Jahrestagung

»Wir wollen Israel stärken«

Ist selbst Mitglied der liberalen zionistischen Bewegung arzenu: UpJ-Vorsitzende Sonja Guentner Foto: Gregor Zielke

Jahrestagung

»Wir wollen Israel stärken«

Sonja Guentner über liberale Zionisten, den jüdischen Staat und religiösen Pluralismus

von Heinz-Peter Katlewski  02.08.2016 10:16 Uhr

Frau Guentner, im Rahmen der Bonner Jahrestagung der Union progressiver Juden in Deutschland wurde ein neuer Vorstand für den deutschen Zweig von »arzenu« gewählt. Auch Sie haben ihre Stimme abgegeben.
Ja, ich persönlich bin Mitglied von arzenu, dem Bund progressiver Zionisten. Nicht alle unserer Gemeindemitglieder sind das. Stimmberechtigt waren nur die, die sich dieser Vereinigung angeschlossen haben. arzenu Deutschland ist als Verein allerdings Mitglied der Union progressiver Juden.

Was charakterisiert arzenu als zionistische Organisation?
Arzenu ist international aufgestellt und Mitglied der World Zionist Organisation mit Hauptsitz in Jerusalem. Wir bilden die Fraktion, die das progressive Judentum in Israel stärken will.

Welche Bedeutung hat Israel für die progressiven Zionisten?
Was wir mit Israel verbinden, ist die Hoffnung, dass dort eine pluralistische jüdische Gesellschaft möglich ist, die allen Juden, aber auch den Nichtjuden, die dort leben, eine Heimat zu geben vermag. Auch aus unserer Bewegung macht eine beträchtliche Zahl von Gemeindemitgliedern Alija, um für eine Weile oder dauerhaft dort zu leben. Israel ist selbstverständlich auch für progressive Juden ein wichtiger Bezugspunkt, sei es religiös, seien es die religiösen Stätten, die Selbstverständlichkeit jüdischen Lebens dort oder sei es der Staat an sich.

Wo liegen die Schwerpunkte von arzenu in der Unterstützung Israels?
Wir leisten einen Beitrag zum religiösen Pluralismus im Land. Uns stehen neben den liberalen Gemeinden Bürgerrechtsorganisationen nahe wie IRAC, das Israel Religious Action Center, oder die Women of the Wall.

Es sind offenbar nicht nur Mitglieder liberaler Gemeinden Mitglied bei arzenu?
Natürlich nicht. Ein Mitglied aus der Jüdischen Gemeinde Hamburg ist sogar in den deutschen Vorstand gewählt worden. Wir wollen keine künstlichen Barrieren aufrichten. Wer jüdisch ist, progressiv und zionistisch denkt, der kann sich uns anschließen – unabhängig davon, welcher Gemeinde er oder sie angehört.

Mit der Vorsitzenden der Union progressiver Juden sprach Heinz-Peter Katlewski.

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