„arisierte“ Bücher

Nach 60 Jahren retour

Nach 60 Jahren retour
Staatsbibliothek
gibt
»arisierte« Bücher zurück

In der Bayerischen Staatsbibliothek bemüht sich eine Arbeitsgruppe um die Rückgabe von Büchern, die ihren jüdischen Eigentümern in der NS-Zeit geraubt und der Staatsbibliothek überstellt wurden. Die Suche hat jetzt einmal mehr zum Erfolg geführt. Zwei Bände können symbolisch an die rechtmäßigen Erben zurückgegeben werden.
Ein Beispiel für Buchbestände, die von NS-Behörden beschlagnahmt, an die Staatsbibliothek abgegeben und dort in den Bestand eingearbeitet wurden, sind 132 Bände aus der Bibliothek von Gabriele Rosen- thal. Diese Bücher, fast durchweg Erstausgaben der Weltliteratur, wurden am 17. Oktober 1939 von der Gestapo München der Staatsbibliothek überstellt. Ihres Wertes wegen wurden sie überwiegend in das Fach »Rariora«, die Sammlung der wertvollsten Drucke, eingegliedert. Dadurch konnte der größte Teil der Sammlung schon im Januar 1953 zurückgegeben werden – an die Erben von Gabriele Rosenthal. Die einstige Besitzerin wurde 1942 im Konzentrationslager Piaski bei Lublin ermordet.
Im Jahr 2004, nach der Ausstellung »Bücher im Zwielicht – Die Bayerische Staatsbibliothek und ihr Umgang mit zweifelhaften Erwerbungen der Jahre 1933 bis 1955« lebte der Kontakt mit Uri Siegel, einem Neffen Gabriele Rosenthals, wieder auf. Siegel hatte schon 1953 an der Rückführung der Bibliothek seiner Tante mitgewirkt. Alte Karteikarten, die er noch besaß, führten 2004 auf die Spur von zwei weiteren Büchern der Bibliothek Rosenthal: einer Erstausgabe von Friedrich Schillers Wilhelm Tell und einer frühen Ausgabe von Guy de Maupassants Mademoiselle Fifi mit persönlicher Widmung des Verfassers. Beide Bände waren 1953 übersehen worden. Der Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek, Rolf Griebel, übergab sie am Montag an Uri Siegel. Der Rechtsanwalt, der seit vielen Jahren Mitglied des Vorstands der IKG ist, nahm die beiden Bücher treuhänderisch für die Erben entgegen. Dabei lobte er die Loyalität und Umsicht der Mitarbeiter der Staatsbibliothek. gue

Berlin

Preis für Zivilcourage für Brandenburger Bürgermeisterin

Christine Herntier wird für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus vom »Denkmal für die ermordeten Juden Europas« und der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ausgezeichnet

 01.10.2025

Terror

»Das Einfühlungsvermögen für Juden ist aufgebraucht«

Die Berliner Psychologin Marina Chernivsky zieht eine bittere Bilanz nach dem 7. Oktober

von Franziska Hein  30.09.2025

Nahost

Die Knackpunkte in Trumps Friedensplan

Netanjahu stellt sich hinter Trumps Plan für ein Ende des Gaza-Kriegs. Doch darin gibt es noch viele unklare Stellen

von Anna Ringle, Cindy Riechau  30.09.2025

Gaza/Jerusalem

Hamas fordert Feuerpause - Leben zweier Geiseln bedroht

Laut Kassam-Brigaden sei der Kontakt zu den beiden abgebrochen

 28.09.2025

New York/Teheran

Iran-Sanktionen wieder in Kraft

DIG und iranische Oppositionelle im Exil begrüßen die Entscheidung

 28.09.2025

New York

Zohran Mamdani an Jom Kippur nicht willkommen

Manhattans Synagoge B’nai Jeshurun will den demokratischen Kandidaten für das Bürgermeisteramt nicht empfangen

 28.09.2025

Gaza

Hoffnung für Geiseln durch neuen Trump-Plan

Washington drängt auf schnelles Kriegsende – Palästinenser sollen ermutigt werden zu bleiben

von Sabine Brandes  28.09.2025

Antisemitismus

Haltung zeigen

Judenhass im Klassenzimmer – in einem Workshop erfahren Lehrkräfte, wie sie klare Grenzen setzen

von Anita Hirschbeck  28.09.2025

Hommage

Ein Leben als Zeugnis

Im Mai starb die Schoa-Überlebende Margot Friedländer. Nun kommt ein Buch über sie heraus

 28.09.2025