Tagung

Vier Tage Lernen und Diskussion

IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch (r.) mit Rebbetzin Charlotte Dunner beim Treffen in München Foto: Sharon Bruck

Witwe von Aba Dunner, Executive Director der Europäischen Rabbinerkonferenz – jährlich eine internationale Rebbetzin-Tagung. Beim Treffen in Warschau 2019 lud Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, für 2020 nach München ein.

Das diesjährige Motto war von prophetischer Weitsicht: »Resilience. Adapting to Endless Difficulties and Setbacks«. Mehr als 50 orthodox gläubige Rabbinerfrauen, ein paar sogar mit ihren jüngsten Kindern, kamen aus 16 Ländern: Belgien, Deutschland, England, Frankreich, Gibraltar, Holland, Israel, Italien, Moldawien, Monaco, Österreich, Russland, der Schweiz, Spanien, der Ukraine und den USA.

spiritualität Vier Tage lernten und diskutierten sie über Spiritualität und Stress, über Führungspersönlichkeiten wie Moses und die Kraft des Gebets am Beispiel von Frauenvorbildern wie Hanna und Ester.

Die Stärkung der Widerstandskraft unter fortwährenden Schwierigkeiten und Rückschlägen, dieses Generalthema steht den Frauen, die als Zuhörerinnen wie als Referentinnen dabei waren, seit ihrer Heimkehr derzeit intensiv ins Haus. München dürfte mit der Verkündung weltweiter Quarantäne-Maßnahmen für längere Zeit ihr letzter Auslandsaufenthalt gewesen sein.

Gemeindezentrum Umso schöner, dass die Frauen im jüdischen Gemeindezentrum noch einmal seelisch und kulinarisch auftanken durften und sich offensichtlich rundum wohlfühlten. Beim Gala-Dinner im Restaurant »Einstein«, an dem auch etliche großzügige Sponsoren aus der Münchner Kehilla sowie Rabbiner Shmuel A. Brodman mit Frau Shoshana, Rabbiner Yehuda Horovitz und unter anderem die Rebbetzinnen Chani Diskin und Maja Zizov teilnahmen, betonte IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch in englischer Sprache, welche Genugtuung ihr diese Zusammenkunft 75 Jahre nach dem Ende der NS-Zeit bereite.

Ihr Rückblick galt der jüdischen Geschichte in München, ihr Ausblick dem sprichwörtlichen Wert der »Jiddischkeit«, mit der Rabbiner und ihre Frauen ihre Gemeinden mit Leben erfüllten. Sie alle seien Vorbild, so resümierte Charlotte Knob­loch: »Wenn man etwas Gutes erreichen will, dann soll man es einfach tun!« Von der Organisatorin Charlotte Dunner erhielt sie als Dankeschön für die Gastfreundschaft einen handgefertigten Becher des israelischen Künstlers Yaakov Agam.

Buch Anschließend sprach Devorah Goldstein über ihre bewegende Geschichte. Ihr Adoptivvater Avraham Schwartzbaum schrieb sogar ein Buch darüber, The Bamboo Cradle. A Jewish Father’s Story. 1972 hatte er einen Lehrauftrag in China und fand am Bahnhof ein ausgesetztes Baby.

Dieses kleine Mädchen veränderte sein Leben schließlich hin zu einem religiös inspirierten. Das Rebbetzin-Treffen 2021 soll übrigens in Amsterdam stattfinden.

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Berlin

450 Einsatzkräfte schützen jüdische Einrichtungen

Zudem seien im laufenden Jahr zwei Millionen Euro in bauliche Sicherheitsleistungen für jüdische Einrichtungen investiert worden sowie 1,5 Millionen Euro in mobile Sicherheitsleistungen für jüdische Gemeindeeinrichtungen

 19.11.2025

Ehrung

»Gräben aufgerissen«

Der Preis Augsburger Friedensfest ehrt Personen, die sich um ein friedvolles Miteinander der Religionen bemühen. Jetzt ging er an Josef Schuster vom Zentralrat der Juden. Er äußert sich bei der Verleihung kritisch

von Christopher Beschnitt  18.11.2025

Leipzig

Henriette Goldschmidt: Feministin der ersten Stunde

Sie wollte Frauen durch Bildung und Erwerbstätigkeit mehr Unabhängigkeit ermöglichen: Henriette Goldschmidt eröffnete in Leipzig die erste »Hochschule für Frauen«. Vor 200 Jahren wurde sie geboren

von Katharina Rögner  17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Porträt der Woche

Bühne und Heimweh

Emiliia Kivelevich inszeniert Theater zwischen Kunst, Glaube und Migration

von Christine Schmitt  16.11.2025

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025