Berlin

Auswärtiges Amt gegen dauerhafte Besatzung des Gazastreifens

Foto: picture alliance / CHROMORANGE

Das Auswärtige Amt lehnt Pläne der israelischen Regierung für eine dauerhafte Besatzung des Gazastreifens ab. »Gaza gehört den Palästinenserinnen und Palästinensern«, stellte ein Sprecher des Ministeriums am Montag auf Nachfrage von Journalisten klar. Die Berichte zu den Eroberungsplänen seien »besorgniserregend«.

Zuvor war aus israelischen Regierungskreisen bekanntgeworden, dass das Sicherheitskabinett die militärische Einnahme des Gazastreifens und die fortwährende Kontrolle darüber gebilligt hat. Der Plan sieht auch vor, die Bevölkerung vom Norden des abgeriegelten Küstenstreifens in den Süden zu bewegen, hieß es weiter in der Mitteilung. Ziel sei es, die Hamas zu besiegen und die Freilassung der Geiseln zu erreichen.

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hatte bereits im vergangenen Monat gesagt, Israels Soldaten sollten in allen im Gazastreifen eroberten Gebieten dauerhaft die Kontrolle behalten. So will der jüdische Staat den Druck auf die Mörder und Geiselnehmer der Hamas und anderer Terrororganisationen erhöhen. Je länger sie sich weigern, die Verschleppten freizulassen, desto mehr Land verlieren sie.

Hungernde Geiseln

Die Hamas hungert Geiseln aus und foltert sie. Dies geht aus den Berichten bereits freigelassener, früherer Geiseln hervor. Dennoch konzentriert sich die Kritik des noch von der Geschäftsführenden Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) geführten Auswärtigen Amtes auf Israel. Der nächste Außenminister Johann Wadephul (CDU) soll um 13:30 Uhr seinen Amtseid leisten.

Lesen Sie auch

Der Sprecher des Außenamts verwies darauf, dass die G7-Staaten - darunter Deutschland, Frankreich und die USA - bereits 2023 »eine Besetzung, Besiedlung und Verkleinerung des Territoriums von Gaza abgelehnt« hätten. Auch hätten die Staaten verabredet, dass es keine Lösung über die Köpfe der Palästinenser hinweg geben dürfe.

Er appelliere abermals »an alle Parteien«, auf Verhandlungen über eine Waffenruhe und eine Geiselfreilassung zu setzen, sagte der Sprecher weiter. Außerdem müsse der Einfuhrstopp für Hilfsgüter in den Gazastreifen »endlich aufgehoben« werden.

Bestimmte Voraussetzungen

Die Blockade der Hilfslieferungen für die Menschen im Gazastreifen soll nun laut israelischem Sicherheitskabinett enden. Das Kabinett billigte nach eigenen Angaben einen Plan, der die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen wieder ermöglichen soll - allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. dpa

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

TV-Tipp

Oliver Masucci brilliert in dem Mehrteiler »Herrhausen - Der Herr des Geldes«

Biografischer Mehrteiler über Bankier Alfred Herrhausen

von Jan Lehr  17.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Meinung

BBC: Diese Plattform für anti-israelische Vorurteile und Extremismus ist nicht mehr zu retten

Der öffentlich-rechtliche Sender Großbritanniens hat sich anti-israelischen Vorurteilen und Extremismus geöffnet. Er braucht dringend Erneuerung

von Ben Elcan  13.11.2025

Raubkunst

Zukunft der Bührle-Sammlung ungewiss

Die Stiftung Sammlung E. G. Bührle hat ihren Stiftungszweck angepasst und streicht die Stadt Zürich daraus

von Nicole Dreyfus  10.11.2025

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Jerusalem

Nach Eklat in Jerusalem: Westfälische Präses setzt auf Dialog

Projekte, Gedenkorte und viele Gespräche: Die Theologin Ruck-Schröder war mit einer Delegation des NRW-Landtags fünf Tage in Israel und im Westjordanland. Angesichts der Spannungen setzt sie auf dem Weg zur Verständigung auf Begegnungen und Dialog

von Ingo Lehnick  06.11.2025 Aktualisiert

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025