reaktion

»Es ist mir nicht leichtgefallen«

Herr Hamburger, Sie haben aus Protest gegen die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an die Israelkritikerin Felicia Langer Ihre Orden zurückgegeben. Haben Sie sich das gut überlegt?
Aber selbstverständlich!

Wie schwer fiel Ihnen die Entscheidung?
Wie Sie sich denken können, ist sie mir nicht leichtgefallen. Ich war sehr stolz auf diese Auszeichnungen. Seit über 60 Jahren engagiere ich mich gegen Rechtsextremismus und für Israel. Mit einer wie Felicia Langer habe ich nichts gemein. Ich kann und will nicht die gleichen Auszeichnungen tragen, mit denen Frau Langer geehrt wurde.

Warum?
In der Verleihungsurkunde heißt es »In Anerkennung um Volk und Staat erworbener besonderer Verdienste«. Für die Bundesrepublik Deutschland hat sich Frau Langer solche Verdienste absolut nicht erworben. Im Gegenteil, sie hat mit ihren Diffamierungen des Staates Israel den Rechtsextremen in unserem Land immer wieder neue Munition für deren Angriffe gegen Juden gegeben. Sie hat mit ihrer an Besessenheit grenzenden Angriffswut Unfrieden zwischen der nichtjüdischen und jüdischen Bevölkerung in unserem Land gestiftet.
Sie haben in einem Brief an den Bundespräsidenten Ihre Empörung über die Auszeichnung Langers zum Ausdruck gebracht. Jetzt, nach fünf Wochen, haben Sie eine Antwort erhalten. Wie bewerten Sie die?
Die Verzögerung der Antwort wurde in dem Brief ausreichend begründet, das wird von mir akzeptiert. Ich kann mich nur für den Inhalt des Schreibens vom 4. September beim Bundespräsidenten und dem Chef des Bundespräsidialamtes, Herrn Staatssekretär Dr. Haller, bedanken. Es hat sich gezeigt, dass meine Gefühle verstanden wurden und dass man versucht hat, die Umstände der Verleihung zu erklären.

Wie beurteilen Sie generell die Reaktion der deutschen Öffentlichkeit einschließlich der der jüdischen Gemeinschaft?
Es hätte einen Aufschrei geben müssen, auch in den jüdischen Gemeinden. Aber stattdessen herrscht nach wie vor großes Schweigen. Mir ist wichtig zu zeigen, wie sehr Langers Wortwahl der Terminologie der Nazi-Hetzzeitung »Der Stürmer« ähnelt. Für mich steht fest: Ich werde in dieser Sache keine Ruhe geben. Diese Frau hat eine Auszeichnung verdient – aber nicht durch die Bundesrepublik, sondern durch die Hamas!
Wie weit darf Israelkritik gehen?
Selbstverständlich darf man Israel kritisieren. Die Kritik muß aber objektiv und zutreffend sein und auch darauf hinweisen, wodurch Fehler entstanden sind. Aber Frau Langer ist bekannt für die üble Art und Weise, für den aggressiven Hass gegenüber Israel, der nur deshalb die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erfahren, weil sie durch eine Jüdin vorgebracht werden.

Frau Langer sagt, Antizionismus sei kein Antisemitismus.
Mit dem Hinweis, Antizionismus habe nichts mit Antisemitismus zu tun, will man nur vertuschen, dass es grundsätzlich um Angriffe ge-gen Juden und den jüdischen Staat geht.

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Bayern

Charlotte Knobloch kritisiert Preisverleihung an Imam

Die Thomas-Dehler-Stiftung will den Imam Benjamin Idriz auszeichnen. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der FDP. Auch die 93-jährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens schaltet sich nun ein

von Michael Thaidigsmann  29.10.2025

Jerusalem

Karin Prien in Yad Vashem: »Jedes Mal für mich erschütternd«

Bei ihrer Israel-Reise erinnert die Bildungsministerin an die Millionen Opfer des Holocaust. Der Moment berührt die CDU-Politikerin auch aus einem persönlichen Grund

von Julia Kilian  28.10.2025

Bildungsministerin

Karin Prien reist nach Israel

Die CDU-Ministerin mit jüdischen Wurzeln will an diesem Sonntag nach Israel aufbrechen. Geplant sind Treffen mit dem israelischen Bildungs- und Außenminister

 26.10.2025

München

Paul Lendvai: »Freiheit ist ein Luxusgut«

Mit 96 Jahren blickt der Holocaust-Überlebende auf ein Jahrhundert zwischen Gewalt und Hoffnung zurück. Besorgt zeigt er sich über die Bequemlichkeit der Gegenwart - denn der Kampf »gegen das Böse und Dumme« höre niemals auf

 21.10.2025

Abkommen

»Trump meinte, die Israelis geraten etwas außer Kontrolle«

Die Vermittler Steve Witkoff und Jared Kushner geben im Interview mit »60 Minutes« spannende Einblicke hinter die Kulissen der Diplomatie

von Sabine Brandes  20.10.2025

Washington

Trump droht Hamas mit dem Tod

Die palästinensische Terrororganisation will ihre Herrschaft über Gaza fortsetzen. Nun redet der US-Präsident Klartext

von Anna Ringle  16.10.2025

Terror

Hamas gibt die Leichen von Tamir Nimrodi, Uriel Baruch und Eitan Levy zurück

Die vierte Leiche ist ein Palästinenser

 15.10.2025 Aktualisiert