Jugendkongress

»Verbundenheit festigen«

Nachumi Rosenblatt Foto: Gregor Matthias Zielke

Jugendkongress

»Verbundenheit festigen«

Nachumi Rosenblatt über den JuKo, Jom Haazmaut und die Diversität Israels

von Christine Schmitt  27.04.2023 09:15 Uhr

Herr Rosenblatt, der Jugendkongress (JuKo) ist die wichtigste Veranstaltung für junge Gemeindemitglieder. Warum ist die Wahl diesmal auf Israel gefallen?
Traditionell findet der JuKo in Anlehnung an die Gründungsjubiläen alle fünf Jahre dort statt. Ziel ist es, die Verbundenheit zwischen der Diaspora in Deutschland und Israel zu festigen.

Was erleben die 200 Teilnehmer?
Wir hatten die großartige Möglichkeit, die wichtigsten nationalen Gedenk- und Feiertage, Jom Hasikaron und Jom Haazmaut, hautnah mitzuerleben. Die Teilnehmer sollen das vielschichtige Israel noch besser kennenlernen. Die erste Station führte uns in den Negev und an das Grab von Ben Gurion, Israels erstem Ministerpräsidenten.

Wem begegnen die jungen Erwachsenen?
Wir wollen ein besseres Verständnis für die diverse israelische Gesellschaft ermöglichen. Zu unseren Gesprächspartnern gehören Soldaten, Knesset-Abgeordnete, Diplomaten, Journalisten, arabische und drusische Israelis sowie Ultraorthodoxe.

Wo in Israel sind sie unterwegs?
Die Reiseroute führt uns neben dem Negev auch nach Tel Aviv, Latrun, Givat Shmuel und Jerusalem. Dabei haben die Teilnehmer mehrmals die Möglichkeit, aus fünf Parallelangeboten auszuwählen und damit das Programm individueller zu gestalten – je nach Interesse.

Ist der Besuch sozialer Einrichtungen geplant?
Als sozialer Dachverband der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland ist uns dieser Aspekt wichtig. Wir sind an einem der Tage zu Besuch in der Inklusionseinrichtung »Shalva«. Sie bietet Dienstleistungen für Tausende von Menschen mit Behinderungen, vom Säuglings- bis zum Erwachsenenalter, und für ihre Familien an. Die Einrichtung wurde von betroffenen Eltern ins Leben gerufen, die zunächst keinen geeigneten Platz für ihr Kind fanden. Shalva zählt heute zu den führenden Inklusionseinrichtungen in Israel. Allein in Jerusalem werden 500 Menschen betreut.

Waren einige der jungen Erwachsenen bereits früher dabei?
Beim JuKo definitiv, auf der jetzigen Teilnehmerliste habe ich einige Namen entdeckt, die auch vor fünf Jahren mit von der Partie waren. Es gibt aber auch junge Leute, die zum ersten Mal in Israel sind.

Gibt es einen Unterschied zum JuKo-Programm anlässlich des 70. Jahrestags der Staatsgründung?
Ja, durch die vielen Auswahlmöglichkeiten konnte jeder das Programm individuell gestalten. Und die Teilnahme an offiziellen Zeremonien und Feierlichkeiten zu Jom Hasikaron und Jom Haazmaut hat diesen Jugendkongress zu einem ganz besonderen Highlight gemacht.

Mit dem Leiter des Kinder-, Jugend- und Familienreferats der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden (ZWST) sprach Christine Schmitt.

Gedenken

Neues Denkmal für jüdische Häftlinge in Gedenkstätte Ravensbrück

Etwa 20.000 Jüdinnen und Juden sind im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück in Brandenburg inhaftiert gewesen. Die heutige Gedenkstätte hat nun ein neues Denkmal enthüllt - im Beisein von Überlebenden

von Daniel Zander  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert

Reaktionen

Zohran Mamdanis Sieg spaltet die jüdische Gemeinschaft

Während ein Drittel der New Yorker Juden den neuen Bürgermeister gewählt hat, haben andere Angst, dass dessen Antizionismus ihre Sicherheit gefährdet

 06.11.2025

Hamburg

Viel mehr als Klezmer

In der Hansestadt haben die zweiten Jüdischen Kulturtage begonnen. Bis Mitte Dezember erwartet die Besucher ein breit gefächertes Programm – inklusive einer jiddisch-hebräischen Oper

von Heike Linde-Lembke  06.11.2025

Düsseldorf

»Eine Stimme, wo andere schwiegen«

Die Gemeinde zeichnet Wolfgang Rolshoven mit der Josef-Neuberger-Medaille aus

von Stefan Laurin  06.11.2025

Berlin

Andacht für Margot Friedländer: »Du lebst weiter«

Sie war Holocaustüberlebende, Berliner Ehrenbürgerin und eine eindrucksvolle Persönlichkeit. Gestern wäre Margot Friedländer 104 Jahre alt geworden. An ihrem Grab erinnern Freunde und Bekannte an sie

von Andreas Heimann  06.11.2025

Laudatio

»Wie hält man so etwas aus?«

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hielt die Laudatio auf Karoline Preisler anlässlich der Verleihung des Paul-Spiegel-Preises in Berlin. Eine Dokumentation

von Julia Klöckner  05.11.2025

Potsdam

Abraham-Geiger-Kolleg ordiniert zwei Rabbinerinnen

In Deutschlands größter Synagoge Rykestraße in Berlin-Prenzlauer Berg werden an diesem Donnerstag zwei Rabbinerinnen ordiniert. Zu der Feier wird auch Polit-Prominenz erwartet

 05.11.2025

Berlin

Davidstern-Gemälde an East Side Gallery beschmiert

Der Tatverdächtige konnte gefasst werden. Bei der Begehung seines Wohnhauses fand die Polizei mehrere Hakenkreuze

 05.11.2025