Jugendarbeit

Fünf Minuten mit Alexej Tarchis über die Jugendarbeit in der Frankfurter Gemeinde

Herr Tarchis, Sie leiten seit Februar das Jugendzentrum der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Warum sind Sie ins Rhein-Main-Gebiet umgezogen?
Zuletzt habe ich in Berlin für die Lauder Foundation gearbeitet, eine Stiftung, die jüdische Bildungsangebote unterstützt. Dort habe ich Camps und Seminare für Kinder und Jugendliche organisiert. Jetzt habe ich eine neue Herausforderung gesucht, da traf es sich gut, dass die Gemeinde in Frankfurt auch gerade auf der Suche war.

In Berlin haben Sie diese Arbeit neben einem Studium für Technische Informatik und Elektrotechnik geleistet ...
Es war eher anders herum: Ich habe neben meiner Jugendarbeit auch studiert. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen begleitet mich schon seit zwölf Jahren. Schon in Aachen, wo ich seit meinem 15. Lebensjahr gelebt und mein Abitur gemacht habe, habe ich mich in der Gemeinde engagiert. Das Studium kam später, weil es mich interessierte. Vor meinem Umzug nach Frankfurt habe ich es aber fürs Erste abgebrochen, weil einfach keine Zeit mehr dafür blieb. Früher oder später möchte ich es aber beenden.

Was gefällt Ihnen besonders an der Arbeit in Frankfurt?
In Frankfurt gibt es eine sehr große Gemeinde mit vielen Jugendlichen. Wir haben hier auch die finanziellen Möglichkeiten, um sehr viel mit den Jugendlichen zu machen. Wir haben fast jeden Tag geöffnet. Ich denke, es gibt nicht viele jüdische Jugendzentren, die das leisten können.

Sie sind 1980 in Minsk geboren und mit 15 Jahren nach Deutschland gekommen. Warum?
Meine Eltern sahen damals für meinen älteren Bruder und mich in Weißrussland keine Zukunft.
Sahen Sie auch in religiöser Hinsicht keine Zukunft?
Meine Eltern sind nicht sehr stark mit der Religion aufgewachsen. Sie haben zwar einige Traditionen noch bei ihren Eltern gesehen, aber mehr auch nicht. Außerdem war die Ausübung unserer Gesetze damals auch sehr schierig. Zum Beispiel war es sehr kompliziert, in Minsk Matzen zu kaufen. Dadurch, dass ich mich so intensiv mit dem Judentum auseinandergesetzt habe, haben auch meine Eltern einige Riten wieder eingeführt: In Deutschland essen sie mittlerweile zu Pessach Matzen. Das ist übrigens eine Erfahrung, von der mir auch immer wieder Jugendliche berichten: Dadurch, dass die Kinder sich mit dem Glauben auseinandersetzen und davon erzählten, fangen auch die Eltern irgendwann wieder an, Kerzen anzuzünden.

Mit dem neuen Leiter des Jugendzentrums sprach Fabian Wallmeier.

Sydney

Jewish organizations decry the »scourge« of antisemitism

This time the focus is on Australia. It is hosting a conference of the international Jewish initiative »J7.« The group is presenting figures on Jew-hatred on the continent – and speaks of historic highs.

von Leticia Witte  03.12.2025

Kino

Blick auf die Denkerin

50 Jahre nach Hannah Arendts Tod beleuchtet eine Doku das Leben der Philosophin

von Jens Balkenborg  02.12.2025

Thüringen

Verfassungsschutz-Chef schätzt AfD-Jugend als rechtsextrem ein

Die Mitglieder der »Generation Deutschland« würden in ihren ersten Auftritten »weder eine Mäßigung noch eine Distanzierung oder gar Wandlung« zeigen, so Kramer

 02.12.2025

Tel Aviv-Jaffa

Shimon-Peres-Preis wird erstmals in Israel verliehen

60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind der Anlass: Zum ersten Mal wird der Shimon-Peres-Preis für gemeinsame demokratische Vorhaben in Israel feierlich übergeben

von Alexander Riedel  01.12.2025

TV-Kritik

Viel Krawall und wenig Erkenntnis: Jan Fleischhauer moderiert im ZDF den Kurzzeitknast der Meinungen

Mit »Keine Talkshow - Eingesperrt mit Jan Fleischhauer« setzt das ZDF auf Clash-TV: ein klaustrophobisches Studio, schnelle Schnitte, Big-Brother-Momente und kontroverse Gäste - viel Krawall, wenig Erkenntnis

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

Hebraica

»Was für ein Buchschatz!«

Stefan Wimmer über die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds als UNESCO-Weltkulturerbe

von Ayala Goldmann  23.11.2025

TV-Tipp

Oliver Masucci brilliert in dem Mehrteiler »Herrhausen - Der Herr des Geldes«

Biografischer Mehrteiler über Bankier Alfred Herrhausen

von Jan Lehr  17.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025