Dessau-Roßlau

Symbolische Grundsteinlegung

Jüdische Gemeinde Dessau Foto: dpa

Für den geplanten Synagogenbau in Dessau-Roßlau ist am Freitag symbolisch der Grundstein gelegt worden. Die Grundsteinlegung für den Anbau an das bereits bestehende Gemeindehaus fand nach dem Gedenken zum 81. Jahrestag der Pogromnacht statt, teilte die Jüdische Gemeinde in Dessau mit.

An der Grundsteinlegung nahm auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) teil.

Grundstück Das Grundstück für den Anbau wurde im November 2018 von der Stadt Dessau-Roßlau an die Jüdische Gemeinde übertragen. Das gesamte Bauvorhaben umfasst etwa 1,7 Millionen Euro.

Nach dem rechtsextremistischen Anschlag in Halle erwartet der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Dessau, Alexander Wassermann, außerdem zusätzliche finanzielle Unterstützung für notwendige Sicherheitsmaßnahmen. Wünschenswert wäre eine Fertigstellung des Baus bis Ende nächsten Jahres oder Anfang 2021, sagte Wassermann.

Mitglieder Die Jüdische Gemeinde in Dessau zählt den Angaben zufolge rund 300 Mitglieder. Hinzu kommen etwa 160 Familienangehörige.

Die neue Synagoge soll in Erinnerung an die jüdische Familie des Komponisten Kurt Weill (1900–1950) den Namen Weill tragen. Kurt Weills Vater Albert war einst Kantor der jüdischen Gemeinde in Dessau.

Pogromnacht In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden auch in Dessau die 1908 eingeweihte Synagoge, das Gemeindehaus und die Trauerhalle auf dem Jüdischen Friedhof ausgeplündert und niedergebrannt.

Zugewanderte gründeten die Jüdische Gemeinde 1994 neu. Die neue Synagoge soll auf dem Grundstück gebaut werden, auf dem einst die alte Synagoge stand.  epd

Buchvorstellung

Sprache, Fleiß und eine deutsche Geschichte

Mihail Groys sprach im Café »Nash« im Münchener Stadtmuseum über seine persönlichen Erfahrungen in der neuen Heimat

von Nora Niemann  20.10.2025

Chemnitz

Erinnerungen an Justin Sonder

Neben der Bronzeplastik für den Schoa-Überlebenden informiert nun eine Stele über das Leben des Zeitzeugen

 19.10.2025

Porträt der Woche

Leben mit allen Sinnen

Susanne Jakubowski war Architektin, liebt Tanz und die mediterrane Küche

von Brigitte Jähnigen  19.10.2025

Miteinander

Helfen aus Leidenschaft

Ein Ehrenamt kann glücklich machen – andere und einen selbst. Menschen, die sich freiwillig engagieren, erzählen, warum das so ist und was sie auf die Beine stellen

von Christine Schmitt  19.10.2025

Architektur

Wundervolles Mosaik

In seinem neuen Buch porträtiert Alex Jacobowitz 100 Synagogen in Deutschland. Ein Auszug

von Alex Jacobowitz  17.10.2025

Nova Exhibition

Re’im, 6 Uhr 29

Am 7. Oktober 2023 feierten junge Menschen das Leben. Dann überfielen Hamas-Terroristen das Festival im Süden Israels. Eine Ausstellung in Berlin-Tempelhof zeigt den Horror

von Sören Kittel  17.10.2025

Meinung

Entfremdete Heimat

Die antisemitischen Zwischenfälle auf deutschen Straßen sind alarmierend. Das hat auch mit der oftmals dämonisierenden Berichterstattung über Israels Krieg gegen die palästinensische Terrororganisation Hamas zu tun

von Philipp Peyman Engel  16.10.2025

Erinnerung

Gedenken an erste Deportationen aus Berlin am »Gleis 17«

Deborah Hartmann, Direktorin der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, warnte mit Blick auf das Erstarken der AfD und wachsenden Antisemitismus vor einer brüchigen Erinnerungskultur

 16.10.2025

Bonn

Hunderte Menschen besuchen Laubhüttenfest

Der Vorsitzende der Synagogen-Gemeinde in Bonn, Jakov Barasch, forderte mehr Solidarität. Seit dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hätten sich hierzulande immer mehr Jüdinnen und Juden aus Angst vor Übergriffen ins Private zurückgezogen

 13.10.2025