Rabbiner

Einsatz und Liebe

Von einer Gemeinde erwarte ich geistigen und physischen Einsatz für das Judentum, daß sie eine innere Solidarität und einen besonderen Bezug zum Judentum wahrt, daß sie auf Auseinandersetzungen verzichtet und jüdische Aktivitäten im Gemeindeleben erweitert und vertieft. Ich erwarte auch, daß der Weg zur langsamen Blüte des Judentums weitergegangen wird; einhergehend mit einem Anwachsen des Gottesdienstbesuchs selbstverständlich.
Rabbiner Henry Brandt

Ich erwarte Vernunft, Realismus, Professionalität, Kompetenz, Vision und Anerkennung. Daß Rabbiner und Gemeindeführung eigentlich auf der gleichen Seite stehen, auch wenn sie andere Meinungen oder Prioritäten haben – das heißt, wir sind gemeinsam da, um das Judentum zu fördern, um gegen Ignoranz und Apathie und Haß und Vorurteile zu kämpfen. Wir sind nicht da, um uns nur zu profilieren, um Steuergeld zu verschwenden in eigenen Projekten. Ich erwarte von einer jüdischen Gemeinde, daß sie eine jüdische Gemeinde ist, oder zumindest versucht, eine zu sein, und nicht ein Betrieb oder ein exklusiver Klub, Kultur- oder Rentnerverein. Daß diese Gemeinde versucht, mit anderen Gemeinden zusammenzuarbeiten, und die Interessen auch der Armen und Fremden vertritt und sie unterstützt. Ich erwarte, daß die Mitglieder auch zum Gottesdienst kommen, und das nicht nur bezahlten Minjanmännern und Kultusangestellten überlassen und daß sie auch regelmäßig mehr über das Judentum lernen. Ich erwarte Liebe zum Judentum.
Rabbiner Walter Rothschild

Ich erwarte eine Beschäftigung mit der Religion, überhaupt eine Bereitschaft und Interesse, in einer Gemeinde zu lernen und sich mit dem Judentum in seiner Vielfältigkeit auseinanderzusetzen.
Rabbiner Daniel Katz

Ich erwarte Respekt vor dem Amt des Rabbiners, Vertrauen in seine berufliche Kompetenz, Sympathie für seine Person, Freude daran, seine Initiativen zu unterstützen und sich daran aktiv zu beteiligen. Der Talmud erklärt, daß ein Rabbiner mindestens den Respekt zu erwarten hat, den man einer Torarolle gegenüber aufbringt. Man sollte stolz sein auf seine geistigen Vertreter, denn jeder der sich mit seinem Rabbiner schmückt, macht sich selbst und seine Gemeinde attraktiver. Der Rabbiner ist der Fachmann für halachische Fragen, er muß hier das letzte Wort haben dürfen. Kein Arzt läßt sich in seine Behandlungsmethoden hineinreden, warum der Rabbiner? Ein Rabbiner muß von den Menschen gemocht werden, um überzeugen zu können. Ein Rabbiner muß oft Menschen aufmuntern. Ihn ab und an zur Seite zu nehmen und ihm zu sagen: »Die Rede heute war wirklich besonders gut«, kann ihm daher neue Kraft geben.
Rabbiner Julian-Chaim Soussan

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Meinung

BBC: Diese Plattform für anti-israelische Vorurteile und Extremismus ist nicht mehr zu retten

Der öffentlich-rechtliche Sender Großbritanniens hat sich anti-israelischen Vorurteilen und Extremismus geöffnet. Er braucht dringend Erneuerung

von Ben Elcan  13.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  06.11.2025 Aktualisiert

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Interview

»Wir sind für alle Soldaten da«

Shlomo Afanasev ist Brandenburgs erster orthodoxer Militärrabbiner. Am Dienstag wurde er offiziell ordiniert

von Helmut Kuhn  29.10.2025

Bayern

Charlotte Knobloch kritisiert Preisverleihung an Imam

Die Thomas-Dehler-Stiftung will den Imam Benjamin Idriz auszeichnen. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der FDP. Auch die 93-jährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens schaltet sich nun ein

von Michael Thaidigsmann  29.10.2025