Familie Neumeyer

Bayern, Argentinien, Israel

Bayern, Argentinien, Israel

Ein Buch über die Geschichte der
Familie Neumeyer

von Marina Maisel

Im Gemeindezentrum am Jakobsplatz wurden kürzlich die Memoiren der Familie Neumeyer vorgestellt. Als symbolhaft bezeichnete Ellen Presser, Leiterin des Kulturzentrums der IKG, die gemeinsam mit dem Metropol Verlag zu diesem Abend eingeladen hatte, den Veranstaltungsort. Schließlich war Alfred Neumeyer (1867-1944) jahrzehntelang Vorsitzender der Bayerischen Israelitischen Gemeinden und einer der höchsten Richter Bayerns.
»Wir wollen den Fluch in Segen verwandeln« schrieb sein Sohn Alexander Karl Neumeyer (1910-1989) schon am 1. August 1933 in der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung. Es sollte der Titel der Erinnerungen dreier Generationen werden. 1938 emigrierte der studierte Jurist nach Argentinien und verdiente seinen Lebensunterhalt als Landwirt. 1950 wanderte er dann mit seiner Familie nach Israel aus. Noch in der landwirtschaftlichen Siedlung des Barons von Hirsch in der Colonia Avigdor in Argentinien hatte der Mitherausgeber des Buches, Robert Schopflocher als 18-jähriger Praktikant die Familie Neumeyer kennengelernt. Die Freundschaft mit Alexander Karl Neumeyer bahnte sich an. Schopfloch stellte sich gemeinsam mit dem Münchner Rechtsanwalt Uri Siegel als Zeitzeuge dem Podiumsgespräch, das der Historiker Wolfgang Benz moderierte. Siegel war verheiratet mit Gertrud Stern, einer Enkelin Alfred Neumeyers. Im Publikum schließlich saß noch ein weiteres Familienmitglied: Esther Noy-Meir aus Israel wollte sich die Buchvorstellung in der Heimatstadt ihres Großvaters nicht entgehen lassen.
Vorgetragen wurden die Passagen aus dem Buch von Rundfunksprecher Reiner Unglaub und vom Radiomoderator Armand Presser. Die drei Neumeyer-Generationen spiegeln die Geschichte deutscher Juden über mehr als ein Jahrhundert wider. »Mir war die Kraft gegeben, aufzubauen und niederzulegen im Dienst ewiger Gedanken. Das Schicksal hat mir die Herzen der Menschen geneigt gemacht, mich im Sturm heil zum neuen Heim geführt und mich durch Kinder und Enkel in die Zukunft reichen lassen«, schrieb Großvater Alfred. Sein Sohn Alexander Karl führt die Geschichte fort »erzählt für meine Enkel«. Er wurde 1910 in München geboren, übersiedelte 1938 zusammen mit seiner Frau Lisbeth nach Argentinien. Nach zwölf Jahren nimmt die zweite und dritte Generation Neumeyer Abschied von Argentinien und geht nach Israel. Imanuel Noy-Meir, der älteste Sohn von Karl und Lisabeth Neumeyer, kam in Argentinien zur Welt. Deutsch empfindet er als seine Muttersprache. Er wird in Israel Professor für Botanik und Ökologie.
Ein Stück jüdischer Familiengeschichte wird auch in der Sprache deutlich. Hatte der Großvater noch im Deutsch des von ihm verehrten Goethe geschrieben, wählte Sohn Karl Alexander für seinen Part das Hebräische. Enkel Imanuel Noy-Meir schließlich wählte die spanische Sprache. Über die folgende Generation schreibt er: »Die Vertreter der vierten Generation der Noy-Meier sind ganz und gar Israelis. Ihre Muttersprache ist das moderne Hebräisch.« Die Familie aus München ist in Israel angekommen.

Krieg

Jerusalem warnt Menschen im Iran vor möglichen neuen Angriffen

In bestimmten Gebieten des Irans stehen offensichtlich neue Angriffe bevor. Israels Militär ruft die iranische Bevölkerung zur Evakuierung auf

 15.06.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 12. Juni bis zum 18. Juni

 11.06.2025

Tel Aviv/Gaza

Israel will Ankunft von Thunbergs Schiff in Gaza verhindern

Das Schiff des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition ist unterwegs nach Gaza. Nach Angaben der Aktivisten nähern sie sich immer mehr dem Gebiet - Israel droht ihnen nun

 08.06.2025

Petition

Deutsche Prominente werfen Israel Völkermord vor

Die Unterzeichner verlangen eine Aussetzung von Rüstungsexporten

 05.06.2025

Bundestag

Wegen »Palestine«-Shirt: Linken-Abgeordnete des Plenarsaals verwiesen

Mit der politischen Botschaft auf ihrer Kleidung hatte Cansin Köktürk offenbar gegen die Regeln des Hauses verstoßen. Die Bundestagspräsidentin zog die Konsequenz

 04.06.2025

Medien

Presseschau zur Debatte um Deborah Feldmans »Weltbühne«-Artikel

In dem Blatt des umstrittenen Verlegers Holger Friedrich zieht die Autorin die Jüdischkeit des Chefredakteurs der Jüdischen Allgemeinen in Zweifel. In Zeitungskommentaren wird nun vernichtende Kritik an ihrem Text geübt

 26.05.2025

Israel

Geisel-Angehörige fordern Ende des »Albtraums«

Seit bald 600 Tagen hält die Hamas noch 58 lebende und tote israelische Geiseln im Gazastreifen fest. Israelis demonstrieren vehement für ihre Freilassung und fordern ein Ende des Krieges

 24.05.2025

Nachrichten

Strände, Soldat, Flüge

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  21.05.2025

Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt: Verfassungsschutz sieht Demokratie bedroht

Im Osten ist die AfD besonders stark. Allerdings etablieren sich auch andere rechtsextremistische Bestrebungen

von Christopher Kissmann  19.05.2025