pop

Der Pianomann

Billy Joel ist einer der erfolgreichsten Popmusiker der Welt. Er lebt in New York, wo er vor 60 Jahren geboren wurde. Steffen Radlmaier, Feuilletonchef der Nürnberger Nachrichten, erzählt die Joel-Story aber nicht von dort, sondern von Nürnberg aus. Hier betrieb Billys Großvater Karl Amson Joel ein Versandhaus, das 1938 qua »Arisierung« in die Hände eines gewissen Josef Neckermann überging. Karl Amson Joel konnte in die USA fliehen, sein Sohn, Billys Vater, nahm als GI an der Befreiung Europas teil.
Radlmaier hat die Familiengeschichte jahrelang recherchiert und erzählt sie im Zusammenhang mit der europäischen Katastrophe. Wenn Zeitgeschichte so konkret, mit intimer Ortskenntnis und unter Mitarbeit von Billy Joel selbst und seiner Familie aufgeschrieben wird, entsteht ein besonders eindringliches Bild der Epoche. Zu der gehört auch die tragische Odyssee des deutschen Auswanderungsschiffes »St. Louis« mit fast tausend jüdischen Flüchtlingen an Bord, das 1939 in Kuba nicht landen konnte, dem die USA das Anlaufen amerikanischer Häfen verwehrte, und das seine Passagiere dann kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Antwerpen wieder an Land setzte. Auch Angehörige von Billy Joel waren an Bord und fielen, wie der Großteil der Familie, später der Schoa zum Opfer.
Im Zentrum des Buchs aber steht die atemberaubende Karriere von Billy. Der hatte in jungen Jahren eine klassische Musikausbildung erhalten, sich vom Parodis-ten und Entertainer emporgearbeitet zum Star. Radlmaier beschreibt – immer wieder durchbrochen von Originalzitaten seines Protagonisten – große Auftritte wie die Konzertreise 1987 durch die Sowjetunion oder den Doppelauftritt mit Elton John in »Face 2 Face«, dazu alle Alben und viele Einzeltitel. Wir erfahren – diskret erzählt – auch von den nicht glücklich beendeten Ehen des Stars, von seinen Enttäuschungen mit ungetreuen Managern, von seinem Drogen- und Alkoholkonsum, vor allem aber von Joels Ringen um musikalischen Ausdruck. Immer wieder schwenkt der Blick auch auf andere Familienmitglieder wie Billys Halbbruder Alexander Joel – auch er ein musikalisches Talent, Generalmusikdirektor in Braunschweig und Gastdirigent in den großen Opernhäusern der Welt. Die musikalische Familientradition setzt Billys Tochter Alexa Ray Joel fort, die vor gut drei Jahren im New Yorker »Cutting Room« debütierte. Eine Reihe von Fotos, größtenteils vom Autor selbst aufgenommen, illustrieren den Band. Harald Loch

MIA-Jahresbericht

Deutlich mehr antiziganistische Vorfälle

Am häufigsten sei es zu verbalen Stereotypisierungen gekommen

 23.06.2025

Berlin

Frei informiert die Fraktionschefs über Lage in Nahost

Die Bundesregierung ist nach dem US-Angriff auf den Iran im Krisenmodus. Am Vormittag findet ein Informationsgespräch im Kanzleramt statt, an dem auch die rechtsextremistische AfD teilnimmt

 23.06.2025

Iran-Krieg

Steinmeier sieht noch Chancen für Diplomatie

Für Diplomatie ist im nahen Osten derzeit kein Raum. Das muss aus Sicht von Bundespräsident Steinmeier aber nicht so bleiben

 18.06.2025

Krieg

Jerusalem warnt Menschen im Iran vor möglichen neuen Angriffen

In bestimmten Gebieten des Irans stehen offensichtlich neue Angriffe bevor. Israels Militär ruft die iranische Bevölkerung zur Evakuierung auf

 15.06.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 12. Juni bis zum 18. Juni

 11.06.2025

Tel Aviv/Gaza

Israel will Ankunft von Thunbergs Schiff in Gaza verhindern

Das Schiff des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition ist unterwegs nach Gaza. Nach Angaben der Aktivisten nähern sie sich immer mehr dem Gebiet - Israel droht ihnen nun

 08.06.2025

Petition

Deutsche Prominente werfen Israel Völkermord vor

Die Unterzeichner verlangen eine Aussetzung von Rüstungsexporten

 05.06.2025

Bundestag

Wegen »Palestine«-Shirt: Linken-Abgeordnete des Plenarsaals verwiesen

Mit der politischen Botschaft auf ihrer Kleidung hatte Cansin Köktürk offenbar gegen die Regeln des Hauses verstoßen. Die Bundestagspräsidentin zog die Konsequenz

 04.06.2025

Medien

Presseschau zur Debatte um Deborah Feldmans »Weltbühne«-Artikel

In dem Blatt des umstrittenen Verlegers Holger Friedrich zieht die Autorin die Jüdischkeit des Chefredakteurs der Jüdischen Allgemeinen in Zweifel. In Zeitungskommentaren wird nun vernichtende Kritik an ihrem Text geübt

 26.05.2025