Hannover

Tradition und Zukunft

»Mit neuen Formaten ein größeres Publikum für die Villa Seligmann begeistern«: Eliah Sakakushev von Bismarck Foto: Villa Seligmann

Der Musiker Eliah Sakakushev von Bismarck (40) ist neuer Künstlerischer Direktor der »Villa Seligmann« für jüdische Musik in Hannover. Er übernahm das Amt am Montag von Andor Izsák (74) und wird künftig die Kulturveranstaltungen des Hauses entwickeln und organisieren, wie die Sprecherin der »Villa Seligmann« mitteilte.

Gründungsdirektor Izsák bleibe dem Haus als Ehrenpräsident der Siegmund-Seligmann-Stiftung aber verbunden und dirigiere weiterhin ausgewählte musikalische Veranstaltungen. Die »Villa Seligmann« beherbergt seit 2012 das 1988 gegründete Europäische Zentrum für Jüdische Musik, ein Institut der Hochschule für Musik, Theater und Medien.

Cello Sakakushev von Bismarck wurde in Bulgarien geboren und studierte Cello in Wien und Mannheim. Er arbeitete als Solo-Cellist in Spanien, Deutschland, Brasilien und Neuseeland. Er ist zudem Preisträger verschiedener Wettbewerbe, unter anderem gewann er den »Grand Premio« beim Kammermusik-Wettbewerb im italienischen Varenna.

Für sein neues Amt habe er sich vorgenommen, »die Tradition in die Zukunft zu holen und den Dialog der Völkerverständigung mit dem Herzen voranzutreiben«, sagte Sakakushev von Bismarck. Die »Villa Seligmann« nannte er »eine einzigartige Gestalt in der Kulturlandschaft Deutschlands und Europas«.

»Ich will mit neuen Formaten ein größeres Publikum für die Villa Seligmann begeistern«, so Sakakushev von Bismarck weiter. Das Programm solle auch in Richtung Bildende Kunst erweitert werden. Zudem solle auch die Musik von Richard Wagner thematisiert werden: »Das ist eine umstrittene diskussionswürdige Erscheinung – und Diskussion und Gespräche wollen wir in der Villa auch fördern.«

vermittlung Andor Izsák sagte anlässlich der Bekanntgabe seines Nachfolgers: »Er ist ideal für die Villa, weil er eine sowohl künstlerische wie auch politische Aufgabe zu erfüllen hat. Wir Juden müssen unsere Kultur und Identität anderen Menschen deutlich machen.«

Die Villa am Rande des Stadtwaldes Eilenriede gehörte einst dem jüdischen Industriellen und früheren Continental-Direktor Siegmund Seligmann (1853–1925). Die Einrichtung verfügt über eine einzigartige Sammlung an Dokumenten, Noten, Aufnahmen und Synagogenorgeln. epd/ja

Fürth

Ruth Weiss ist gestorben

Sie engagierte sich ihr Leben lang gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Nun ist die in Franken geborene Schriftstellerin mit 101 Jahren gestorben

 05.09.2025 Aktualisiert

München

»In unserer Verantwortung«

Als Rachel Salamander den Verfall der Synagoge Reichenbachstraße sah, musste sie etwas unternehmen. Sie gründete einen Verein, das Haus wurde saniert, am 15. September ist nun die Eröffnung. Ein Gespräch über einen Lebenstraum, Farbenspiele und Denkmalschutz

von Katrin Richter  04.09.2025

Erfurt

Studiengang »Jüdische Soziale Arbeit« offiziell gestartet

Zentralratspräsident Josef Schuster: Die Einrichtung des Studiengangs ist ein starkes Zeichen für die Lebendigkeit jüdischen Lebens in Deutschland

 04.09.2025

Hannover

»Wir sind hier und wir bleiben hier«

Im September wird die Liberale Jüdische Gemeinde 30 Jahre alt. Gegründet wurde sie einst von drei Frauen. Ein Gespräch mit Geschäftsführerin Rebecca Seidler über Generationen, Sicherheit und eine große Portion Optimismus

von Katrin Richter  04.09.2025

Osnabrück

Leben, Lieben, Lachen

Die Jüdische Gemeinde hat ihr erstes Jüdisches Kulturfestival auf die Beine gestellt – mit einem beeindruckenden Programm

von Sophie Albers Ben Chamo  04.09.2025

Frankfurt

Persönlichkeiten mit Haltung

Der Architekt Salomon Korn und der Mediziner Leo Latasch erhalten das Ehrensiegel der Jüdischen Gemeinde

von Eugen El  04.09.2025

Jewish Women* Empowerment Summit

Neue Bündnisse finden

Auch feministische Kreise schlossen jüdische Frauen nach dem 7. Oktober aus. Auf dem Kongress der Bildungsabteilung und der ZWST soll das thematisiert werden. Ein Essay der Keynote-Speakerin Merle Stöver

von Merle Stöver  03.09.2025

Darmstadt

Jüdische Kulturwochen: Großer Andrang bei Eröffnung

Das Programm schließt den Extremismusforscher Ahmad Mansour mit ein

von Imanuel Marcus  03.09.2025

Universität

Starke junge Stimme

Seit dem 7. Oktober 2023 versucht der Verband Jüdischer Studenten in Bayern, mit seinen Aktivitäten vor allem auf dem Campus einen Weg zurück zur Normalität zu finden

von Luis Gruhler  02.09.2025