Trauer

Zeichen der Anteilnahme

Frank-Walter Steinmeier auf dem Weg zu der Zentralen Gedenkveranstaltung für die Verstorbenen in der Corona-Pandemie in Berlin Foto: imago images/Future Image

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Gesellschaft zur Mitmenschlichkeit aufgerufen. »Wir wollen und wir müssen der Menschen gedenken, die seit dem Beginn der Pandemie gestorben sind«, sagte Steinmeier am Sonntag in der zentralen Gedenkfeier zur Erinnerung an die Corona-Toten im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Sie seien »in dieser dunklen Zeit einen einsamen und oft qualvollen Tod gestorben«, sagte er. Ihr Leiden sei in der Öffentlichkeit häufig unsichtbar geblieben. »Eine Gesellschaft, die dieses Leid verdrängt, wird als ganze Schaden nehmen«, mahnte Steinmeier.

Der Bundespräsident erinnerte auch an die Einsamkeit im Lockdown und die Entbehrungen insbesondere von Kindern und Jugendlichen. »Wir haben unser Leben einschränken müssen, um Leben zu retten. Das ist ein Konflikt, aus dem es keinen widerspruchsfreien Ausweg gibt.«

Segenswünsche Zahlreiche jüdische Gemeindevertreter gedachten ebenfalls der Corona-Toten. Wie die »Westfälischen Nachrichten« berichteten, trauerte die Stadt Ahlen um ihre 69 Corona-Opfer. In einer Gedenkfeier, die am Samstag in der Stadthalle aufgezeichnet und am Sonntag auf der städtischen Website freigeschaltet wurde, gedachte sie ihrer. Die anschließenden Segenswünsche sprach neben den beiden Kirchengemeinden auch Sharon Fehr für die Jüdische Gemeinde Münster. Mit einer Arie aus der Puccini-Oper Turandot klang die Feierstunde würdevoll aus. Das Video ist auf der Website der Stadt Ahlen abrufbar.

Der Gießener Magistrat beteiligte sich laut »Gießener Anzeiger« an dem Gedenken, indem er und der Rat der Religionen zu einem gemeinsamen Gedenken an die Verstorbenen der Corona-Pandemie auf dem Kirchenplatz einluden. Das Gebet leitete Dekan Hans-Joachim Wahl ein. Ihm folgten Rabbiner Shimon Großberg für die Jüdische Gemeinde Gießen, Pater Arsenius für die griechisch-orthodoxe Gemeinde, Halit Aydin für den Islam sowie Rita Dehghani für die Bahai. Gießen trauert um 212 Corona-Tote.

Solidarität In Mannheim hatten sich die Religionsvertreter laut einem Bericht der »Rheinpfalz« verabredet, von Donnerstag bis Sonntag in ihren Gotteshäusern an die 250 Corona-Toten zu erinnern. Der Kantor der Jüdischen Gemeinde Mannheim, Amnon Seelig, begrüßte die Trauergeste. »Es ist schön, persönlich ein gemeinsames Zeichen der Solidarität und Anteilnahme senden zu können«, sagte Seelig. Das interreligiöse Gebet ist laut Ralph Hartmann, dem Dekan der evangelischen Kirche, zugleich Ausdruck der starken Verbundenheit innerhalb des Forums.

Auch der evangelische Kirchenkreis Bochum, die katholische Stadtkirche, die Jüdische Gemeinde Bochum und die Arbeitsgemeinschaft Bochumer Moscheen riefen laut »radio bochum« zum gemeinsamen Gedenken auf. An den städtischen Gebäuden wehten Trauerflaggen. Außerdem läuteten in vielen Bochumer Kirchen die Glocken. ja/epd

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