Gera/Weimar

Stolperstein geschändet und Gedenkkränze gestohlen

Mit einem Winkelschleifer wurden in Weimar die Schriftzüge auf einem Stolperstein für Holocaust-Opfer unkenntlich gemacht. (Symbolbild) Foto: picture alliance / imageBROKER

Unbekannte haben im ostthüringischen Gera Gedenkkränze für die Opfer der Pogromnacht vom 9. November 1938 beschädigt und gestohlen. Nach Angaben der Stadtverwaltung vom Freitag waren die Kränze bei einer Gedenkveranstaltung am 9. November am Denkmal des ehemaligen Synagogenraumes abgelegt worden. Die Kriminalpolizei Gera hat Ermittlungen aufgenommen und ist derzeit auf der Suche nach Zeuginnen und Zeugen.

Geras Oberbürgermeister Kurt Dannenberg (CDU) sprach von einer »absolut inakzeptablen und gezielten Zerstörung«. Es handele sich hierbei nicht nur um eine strafbare Handlung, »sondern auch um einen emotionalen Einschnitt für die vielen Bürgerinnen und Bürger«. Am Gedenkstein seien am 9. November viele Menschen zusammengekommen, um sich der Vergangenheit zu besinnen und sich unmissverständlich für ein friedliches Zusammenleben auszusprechen.

Mit einem Winkelschleifer wurden die Schriftzüge auf einem Stolperstein unkenntlich gemacht

Nach Angaben der Stadt kam es bereits in den vergangenen Jahren nach Gedenkfeiern vereinzelt zu Vandalismus und Diebstählen von Gedenkkränzen. Dies sei stets zur Anzeige gebracht und polizeilich verfolgt worden.

Gera ist aber kein Einzelfall. In Hildburghausen wurden am vergangenen Wochenende neben einem Parteibüro der Linken mehrere Gebäude, darunter das Gymnasium und das Rathaus sowie eine dortige Gedenktafel für die Opfer der NS-Novemberpogrome, mit rechtsextremen Stickern beklebt. Außerdem wurde ein an der Gedenktafel abgelegter Kranz beschädigt. In Weimar wurden in der Nacht zu Dienstag von einem Unbekannten mit einem Winkelschleifer die Schriftzüge auf einem Stolperstein für Holocaust-Opfer unkenntlich gemacht. epd

Essay

Vorsichtig nach vorn blicken?

Zwei Jahre lang fühlte sich unsere Autorin, als lebte sie in einem Vakuum. Nun fragt sie sich, wie eine Annäherung an Menschen gelingen kann, die ihr fremd geworden sind

von Shelly Meyer  26.10.2025

Stuttgart

Whisky, Workshop, Wirklichkeit

In wenigen Tagen beginnen in der baden-württembergischen Landeshauptstadt die Jüdischen Kulturwochen. Das Programm soll vor allem junge Menschen ansprechen

von Anja Bochtler  26.10.2025

Porträt

Doppeltes Zuhause

Sören Simonsohn hat Alija gemacht – ist aber nach wie vor Basketballtrainer in Berlin

von Matthias Messmer  26.10.2025

Trilogie

Aufgewachsen zwischen den Stühlen

Christian Berkel stellte seinen Roman »Sputnik« im Jüdischen Gemeindezentrum vor

von Nora Niemann  26.10.2025

Dank

»Endlich, endlich, endlich!«

Die IKG und zahlreiche Gäste feierten die Freilassung der Geiseln und gedachten zugleich der Ermordeten

von Esther Martel  24.10.2025

Kladow

Botschaft der Menschlichkeit

Auf Wunsch von Schülern und des Direktoriums soll das Hans-Carossa-Gymnasium in Margot-Friedländer-Schule umbenannt werden

von Alicia Rust  24.10.2025

Osnabrück

Rabbiner Teichtal: »Unsere Aufgabe ist es, nicht aufzugeben«

»Wer heute gegen Juden ist, ist morgen gegen Frauen und übermorgen gegen alle, die Freiheit und Demokratie schätzen«, sagt der Oberrabbiner

 24.10.2025

Universität

»Jüdische Studis stärken«

Berlin bekommt als eines der letzten Bundesländer einen Regionalverband für jüdische Studierende. Mitgründer Tim Kurockin erklärt, wie sich der »JSB« künftig gegen Antisemitismus an den Hochschulen der Hauptstadt wehren will

von Mascha Malburg  23.10.2025

Sport

»Wir wollen die Gesellschaft bewegen«

Gregor Peskin ist neuer Vorsitzender der Makkabi-Deutschland-Jugend. Ein Gespräch über Respekt, neue Räume für Resilienz und interreligiöse Zusammenarbeit

von Helmut Kuhn  23.10.2025