« als »gefährlich« bezeichnet und an einige banale Wahrheiten erinnert: daß die Hisbollah eine antisemitische Bewegung ist, die Israel vernichten möchte; daß Israel das Recht habe, sich gegen Angriffe zu verteidigen und »die einzige gefestigte Demokratie in dieser Region« ist. Schon deshalb – und nicht nur wegen der vielbeschworenen deutschen Vergangenheit – verdiene es die Solidarität aller Demokraten.
Franziska Drohsel, Landesvorsitzende der Jusos Berlin, erklärt diese Resolution als Ergebnis eines langen Diskussionsprozesses seit dem 11. September 2001. Die Landesgruppe sei zwar noch gegen Einsatz im Kosovo und in Afghanistan gewesen. Im Fall des Selbstverteidigungsrechts Israels sei allerdings völlig klar, daß der alte Pazifismus und Antimilitarismus nicht mehr weiterhelfe. Innerhalb des Juso-Bundesverbandes seien die Berliner aber isoliert. Dort hätten nach wie vor die »Palästinenserfreunde« das Sagen. Bemerkenswert ist, daß in der Resolution die Ansicht vertreten wird, einer Beteiligung der Bundeswehr bei der Entwaffnung der Hisbollah könne man sich »schwer entziehen«, wenn auch aus historischen Gründen keine Kampf-, sondern allenfalls »Unterstützungstruppen« entsandt werden sollten.
Für eine klare Pro-Israel-Haltung sprechen sich in einem Offenen Brief an FDP-Chef Guido Westerwelle vom 15. September auch zwölf Mitglieder der Jungen Liberalen und der FDP aus, darunter Kreis- und Landesvorsitzende sowie Vorstandsmitglieder der Julis Saarland, Schleswig-Holstein, Bonn und Freiburg. Anlaß war die Bundestagsrede von Westerwelle am 6. September, in der er gegen einen Bundeswehreinsatz im Libanon argumentierte. In dem Offenen Brief wird – ähnlich wie bei den Jusos Berlin – eine »Äquidistanz Deutschlands« zu Israel und der Hisbollah als »einer liberalen Partei unwürdig« bezeichnet: »Zwischen einem befreundeten demokratischen Staat und einer Terrormiliz mit einer totalitären Ideologie können Liberale nicht neutral sein.« Die FDP solle nicht die PDS mit Blick auf mögliche Wählerstimmen »in der Außenpolitik links überholen«.
Martin Hagen, Landesvorstandsmitglied der FDP-Bayern und federführend bei der Abfassung des Briefes, berichtet von positiven Reaktionen unter anderem von den FDP-Abgeordneten Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Rainer Stinner. Westerwelle selbst antwortete mit einem wenig aussagekräftigen Brief. Innerhalb der Julis sei die Meinung bezüglich eines Bundeswehreinsatzes zwar gespalten, so Hagen, mit den Argumenten des Offenen Briefes hätte dort hingegen niemand Probleme. Eine neutrale Position in diesem Konflikt ist bei den Jungliberalen offenbar nicht mehrheitsfähig.

Nach Absage in Belgien

Dirigent Shani in Berlin gefeiert

Nach der Ausladung von einem Festival werden die Münchner Philharmoniker und ihr künftiger Chefdirigent Lahav Shani in Berlin gefeiert. Bundespräsident Steinmeier hat für den Fall klare Worte

von Julia Kilian  15.09.2025

New York City

UN-Sicherheitsrat verurteilt Israels Angriff auf Katar einhellig

Sogar die USA schlossen sich der Erklärung an

 12.09.2025

Eurovision Song Contest

Gegen Israel: Irland erpresst Eurovision Song Contest-Veranstalter

Nach Slowenien hat auch Irland verkündet, dem Eurovision Song Contest fernzubleiben, sollte Israel teilnehmen. Damit verstoßen sie gegen Grundregeln des international beliebten TV-Wettbewerbs

 11.09.2025

Krieg

Zwei Raketen aus Gaza auf Israel abgeschossen

Am Sonntagmorgen wurde Israel aus dem Gazastreifen mit Raketen beschossen. Eine Bekenner-Erklärung gibt es auch

 07.09.2025

Berlin

Uni-Präsidentin rechnet mit neuen »propalästinensischen« Aktionen

Die Präsidentin der Humboldt-Universität, Julia von Blumenthal, rechnet zum Wintersemester erneut mit »propalästinensischen« Aktionen. Dabei seien unter den Beteiligten kaum Studierende

 07.09.2025

Diplomatie

Netanjahu geht auf Belgiens Premier los

Für seine Entscheidung, Palästina als Staat anzuerkennen, wird Bart De Wever vom israelischen Ministerpräsident persönlich attackiert

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025

Hannover

Angriff auf Gedenkstätte: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Ein 26-jähriger Rechtsextremist war im Mai in Budapest festgenommen worden

 02.09.2025

Nahost

Deutscher Beauftragter für Menschenrechte reist nach Israel

Lars Castellucci macht sich ein persönliches Bild von der Lage in Israel und den palästinensischen Gebieten. Ein Augenmerk liegt darauf, wo deutsche Hilfe möglich ist - und wo sie behindert wird

 01.09.2025

Rotes Meer

Huthi greifen Öltanker an

Das Schiff gehört einem israelischen Milliardär

 01.09.2025