Brandkatastrophe

»Das Schlimmste haben wir hinter uns«

»Das Schlimmste haben wir hinter uns«

Rabbiner Moishe Leider über die Brandkatastrophe in Kalifornien

Rabbiner Leider, die Waldbrände im Sü-
den Kaliforniens haben nachgelassen (vgl. S. 6). Wie sieht die Situation derzeit aus?
leider: Die Feuerwehrleute arbeiten noch. Aber es scheint, als hätten sie die Lage im Griff. San Diego war die am schwersten be-
troffene Region in Südkalifornien. Hunderttausende Menschen mussten vor den Flammen fliehen. Aber das Schlimmste haben wir hinter uns. Die Luft ist zwar noch immer verpestet, ein beißender Geruch. Die Anwohner wurden aufgefordert, sich so wenig wie möglich im Freien aufzuhalten. Aber es wehen keine starken Winde mehr, und die Luftfeuchtigkeit hat zugenommen. Die Leute sind in ihre Häuser zurückgekehrt.

Was haben die Evakuierten bei ihrer Rückkehr vorgefunden?
leider: In San Diego sind rund 1.200 Häuser zerstört. Etwa 60 jüdische Familien sind betroffen. Wir helfen ihnen, wo wir können. Aber die meisten, die ihr Haus verloren haben, sind nicht arm. Sie warten auf das Geld von der Versicherung, um alles wieder aufzubauen.

Sind auch jüdische Einrichtungen wie Synagogen oder Schulen den Flammen zum Opfer gefallen?
leider: Es mussten zwar fünf Synagogen evakuiert werden, als sich das Feuer näherte, aber Gott sein Dank ist nichts zerstört worden.

Wie konnten Sie helfen?
leider: Tausende Evakuierte waren im
Qualcomm-Stadion untergebracht. Wir ha-
ben koscheres Essen dorthin geliefert, mit den Menschen gesprochen, Tefillin gelegt, Geld gegeben, Übernachtungsplätze angeboten. Auch ich hatte drei Familien, die bei mir zu Hause übernachtet haben. Fast 30 Rabbiner und viele andere Freiwillige aus unseren Synagogen waren im Einsatz. Da die Schulen geschlossen waren, haben wir für rund 150 Kinder spezielle Programme angeboten. Alle Synagogen in der Gegend waren geöffnet, sie luden Juden und Nichtjuden zum Essen ein. Die Menschen dieser Stadt helfen einander – eine Menge Chessed. Es war sehr schön, das zu sehen.

Sind die staatlichen Hilfsmaßnahmen besser organisiert als vor zwei Jahren nach dem Hurrikan »Katrina« in New Orleans?
leider: Das kann man nicht vergleichen. Im Unterschied zu New Orleans war hier nicht die gesamte Stadt betroffen. Alles war hier besser organisiert. Die Fehler, die bei »Katrina« gemacht wurden, sollten nicht wiederholt werden.

Mit dem Chabad-Rabbiner in San Diego sprach Detlef David Kauschke.

Nach Absage in Belgien

Dirigent Shani in Berlin gefeiert

Nach der Ausladung von einem Festival werden die Münchner Philharmoniker und ihr künftiger Chefdirigent Lahav Shani in Berlin gefeiert. Bundespräsident Steinmeier hat für den Fall klare Worte

von Julia Kilian  15.09.2025

New York City

UN-Sicherheitsrat verurteilt Israels Angriff auf Katar einhellig

Sogar die USA schlossen sich der Erklärung an

 12.09.2025

Eurovision Song Contest

Gegen Israel: Irland erpresst Eurovision Song Contest-Veranstalter

Nach Slowenien hat auch Irland verkündet, dem Eurovision Song Contest fernzubleiben, sollte Israel teilnehmen. Damit verstoßen sie gegen Grundregeln des international beliebten TV-Wettbewerbs

 11.09.2025

Krieg

Zwei Raketen aus Gaza auf Israel abgeschossen

Am Sonntagmorgen wurde Israel aus dem Gazastreifen mit Raketen beschossen. Eine Bekenner-Erklärung gibt es auch

 07.09.2025

Berlin

Uni-Präsidentin rechnet mit neuen »propalästinensischen« Aktionen

Die Präsidentin der Humboldt-Universität, Julia von Blumenthal, rechnet zum Wintersemester erneut mit »propalästinensischen« Aktionen. Dabei seien unter den Beteiligten kaum Studierende

 07.09.2025

Diplomatie

Netanjahu geht auf Belgiens Premier los

Für seine Entscheidung, Palästina als Staat anzuerkennen, wird Bart De Wever vom israelischen Ministerpräsident persönlich attackiert

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025

Hannover

Angriff auf Gedenkstätte: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Ein 26-jähriger Rechtsextremist war im Mai in Budapest festgenommen worden

 02.09.2025

Nahost

Deutscher Beauftragter für Menschenrechte reist nach Israel

Lars Castellucci macht sich ein persönliches Bild von der Lage in Israel und den palästinensischen Gebieten. Ein Augenmerk liegt darauf, wo deutsche Hilfe möglich ist - und wo sie behindert wird

 01.09.2025

Rotes Meer

Huthi greifen Öltanker an

Das Schiff gehört einem israelischen Milliardär

 01.09.2025