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Leonas Laptop

Eines weiß Leona schon jetzt: »Der ›Classmate‹ ist ein toller Spaß für alle!« Da ist sich die Schülerin der Klasse 4b der Heinz-Galinski-Schule sicher. So ein kleiner Klapprechner sei »ein großer Star«, meint die Neunjährige. Die Schüler hätten auch zwei ganz tolle Mäuse zum Klicken. »Alle lieben die ›Classmates‹.« Das hat Leona auf der Schul-Homepage festgehalten. Als erste in Deutschland startet die Grundschule der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ins Zeitalter des digitalen Klassenzimmers.
»Früher hatte ich eine schwere Aktentasche, heute habe ich einen kleinen Stick dabei, auf dem das gesamte Unterrichtsmaterial gespeichert ist«, sagt die Klassenlehrerin der 4b, Martina Godesa. Vor Kurzem erst ersetzten die Smartboards die herkömmliche Tafel, und die Lehrer stellten schnell fest, dass auch Laptops für die Schüler gebraucht werden, um die elektronische Tafel noch besser nutzen zu können.

Vorteile Nun sind erst einmal 32 Stück im Einsatz. Sandra Anusiewicz-Baer, Bildungsreferentin der Gemeinde, verspricht sich einen interessanten Unterricht, eine gute Vorbereitung auf den Beruf, einen spielerischer Umgang mit Technik und die Möglichkeit, sich zeit- und ortsunabhängig informieren zu können. Ihrer Meinung nach seien die »Classmates« gut für den Teamgeist, weil die Schüler über ihre Erfolge sprechen. Ungewünschte Webseiten und Spiele ohne Lernwert blockiert die Lehrerin von ihrem Computer aus.
Trotz aller Vorteile soll das digitale Klassenzimmer nicht rund um die Uhr im Einsatz sein. »Wir sehen die kleinen Klapprechner als Bereicherung«, sagt die Bil-
dungsreferentin. Sie sollen weder Federmappe noch Schulbuch oder Hefte ersetzen. Aber durch den Internet-Anschluss seien sie aktueller als jedes Schulbuch und als Lernhilfsmittel ein Gewinn, so die Bildungsreferentin.

Unterricht Im Klassenzimmer der 4b sitzen die Schüler vor ihren geöffneten Laptops und warten gespannt darauf, dass es nun endlich losgeht. Katrin hat bereits das Wichtigste eingestellt – Datum, Uhrzeit und die Wettervorhersage. Auf der elektronischen Tafel, dem Smartboard, sind alle Bildschirme der Klapprechner zu sehen. So kann Martina Godesa von ihrem Schreibtisch aus beobachten, was jedes Kind macht. Nun sollen sie eine Mathe-Knobelaufgabe rechnen, die bereits auf der elektronischen Tafel steht. Nacheinander werden Schüler aufgerufen, die nach vorne zur Tafel kommen, um die Lösung einzutragen. Dann heißt es: »Schaut mal in eu-
ren Ordner, da habe ich Aufgaben für euch reingestellt.« Judith sucht auf ihrem Bildschirm die Datei, findet sie und klickt sie mit einem Magnetstift an. Ein gelber Kreis mit der Sechser-Reihe ist zu sehen. Die fehlenden Zahlen soll jeder auf seinem Rechner füllen. Erst einmal überlegt Judith, welche Farbe sie nehmen möchte und ent-
scheidet sich dann für Lila. Sie klickt mit dem Stift aufs lila Feld, um dann die ausgelassenen Zahlen aufzuschreiben. Fehler kann sie wegwischen. Alles, was sie mit ih-
rem Laptop macht, kann die Lehrerin auf der elektronischen Tafel mitverfolgen. Prompt fällt der Lehrerin auf, dass ein Schüler mit dem Rechnen nicht zurecht kommt und geht zu ihm, setzt sich neben ihn und bespricht die Aufgabe. Sie stellt täglich die Lerninhalte in einen Ordner der Schul-Homepage, in dem die Eltern nachschauen können. »Manchmal wissen sie dann schon, was gelernt wurde, bevor die Kinder am Nachmittag nach Hause kommen«, sagt Godesa.

Testphase Martin Fröhlich, Produktmanager der Computerfirma Unimall, er-innert sich noch an den ersten Anruf von Mark Jaffé, Personaldezernent der Gemeinde, der fragte, ob die Computerfirma die Laptops zur Verfügung stellen könnte. Nun sind zwei Klassen mit den Klapprechnern ausgestattet und werden drei Monate lang zur Erprobung bei den Schülern bleiben. »Es ist das erste Mal, dass wir so viele Geräte ausleihen«, sagt Fröhlich. Für das Un-
ternehmen sei es auch eine Herausforderung, und er möchte unbedingt erfahren, was noch verbessert werden kann.
Etwa 360 Euro kostet so ein kleiner Laptop. Wahrscheinlich wird es nach Ab-
schluss der dreimonatigen Erprobungsphase zwei Möglichkeiten geben, dass die Rechner den Schülern erhalten bleiben. Die Eltern können für acht Euro im Monat den Laptop mieten, oder für die Zahlung von 15 Euro monatlich gehört das Stück nach zwei Jahren ihnen. »Wir sind so froh über die ›classmates‹, dass wir sie nicht weggeben wollen. Wir sind nett zu ihnen und gehen sehr sorgsam damit um«, verspricht Leona.

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