Nahost

Hilfsgüter: Baerbock beschuldigt Israel, Zusagen nicht einzuhalten

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) Foto: picture alliance/dpa

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat Israel vorgeworfen, Zusagen in Zusammenhang mit Hilfsgütern für die Bevölkerung in Gaza nicht einzuhalten. »Noch nie in den letzten zwölf Monaten kam so wenig Hilfe in den Gazastreifen wie jetzt«, kritisierte die Grünen-Politikerin.

Die israelische Regierung müsse mehr Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen ermöglichen, »ohne Ausreden«, sagte Baerbock. »Ein Großteil der über zwei Millionen Menschen leiden an akuter Mangelernährung, lebt in unvorstellbaren Zuständen«, erklärte sie weiter.

An keinem Ort der Welt gebe es auf so kleinem Raum so viele Kinder mit Amputationen. »Weite Teile Gazas sind ein absolutes Trümmerfeld«, so die Ministerin.

Lesen Sie auch

Herannahender Winter

In der Tat hat die palästinensische Terrororganisation Hamas ihre eigene Bevölkerung mit dem von ihr begonnenen Krieg in eine in höchstem Maße dramatische Situation gebracht. Dennoch erwähnte die Bundesaußenministerin den palästinensischen Terror lediglich am Rande: Angesichts des herannahenden Winters sei nichts dringlicher als die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas im Gazastreifen sowie die Lieferung dringend benötigter Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung.

»Nahrungsmittel, Wasser, Medizin, Hygieneartikel, Zelte«, erklärte Baerbock. »Dafür braucht es die Öffnung aller Grenzübergänge nach Gaza für humanitäre Hilfe.« Israels Recht auf Selbstverteidigung finde seine Grenze im humanitären Völkerrecht und dazu gehöre, dass humanitärer Zugang zu allen Zeiten gewährt werden müsse, mahnte Baerbock. Dies ist allerdings der Fall. Lediglich die Geiseln der Hamas werden weder versorgt noch wurden sie seit dem 7. Oktober 2023 jemals von UN-Vertretern oder dem Roten Kreuz besucht.

Seit dem 1. November hat die israelische Behörde COGAT, die für Hilfslieferungen und andere Aktivitäten in den palästinensischen Gebieten zuständig ist, 12.861 Tonnen an Hilfsgütern registriert, die auf dem Landweg auf 624 Lastwagen nach Gaza eingeführt wurden. Seitdem die Hamas den aktuellen Krieg begann, kamen insgesamt 1.098.967 Tonnen auf 55.733 Lastwagen nach Gaza sowie gut 15.000 Tonnen auf dem Luft- und Seeweg. ja/dpa

Potsdam

Ministerin Prien: Frauen in religiösen Ämtern sind wichtiges Vorbild

Zwei Frauen, ein starkes Zeichen: In Berlin sind zwei neue Rabbinerinnen ordiniert worden. Beim Festakt spricht Ministerin Prien von Hoffnung, Heilung und warum ihr die jüdische Ausbildungsstätte wichtig ist

von Karin Wollschläger  06.11.2025

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  06.11.2025 Aktualisiert

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Interview

»Wir sind für alle Soldaten da«

Shlomo Afanasev ist Brandenburgs erster orthodoxer Militärrabbiner. Am Dienstag wurde er offiziell ordiniert

von Helmut Kuhn  29.10.2025

Bayern

Charlotte Knobloch kritisiert Preisverleihung an Imam

Die Thomas-Dehler-Stiftung will den Imam Benjamin Idriz auszeichnen. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der FDP. Auch die 93-jährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens schaltet sich nun ein

von Michael Thaidigsmann  29.10.2025

Jerusalem

Karin Prien in Yad Vashem: »Jedes Mal für mich erschütternd«

Bei ihrer Israel-Reise erinnert die Bildungsministerin an die Millionen Opfer des Holocaust. Der Moment berührt die CDU-Politikerin auch aus einem persönlichen Grund

von Julia Kilian  28.10.2025

Bildungsministerin

Karin Prien reist nach Israel

Die CDU-Ministerin mit jüdischen Wurzeln will an diesem Sonntag nach Israel aufbrechen. Geplant sind Treffen mit dem israelischen Bildungs- und Außenminister

 26.10.2025