Nachruf

»Visionärer Leiter seiner Gemeinde«

Heinrich Olmer Foto: Marion Krüger-Hundrup

Plötzlich und unerwartet ist Heinrich Olmer im Alter von 63 Jahren am Mittwoch dieser Woche gestorben. Er war Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Bamberg, zudem Vizepräsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern und Direktoriumsmitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland.

Die Bamberger Rabbinerin Antje Yael Deusel würdigt Heinrich Olmer als »charismatischen und visionären Leiter seiner Gemeinde«. Er habe Bamberg »eine Synagoge und einen Rabbiner zurückgegeben« und für die rund 900 Gemeindemitglieder eine »funktionierende Infrastruktur geschaffen«. Als Vertreter des konservativ-traditionellen Judentums sei es ihm ein Anliegen gewesen, den Pluralismus in Deutschland zu unterstützen.

Stadt Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Werner Hipelius nannten den Verstorbenen einen »hervorragenden Lenker der Bamberger Israelitischen Kultusgemeinde«. Er habe sie zu einer »wichtigen religiösen Gemeinschaft gestaltet« und eine große Integrationsleistung erbracht, als viele neue Mitglieder vornehmlich aus den osteuropäischen Ländern nach Bamberg kamen. Unvergessen bleibe der Einsatz von Olmer für das »Bamberger Bündnis gegen Rechtsextremismus«, das ein wichtiges Instrument im Kampf gegen rechtsradikale Umtriebe geworden sei.

Heinrich Olmer wird am Mittwoch, 5. September, auf dem Jüdischen Friedhof in Bamberg beigesetzt.

Sachsen-Anhalt

Erstes Konzert in Magdeburger Synagoge

Die Synagoge war im Dezember 2023 eröffnet worden

 15.09.2025

Thüringen

Jüdisches Bildungsprojekt »Tacheles mit Simson« geht erneut auf Tour

Ziel des Projektes sei es, dem Aufkommen von Antisemitismus durch Bildung vorzubeugen, sagte Projektleiter Johannes Gräser

 15.09.2025

Essen

Festival jüdischer Musik mit Igor Levit und Lahav Shani

Der Festivalname »TIKWAH« (hebräisch für »Hoffnung«) solle »ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten« setzen, hieß es

 15.09.2025

Berlin

Margot Friedländer Preis wird verliehen

Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung gehe an Personen, die sich für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzen

 15.09.2025

München

»In unserer Verantwortung«

Als Rachel Salamander den Verfall der Synagoge Reichenbachstraße sah, musste sie etwas unternehmen. Sie gründete einen Verein, das Haus wurde saniert, am 15. September ist nun die Eröffnung. Ein Gespräch über einen Lebenstraum, Farbenspiele und Denkmalschutz

von Katrin Richter  14.09.2025

Hamburg

»An einem Ort getrennt vereint«

In der Hansestadt soll die Bornplatzsynagoge, die in der Pogromnacht von den Nazis verwüstet wurde, wiederaufgebaut werden. Ein Gespräch mit dem Stiftungsvorsitzenden Daniel Sheffer über Architektur, Bürokratie und Räume für traditionelles und liberales Judentum

von Edgar S. Hasse  13.09.2025

Meinung

»Als Jude bin ich lieber im Krieg in der Ukraine als im Frieden in Berlin«

Andreas Tölke verbringt viel Zeit in Kyjiw und Odessa – wo man den Davidstern offen tragen kann und jüdisches Leben zum Alltag gehört. Hier schreibt er, warum Deutschland ihm fremd geworden ist

von Andreas Tölke  13.09.2025

Porträt der Woche

Das Geheimnis

Susanne Hanshold war Werbetexterin, Flugbegleiterin und denkt über Alija nach

von Gerhard Haase-Hindenberg  13.09.2025

Jahrestag

»So betäubend wie damals«

Am Mahnmal in Fürstenfeldbruck wurde an die Opfer des Olympia-Attentats von 1972 erinnert

von Luis Gruhler  13.09.2025