Dachau

Stilles Gedenken

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, Abba Naor und Landtagspräsidentin Ilse Aigner (v.l.) bei der offiziellen Kranzniederlegung in Dachau Foto: Stiftung Bayerische Gedenkstätten

Mit einem stillen Gedenken wurde am Donnerstagvormittag an die Befreiung des KZs Dachau vor 76 Jahren erinnert. An der offiziellen Kranzniederlegung nahmen der Schoa-Überlebende Abba Naor, Vizepräsident des Comité International de Dachau (CID), Ilse Aigner, die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sowie Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten und 1. Vizepräsident des Bayerischen Landtags, sowie Christoph Thonfeld, Leiter der wissenschaftlichen Abteilung, teil.

Neben der Notwendigkeit des Gedenkens an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft betonten die Redner die wachsende Bedeutung der KZ-Gedenkstätten als Lern- und Vermittlungsorte. Das Ziel der Stiftung Bayerische Gedenkstätten und der KZ-Gedenkstätte Dachau sei es daher, die noch bestehenden historischen Orte außerhalb des Gedenkstättengeländes zukünftig in die Erinnerungsarbeit einzubeziehen.

erinnerungsarbeit »Insbesondere die ehemalige Kommandantur – ein Zentrum der Organisation der Verbrechen, unmittelbar in Sichtverbindung zum Lagertor gelegen – ist für die Erinnerungsarbeit wichtig«, sagte Stiftungsdirektor Karl Freller. Auch für Innenminister Herrmann ist eine lebendige Gedenkkultur sehr wichtig, »um die Erinnerung an die dunkelsten Kapitel unserer Geschichte wachzuhalten«.

Der Schoa-Überlebende Abba Nator unterstrich die wichtige Arbeit der Zeitzeugen.

Der Vizepräsident des Comité International de Dachau (CID) und Überlebender des KZs Dachau, Abba Naor, zitierte bei seiner Ansprache aus einem Schreiben eines Schülers an ihn. Mit dessen bewegenden Worten unterstrich Naor die wichtige Arbeit der Zeitzeugen und lobte die Schülerinnen und Schüler: »Ich bin von der Jugend in Bayern begeistert!«

gedenkstättenarbeit Landtagspräsidentin Ilse Aigner betonte in ihrer Rede: »An Orten wie diesem verlassen wir die Zone des Erträglichen – noch heute. Wir dürfen uns nicht verschließen vor dem Grauen – und wir müssen vermitteln, wie es kam, dass Menschen Menschen so etwas antun konnten.« Kein Detail dürfe verdrängt, verheimlicht oder geschönt werden. »Das ist und bleibt die zentrale Aufgabe der Gedenkstättenarbeit«, sagte Aigner. Diese werde angesichts der Tatsache, dass schon bald keine Zeitzeugen und Überlebenden mehr berichten könnten, immer wichtiger.

Das stille Gedenken ist die einzige Präsenzveranstaltung der KZ-Gedenkstätte Dachau zum 76. Jahrestag der Befreiung. Wie bereits im vergangenen Jahr werden jedoch zahlreiche digitale Veranstaltungen zwischen dem 29. April und 2. Mai auf der Webseite www.kz-gedenkstaette-dachau.de/liberation angeboten. ja

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