Koalitionen

»Ich halte Neuwahlen für wahrscheinlich«

Herr Botschafter, wo verbringen Sie die Feiertage – in Berlin oder Jerusalem?
ben-zeev: Weder noch, ich werde durch Deutschland reisen. Zu Rosch Haschana möchte ich eine Synagoge in irgendeiner Ge-
meinde besuchen. Jom Kippur bin ich dann wieder in Berlin.

Vermutlich bekommt Israel im nächsten Jahr eine neue Regierung. Ist die soeben zur Chefin der Kadima-Partei gekürte Zipi Livni eine gute Wahl zur rechten Zeit?
ben-zeev: Auf meine persönliche Meinung kommt es nicht an, sondern auf die der Wähler. Frau Livni wird jetzt versuchen, eine Regierung zu bilden. Doch das kann noch dauern. Denn dazu bedarf es vieler Gespräche und Verhandlungen. Es ist ja nicht so wie in Deutschland, wo nur zwei Parteien eine große Koalition bilden. In Israel ist es immer ein Regierungsbündnis mit vielen kleinen Partnern.

Rechnen Sie mit baldigen Neuwahlen?
ben-zeev: Ich halte das für wahrscheinlich. Doch ich weiß nicht, ob es im März, April oder etwas später sein wird.

Der Iran arbeitet am Atomprogramm, Hisbollah und Hamas sind eine ernste Bedrohung. Wie ist es um Israels Sicherheit bestellt?
ben-zeev: Wir haben seit unserer Staatsgründung eine schwierige Sicherheitslage. Und es sieht derzeit nicht danach aus, dass sich daran bald etwas ändern würde. Es gibt zwar eine Art Waffenstillstand in Gasa, aber die Situation im Süden ist noch immer sehr explosiv. Im Norden haben wir es mit einer Hisbollah zu tun, die die offizielle libanesische Regierung beinahe vollständig kontrolliert. Aber die größte strategische Bedrohung ist und bleibt der Iran. Das gilt nicht nur für Israel, sondern für die ganze Welt. Dieser Herausforderung muss sich die internationale Gemeinschaft stellen. Dabei ist es wichtig, Deutschland und die USA als Freunde und Verbündete an unserer Seite zu wissen. Auch die Unterstützung der jüdischen Gemeinschaft ist unverzichtbar.

Was ist Ihr ganz persönlicher Wunsch für 5769?
ben-zeev: Frieden, Frieden für uns alle.

Mit dem israelischen Botschafter in Deutschland sprach Detlef David Kauschke.

Terror

Hamas gibt die Leichen von Tamir Nimrodi, Uriel Baruch und Eitan Levy zurück

Die vierte Leiche ist ein Palästinenser

 15.10.2025 Aktualisiert

München

Friedman fordert Social-Media-Regulierung als Kinderschutz

Hass sei keine Meinung, sondern pure Gewalt, sagt der Publizist. Er plädiert für strengere Regeln

 10.10.2025

Waffenruhe

»Wir werden neu anfangen, egal, wie schwer es ist«

Im Gazastreifen feiern die Menschen die Aussicht auf ein Ende des Krieges

 09.10.2025

Perspektive

Wir lassen uns nicht brechen – Am Israel Chai! 

Ein Zwischenruf zum 7. Oktober

von Daniel Neumann  06.10.2025

Berlin

Preis für Zivilcourage für Brandenburger Bürgermeisterin

Christine Herntier wird für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus vom »Denkmal für die ermordeten Juden Europas« und der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ausgezeichnet

 01.10.2025

Terror

»Das Einfühlungsvermögen für Juden ist aufgebraucht«

Die Berliner Psychologin Marina Chernivsky zieht eine bittere Bilanz nach dem 7. Oktober

von Franziska Hein  30.09.2025

Nahost

Die Knackpunkte in Trumps Friedensplan

Netanjahu stellt sich hinter Trumps Plan für ein Ende des Gaza-Kriegs. Doch darin gibt es noch viele unklare Stellen

von Anna Ringle, Cindy Riechau  30.09.2025

Gaza/Jerusalem

Hamas fordert Feuerpause - Leben zweier Geiseln bedroht

Laut Kassam-Brigaden sei der Kontakt zu den beiden abgebrochen

 28.09.2025

New York/Teheran

Iran-Sanktionen wieder in Kraft

DIG und iranische Oppositionelle im Exil begrüßen die Entscheidung

 28.09.2025