Berlin

»Hans Rosenthal erinnert uns daran, dass jüdisches Leben zu Berlin gehört«

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner Foto: picture alliance/dpa

Kai Wegner, der Regierende Bürgermeister von Berlin (CDU) hat den 1987 verstorbenen TV-Unterhalter Hans Rosenthal zu dessen morgigen 100. Geburtstag geehrt. »Hans Rosenthal war ein Berliner, hier in Berlin überlebte er, versteckt in einer Schrebergarten-Kolonie in Lichtenberg, die Nazi-Zeit und den Holocaust, und er blieb auch nach diesen Schreckenszeiten seiner Heimatstadt Berlin immer treu«, erklärte Wegner am Dienstag.

»Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat Hans Rosenthal in der Unterhaltungsbranche Großartiges geleistet hat. Er war Showmaster, Moderator, Publikumsliebling, prägende Gestalt in Funk und Fernsehen – und das mehr als 40 Jahre lang«, so der Regierende Bürgermeister, dessen Generation ihn noch im Fernsehen gesehen hatte.

Unvergessen seien seine Sendungen wie Das klingende Sonntagsrätsel, Wer fragt, gewinnt, die Quizparade und Dalli, Dalli. Rosenthal habe den Menschen Freude gemacht. In West und Ost sei ihm dies gelungen.

Lesen Sie auch

»Als Jude gehörte Hans Rosenthal zu den Verfolgten des Nazi-Regimes«, erklärte Wegner. »Seine Familie und er wurden schikaniert, gequält und ihrer Rechte beraubt. Viele Angehörige, darunter sein geliebter Bruder Gert, wurden ermordet. Hans Rosenthal selbst überlebte die Schoa nur, weil ihn einige mutige Frauen aus Lichtenberg in einer Schrebergarten-Kolonie versteckten, bis der Zweite Weltkrieg zu Ende war.«

»Wer hätte es Hans Rosenthal verdenken können, wenn ihn diese traumatische Erfahrung von Verfolgung, Verlust und jahrelanger Todesangst verbittert hätte? Doch er war von jeglichen Ressentiments frei«, merkte der Regierende Bürgermeister an. »Er empfand keinen Hass gegen Deutschland und die Deutschen. Er wollte aber sicherstellen, dass sich Vergleichbares niemals wiederholen würde.«

Hans Rosenthal, der sich im Zentralrat der Juden engagiert und die Rückkehr jüdischen Lebens in Deutschland unterstützt habe, »erwartete die Bereitschaft der Deutschen, sich mit ihrer Geschichte, mit dem Schrecken des Nazi-Regimes und mit dem Holocaust auseinanderzusetzen«, so Wegner. Er habe die Menschen daran erinnert, dass jüdisches Leben zu Berlin gehöre. »Dass wir alle dieses Leben sichern müssen – und dass wir die Jüdinnen und Juden in unserer Stadt vor Antisemitismus, Hass und Hetze schützen müssen. Jeden Tag.« im

Diplomatie

Netanjahu geht auf Belgiens Premier los

Für seine Entscheidung, Palästina als Staat anzuerkennen, wird Bart De Wever vom israelischen Ministerpräsident persönlich attackiert

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025

Hannover

Angriff auf Gedenkstätte: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Ein 26-jähriger Rechtsextremist war im Mai in Budapest festgenommen worden

 02.09.2025

Nahost

Deutscher Beauftragter für Menschenrechte reist nach Israel

Lars Castellucci macht sich ein persönliches Bild von der Lage in Israel und den palästinensischen Gebieten. Ein Augenmerk liegt darauf, wo deutsche Hilfe möglich ist - und wo sie behindert wird

 01.09.2025

Rotes Meer

Huthi greifen Öltanker an

Das Schiff gehört einem israelischen Milliardär

 01.09.2025

Ankara

Türkei bricht Handelsbeziehungen zu Israel ab

Der Handel der Türkei mit Israel belief sich im Jahr 2023 noch auf mehrere Milliarden US-Dollar. Nun bricht die Türkei alle Handelsbeziehungen zu Israel ab. Doch es ist nicht die einzige Maßnahme

 29.08.2025

Geburtstag

Popstar der Klassik: Geiger Itzhak Perlman wird 80

»Sesamstraße«, »Schindlers Liste« und alle großen Konzertsäle der Welt natürlich sowieso: Der Geiger gehört zu den ganz großen Stars der Klassik. Jetzt wird er 80 - und macht weiter

von Christina Horsten  29.08.2025

Bonn

Experte: Opfer mit Bewältigung von Rechtsterror nicht alleinlassen

Der erste NSU-Mord liegt beinahe 25 Jahre zurück. Angehörige der Opfer fordern mehr Aufmerksamkeit - und angemessenes Gedenken, wenn es um rechtsextreme Gewalt geht. Fachleute sehen unterschiedliche Entwicklungen

 29.08.2025

Frankfurt am Main

Michel Friedman will nicht für TikTok tanzen

Es handle sich um eine Plattform, die primär Propaganda und Lügen verbreite, sagt der Publizist

 28.08.2025

Geburtstag

Holocaust-Überlebende Renate Aris wird 90

Aris war lange stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz und Präsidiumsmitglied des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden. 1999 gründete sie den ersten jüdischen Frauenverein in den ostdeutschen Bundesländern

 25.08.2025