Köln

Streit am Rhein

Beim geplanten Bau des Hauses und Museums der jüdischen Kultur im Herzen Kölns gibt es womöglich Finanzierungsprobleme. Der private Förderverein, der für die Finanzierung aufkommen soll, konnte einer ersten Zahlungsaufforderung der Stadt nicht nachkommen. Trotzdem steht das Projekt bisher nicht auf der Kippe. SPD, Grüne, FDP und Linkspartei im Kölner Rat sprechen sich dafür aus, die Planungen zunächst fortzusetzen.
Nach heftigen Diskussionen über den Standort hatte sich der Rat mit den Stimmen der vier Parteien im August 2008 für den Bau des Jüdischen Museums auf dem Rathausplatz ausgesprochen. Dort befand sich im Mittelalter Kölns jüdisches Viertel. Voraussetzung für die Zustimmung war jedoch die Auflage an den Förderverein, Bau und Betrieb ohne städtische Unterstützung zu finanzieren und zumindest die Hälfte der Wettbewerbs- und Planungskosten in Gesamthöhe von rund 1,2 Millionen Euro zu übernehmen. Dazu hatte sich der Förderverein bereit erklärt.
Laut Stadtsprecher Gregor Timmer ist Ende März jedoch ein erster Zahlungstermin ergebnislos verstrichen. Auch ein Vertrag, in dem die mündlichen Zusagen des Vereins schriftlich fixiert werden sollten, sei bislang nicht unterschrieben worden. Die Stadt hat den Förderverein jetzt in einem Schreiben zu einer »zeitnahen« und »unmissverständlichen« Stellungnahme aufgefordert. »Wir müssen da dringend vorankommen«, sagt Timmer. Die Geduld der Stadt sei nicht unendlich.Hintergrund der Zahlungsprobleme sind offenkundig Schwierigkeiten bei der Gründung einer Stiftung, die als Bauherrin fungieren soll. Ein erster Anlauf sei gescheitert, räumt der Fördervereinsvorsitzende, Benedikt Graf von Hoensbroech, ein. Trotzdem zeigt er sich zuversichtlich: »Das Projekt geht ungestört weiter.« Inzwischen sei die Stiftungsgründung auf einem guten Weg, beteuert Graf von Hoensbroech. In zwei bis drei Monaten könnten die Zahlungen in Höhe von 600.000 Euro getätigt werden.
Den Aufschub wollen SPD, Grüne, FDP und Linkspartei dem Verein zwar nun gewähren. Allerdings warnt SPD-Fraktionschef Martin Börschel: »Es sollte niemand glauben, dass er durch Aussitzen einen Ratsbeschluss aushebeln kann.«

Gaza

37 Hilfsorganisationen in Gaza und im Westjordanland droht Lizenz-Entzug

Israel will sich vor Terrorverbindungen in Hilfsorganisationen schützen. Die Einrichtungen warnen vor humanitären Konsequenzen

 31.12.2025

Bulletin

Terrorangriff in Sydney: 20 Verletzte weiter im Krankenhaus

Fünf Patienten befinden sich nach Angaben der Gesundheitsbehörden in kritischem Zustand

 17.12.2025

Terror

Polizei: 9 Tote bei Angriff in Sydney

Was bislang bekannt ist - und was nicht

 14.12.2025

Sydney

Jewish organizations decry the »scourge« of antisemitism

This time the focus is on Australia. It is hosting a conference of the international Jewish initiative »J7.« The group is presenting figures on Jew-hatred on the continent – and speaks of historic highs.

von Leticia Witte  03.12.2025

Kino

Blick auf die Denkerin

50 Jahre nach Hannah Arendts Tod beleuchtet eine Doku das Leben der Philosophin

von Jens Balkenborg  02.12.2025

Thüringen

Verfassungsschutz-Chef schätzt AfD-Jugend als rechtsextrem ein

Die Mitglieder der »Generation Deutschland« würden in ihren ersten Auftritten »weder eine Mäßigung noch eine Distanzierung oder gar Wandlung« zeigen, so Kramer

 02.12.2025

Tel Aviv-Jaffa

Shimon-Peres-Preis wird erstmals in Israel verliehen

60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind der Anlass: Zum ersten Mal wird der Shimon-Peres-Preis für gemeinsame demokratische Vorhaben in Israel feierlich übergeben

von Alexander Riedel  01.12.2025

TV-Kritik

Viel Krawall und wenig Erkenntnis: Jan Fleischhauer moderiert im ZDF den Kurzzeitknast der Meinungen

Mit »Keine Talkshow - Eingesperrt mit Jan Fleischhauer« setzt das ZDF auf Clash-TV: ein klaustrophobisches Studio, schnelle Schnitte, Big-Brother-Momente und kontroverse Gäste - viel Krawall, wenig Erkenntnis

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025