Erfurt

Thüringen feiert 900 Jahre jüdisches Leben

Im Gespräch: Reinhard Schramm, Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde, und Ministerpräsident Bodo Ramelow Foto: dpa

Mit einem Konzert im Erfurter Kaisersaal startet am 1. Oktober das Themenjahr »Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen«. Bisher seien dafür über 100 Veranstaltungen im ganzen Land geplant, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow am Donnerstag in der Kleinen Synagoge der Landeshauptstadt.

Dabei gehe es nicht nur darum, die Wurzeln des Judentums zwischen Sonneberg und Nordhausen freizulegen, sondern auch die reichen Blüten des jüdischen Lebens heute zu präsentieren. Beispielhaft stünden dafür die drei Thüringer jüdischen Festivals.

GESCHENK Das ganze Jahr sei als Prozess zu verstehen. Ständig kämen neue Vorhaben dazu, betonte der Ministerpräsident. Er sei den beiden Kirchen, die das Themenjahr initiiert hätten, sehr dankbar, sagte der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm.

Dass Thüringens Christen der Erfurter Synagoge eine neue Tora-Rolle schenkten, »geht uns allen sehr nah«, erklärte er. Er freue sich, dass die Entstehung der Tora, die vollständig von Hand geschrieben werden muss, in vielen christlichen Gemeinden im Rahmen einer Tournee begleitet werden könne.

Bei allem nötigen Erinnern an die Schrecken der Vergangenheit soll das Themenjahr zeigen, welche großen Beiträge Juden für die Geschichte ihrer Städte und Dörfer geleistet hätten, unterstrichen Ramelow und Schramm. Es ginge darum, die vielen Wissenslücken zu schließen. Das sei zugleich die beste Möglichkeit, Antisemitismus entgegenzutreten. Viele Projekte der nächsten Monate - wie etwa ein Kinder-Stadtführer zu den Spuren jüdischen Lebens in Erfurt - richteten sich deshalb auch an direkt an Schüler. epd

Ratsversammlung

»Die Gemeinden sind das Rückgrat der jüdischen Gemeinschaft«

In Frankfurt kamen 90 Delegierte aus den Landesverbänden zusammen, um aktuelle Anliegen und Sorgen zu besprechen. Gastredner war Kulturstaatsminister Wolfram Weimer

von Katrin Richter  03.12.2025

Jewish Quiz

»Das ist fast wie bei den Samstagabend-Shows«

Am Wochenende raten in Frankfurt über 500 Jugendliche um die Wette. Dabei geht es um mehr als bloße Wissensabfrage, betonen die Organisatoren der Veranstaltung

von Helmut Kuhn  03.12.2025

Berlin

Ein Nachmittag voller Licht

Mitzwa Express lädt zum traditionellen Chanukka-Basar in die Synagoge Pestalozzistraße ein

 03.12.2025

Chemnitz

Sachsen feiert »Jahr der jüdischen Kultur«

Ein ganzes Jahr lang soll in Sachsen jüdische Geschichte und Kultur präsentiert werden. Eigens für die Eröffnung des Themenjahres wurde im Erzgebirge ein Chanukka-Leuchter gefertigt

 03.12.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 4. Dezember bis zum 10. Dezember

 03.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Trauer

Mit gebrochenem Herzen

Die Israelitische Kultusgemeinde nahm Abschied von Rebbetzin Shoshana Brodman sel. A., die Anfang November nach langer Krankheit starb

von Esther Martel  02.12.2025

Kulturtage

»Weitermachen ist die einzige Chance«

»Jüdisches Leben in Deutschland – Heute und Morgen«: Ein Podium stellte die Frage nach gesellschaftlichen Dynamiken und Konsequenzen nach dem 7. Oktober

von Esther Martel  02.12.2025

Planegg

Historische Sensation

Eine Ausstellung erzählt vom Schicksal Jakob Hirschs, der 1818 als erster Jude in Bayern geadelt wurde

von Ellen Presser  02.12.2025