Thüringen

Zusätzliche Mittel für Jüdische Landesgemeinde

Die Neue Synagoge in Erfurt Foto: picture alliance / Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/ZB

Im Freistaat Thüringen erhält die Jüdische Landesgemeinde ab dem kommenden Jahr mehr Geld. Die Erhöhung der jährlichen Zuwendungen von aktuell 478.500 Euro um zusätzliche 80.000 Euro solle die Landesgemeinde und ihr kulturelles Engagement dauerhaft fördern und stärken, teilte die Staatskanzlei am Dienstag in Erfurt mit.

Die Unterzeichnung der Änderung zum bestehenden Staatsvertrag findet am Freitag am Rande des Plenums des Thüringer Landtages statt.
Neben einer Erhöhung der Landesleistungen des Freistaats auf dann
558.500 Euro ab 2024 bekenne sich die Landesregierung auch künftig dazu, die Sicherheit der Jüdischen Landesgemeinde angesichts sich ändernder Standards zu gewährleisten, hieß es. Zu diesem Zweck solle auf der Basis des bestehenden Staatsvertrages ein ergänzendes Verwaltungsabkommen geschlossen werden.

Positive Effekte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) erinnerte daran, das vergangene Themenjahr zu »900 Jahren Jüdische Kultur in Thüringen« habe mit zahlreichen Projekten positive Effekte für die Bevölkerung und die Kultur im Freistaat gehabt. Diese wolle das Land bewahren und verstetigen. Ziel sei es, das kulturelle Engagement über die gemeindeinterne Arbeit hinaus in die Breite der Gesellschaft zu tragen.

Die Jüdische Landesgemeinde Thüringen mit Sitz in Erfurt zählt rund 700 Mitglieder. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts vertritt sie die Interessen der in Thüringen lebenden Jüdinnen und Juden gegenüber Politik und Gesellschaft. epd

Auszeichnung

Die Frau mit den Blumen

Zwei Jahre lang ging Karoline Preisler auf anti-israelische Demonstrationen, um auf das Schicksal der Geiseln aufmerksam zu machen. Jetzt erhält sie den Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden

von Michael Thaidigsmann  30.10.2025

Nachruf

Gestalter mit Weitblick

Für Jacques Marx war die Gemeindearbeit eine Lebensaufgabe. Eine persönliche Erinnerung an den langjährigen ehemaligen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen

von Michael Rubinstein  30.10.2025

Ehrung

Demokratiepreis für Graphic Novel über Schoa-Überlebende

Die Schoa-Überlebenden Emmie Arbel gewährte Zeichnerin Barbara Yelin vier Jahre lang Einblicke in ihr Leben

 30.10.2025

Interview

»Wir hatten keine Verwandten«

Erst seit einigen Jahren spricht sie über ihre jüdischen Wurzeln: Bildungsministerin Karin Prien erzählt, warum ihre Mutter davon abriet und wann sie ihre eigene Familiengeschichte erst begriff

von Julia Kilian  30.10.2025

Wittenberg

Judaistin kuratiert Bildungsort zur Schmähplastik

Die Darstellung der sogenannten »Judensau« an der Wittenberger Stadtkirche, der früheren Predigtkirche des Reformators Martin Luther (1483-1546), gehört in Deutschland zu den bekanntesten antisemitischen Darstellungen des Mittelalters

 29.10.2025

Schwielowsee

Shlomo Afanasev ist erster orthodoxer Militärrabbiner für Berlin und Brandenburg

Militärrabbiner gibt es bereits in Deutschland. Nun steigt der erste orthodoxe Rabbiner bei der Bundeswehr in Brandenburg ein

 29.10.2025

Essay

Vorsichtig nach vorn blicken?

Zwei Jahre lang fühlte sich unsere Autorin, als lebte sie in einem Vakuum. Nun fragt sie sich, wie eine Annäherung an Menschen gelingen kann, die ihr fremd geworden sind

von Shelly Meyer  26.10.2025

Stuttgart

Whisky, Workshop, Wirklichkeit

In wenigen Tagen beginnen in der baden-württembergischen Landeshauptstadt die Jüdischen Kulturwochen. Das Programm soll vor allem junge Menschen ansprechen

von Anja Bochtler  26.10.2025

Porträt

Doppeltes Zuhause

Sören Simonsohn hat Alija gemacht – ist aber nach wie vor Basketballtrainer in Berlin

von Matthias Messmer  26.10.2025