Umweltprojekte

Sonne, Salz und Strom

von Katrin Richter

CSPD-COMISJO: Das ist kein Druckfehler oder Passwort. Hinter diesem Kürzel versteckt sich das Projekt »Concentrating Solar Power & Desalination for Communities in Israel and Jordan« – nur eines von vier Vorhaben, das vom Bundesministerium für Umwelt, Natur und Reaktorsicherheit (BMU) in Berlin gefördert wird. Kurz nach der Nahostreise von Umweltminister Sigmar Gabriel im Jahr 2006 wurden die verschiedenen Forschungsprojekte im Bereich der erneuerbaren Energien beschlos- sen. 2007 starteten die ersten Studien, die mit 1,7 Millionen Euro vom BMU unterstützt werden. Seitdem beschäftigen sich Wissenschaftler aus Deutschland, Israel, Jordanien und Ägypten unter anderem mit der Frage, wie Strom noch effizienter erzeugt und eingesetzt werden kann.
Das ist auch die Aufgabe des CSPD-COMISJO-Projekts. Unter der Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln wird in Zusammenarbeit mit der Ben-Gurion-Universität, der Universität Bremen und dem National Research Centre in Jordanien untersucht, wie man solarthermische Stromerzeugung und Meerwasserentsalzung kombinieren kann. Ziel ist es, eine möglichst kosteneffiziente Variante für die Entsalzung von Meerwasser und die Reinigung von Brackwasser herauszufinden. Dafür werden drei Reinigungssysteme an verschiedenen Standorten in Israel und Jordanien miteinander verglichen. Denn auch durch unter-schiedliche meteorologische Bedingungen wäre beispielsweise Variante A für eine Region in Israel womöglich besser als Variante B. »Das Projekt ist momentan noch in der Vorstufe«, sagt Ingenieur und DLR-Mitarbeiter Ralf Olwig. »Es gab Anfang vergangenen Jahres ein Treffen mit allen Experten in Israel, auf dem die einzelnen Vorgehensweisen besprochen wur- den.« Mit dem System, das gerade erforscht wird, könne man auch die überschüssige Energie, die durch die Reinigung und Entsalzung des Wassers entsteht, wieder einsetzen. Mit den Ergebnissen aus der Studie könnte später eine Pilotanlage entwickelt werden. Bis dahin ist noch viel zu tun. Die Zusammenarbeit mit den israelischen und jordanischen Kollegen funktioniere hervorragend, sagt Olwig.
Auch mit Reinigung, aber mit der von sogenannten Fotovoltaik-Zellen – Zellen, die Strahlungsenergie in elektrische Energie umwandeln –, befassen sich das Berliner Fraunhofer-Institut und die Ben-Gurion-Universität. Ziel der Forschung ist es, diese Zellen ohne Wasser zu reinigen – das ist besonders für Wüstenregionen und trockene Gebiete interessant. Die Zellen sollen aber nicht nur sauber, sondern auch leistungsfähig sein. Damit beschäftigen sich das Hahn-Meitner-Institut in Berlin und die Universität Tel Aviv. In dieser Studie wird das elektronische Verhalten der sensiblen kupferbeschichteten Zellen erforscht, um sie noch effizienter zu machen.
Wer sich schon immer über die Geräusche von Windrädern geärgert hat, den wird das Projekt der Universität Stuttgart und der Universität Tel Aviv interessieren, das bald beginnen soll. Dort versuchen die Wissenschaftler, das Surren der Rotoren zu minimieren und gleichzeitig Strom zu sparen. Angewandte Forschung nennt man wohl so etwas.

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