Ein Forschungsprojekt zum Antisemitismus soll das Ausmaß und die Hintergründe von Übergriffen auf jüdische Friedhöfe in Deutschland offenlegen. Bundesweit werden dafür die Schäden und die materiellen wie immateriellen Folgen erfasst, wie Niedersachsens Antisemitismusbeauftragter Franz Rainer Enste am Donnerstag mitteilte.
An dem Projekt »Net Olam« beteiligt sind das Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege sowie die Bet Tfila - Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa der Technischen Universität Braunschweig.
»Friedhöfe sollten grundsätzlich mit Achtsamkeit und Respekt besucht werden - vor allem jüdische Friedhöfe, deren Bewahrung vor dem Hintergrund der dunklen deutschen Geschichte eine immanent wichtige Rolle der Erinnerungskultur einnimmt«, sagte Enste. Er zeigte sich zuversichtlich, dass das Projekt den Schutz der rund 2400 jüdischen Friedhöfe in Deutschland verbessern werde. dpa