Schmini Atzeret

Regen bringt Segen

Regen
bringt Segen

Seit Schmini Atzeret wird wieder für Niederschläge gebetet

»Viele Wolken, örtlich kräftiger Regen mit Überflutungsgefahr. Im Süden freundli-
cher. Höchstwerte im Dauerregen um 13, sonst 15 bis 20 Grad.« So der Deutschland-Wetterbericht vom 2. Tag des Sukkot-
festes. Wer in der Laubütte saß, wurde
pitschnass. Auch zum Ende der Feiertage sah es nicht sehr viel besser aus. Dennoch: Wie in jedem Jahr trugen die Vorbeter in den Synagogen an Schmini Atzeret ein Zusatzgebet vor: Tefillat HaGeschem, das Gebet für den Regen. Bis zum Beginn des Pessachfestes wird nun täglich im Schmona Esre, dem Achtzehngebet, der Satz »Meschiw HaRuach umorid HaGeschem«, dass »Gott den Wind wehen und den Regen fallen lässt«, eingeschaltet.
Während es hierzulande in diesen Wochen immer wieder windet und regnet, wird die Bedeutung dieses Gebetes im Heiligen Land deutlicher: Nach dem trockenen Sommer ist der Herbstregen der kommenden Wochen für die Landwirtschaft und das Wohl der Menschen der wichtigste des gesamten Jahres. Und da der Ewige über Leben und Tod, über Sonne und Regen herrscht, bittet Israel jetzt im Gebet um das lebenswichtige Nass.
Wasser ist der Quell des Lebens. Im
23. Psalm wird der Ewige als Wasser und Leben spendender Gott gepriesen: »Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.« Im ersten Abschnitt der Tora, der am vergangenen Schabbat gelesen wurde, steht das Wasser am Anfang der Schöpfung. In der Schrift wird die Leben spendende Kraft des Wassers erwähnt, aber auch die Erfahrung der zerstörerischen Kraft des Wassers spiegelt sich dort wider. Im Regen äußert sich Gottes Allmacht. Das erkennen das Judentum wie auch die anderen großen Religionen. Im Hinduismus wird Wasser als einziges Element als unsterblich angesehen. Im Buddhismus ist es Sinnbild für den Strom der buddhistischen Lehre. Dass Wasser der Quell des Lebens ist, macht das Christentum mit dem Akt der Taufe deutlich. Im Islam ist Wasser das Urbild des Reinen, die Waschungen vor dem Gebet dienen der äußeren und inneren Reinigung.
Ohne Wasser keine Existenz. »Geschem« ist das hebräische Wort für Regen, »gaschmi« bedeutet »körperlich, physisch, materiell«. Wasser ist Leben. Regen ist Se-
gen. Dem Talmud zufolge kann ein Tag des Regens bedeutender sein als der Tag, an dem die Tora gegeben wurde. Regen ist Zeichen dafür, dass die menschlichen Sünden vergeben wurden. Angesichts der ergiebigen Niederschläge im mitteleuropäischen Herbst vergessen wir allzu häufig, dass Wasser ein Geschenk Gottes ist. Spätestens die Gebete dieser Tage bringen das wieder in Erinnerung. Detlef David Kauschke

Sydney

Jewish organizations decry the »scourge« of antisemitism

This time the focus is on Australia. It is hosting a conference of the international Jewish initiative »J7.« The group is presenting figures on Jew-hatred on the continent – and speaks of historic highs.

von Leticia Witte  03.12.2025

Kino

Blick auf die Denkerin

50 Jahre nach Hannah Arendts Tod beleuchtet eine Doku das Leben der Philosophin

von Jens Balkenborg  02.12.2025

Thüringen

Verfassungsschutz-Chef schätzt AfD-Jugend als rechtsextrem ein

Die Mitglieder der »Generation Deutschland« würden in ihren ersten Auftritten »weder eine Mäßigung noch eine Distanzierung oder gar Wandlung« zeigen, so Kramer

 02.12.2025

Tel Aviv-Jaffa

Shimon-Peres-Preis wird erstmals in Israel verliehen

60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind der Anlass: Zum ersten Mal wird der Shimon-Peres-Preis für gemeinsame demokratische Vorhaben in Israel feierlich übergeben

von Alexander Riedel  01.12.2025

TV-Kritik

Viel Krawall und wenig Erkenntnis: Jan Fleischhauer moderiert im ZDF den Kurzzeitknast der Meinungen

Mit »Keine Talkshow - Eingesperrt mit Jan Fleischhauer« setzt das ZDF auf Clash-TV: ein klaustrophobisches Studio, schnelle Schnitte, Big-Brother-Momente und kontroverse Gäste - viel Krawall, wenig Erkenntnis

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

Hebraica

»Was für ein Buchschatz!«

Stefan Wimmer über die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds als UNESCO-Weltkulturerbe

von Ayala Goldmann  23.11.2025

TV-Tipp

Oliver Masucci brilliert in dem Mehrteiler »Herrhausen - Der Herr des Geldes«

Biografischer Mehrteiler über Bankier Alfred Herrhausen

von Jan Lehr  17.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025