Next Step

Stärker zusammenrücken

Auf den ersten Blick sieht alles nach einem lockeren Spiel aus. Es gilt, innerhalb kürzester Zeit verschiedene Steckleisten, sogenannte Interlocker, zu einem bestimmten Muster zusammenzusetzen. Natürlich nicht im Alleingang, sondern als Team. Klingt leichter gesagt als getan.

»Denn durch Aufgaben wie diese werden gruppendynamische Prozesse initiiert, die viel mit der Bereitschaft zum Lernen über sich selbst zu tun haben«, erklärt Daniel Neubauer, seines Zeichens Chef der Abteilung »Innovatives Lernen« bei der Zurich Versicherung und zugleich Referent in der zweiten Runde des Next-Step-Seminars, das zu Wochenbeginn in Berlin stattfand.

Management
30 junge Juden im Alter von 25 bis 35 Jahren waren nach Berlin gekommen, um ihre Kompetenzen in den Bereichen Management und Leadership zu optimieren. Das Ungewöhnliche daran: Sie kamen aus den drei deutschsprachigen Ländern. »Schließlich ist ›Next Step‹ ein gemeinsames Projekt der drei jüdischen Dachverbände Deutschlands, Österreichs und der Schweiz«, wie Daniel Botmann, Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, betont.

»Die Teilnehmer wurden nach sehr strengen Kriterien ausgesucht und bringen bereits einen hohen beruflichen Qualifizierungsgrad mit.« Ziel von »Next Step« ist eine Verbesserung ihrer Soft Skills. »Das Programm eröffnet ihnen damit nicht nur neue Perspektiven für ihre berufliche Laufbahn. Auch wir als jüdische Gemeinschaft können davon enorm profitieren, wenn sich diese jungen Menschen vor Ort in ihren Gemeinden engagieren.«

drei Länder Teamarbeit steht nicht nur im Mittelpunkt des Seminars in Berlin. Auch der Zentralrat der Juden in Deutschland, der Bundesverband der Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs sowie der Schweizerische Israelitische Gemeindebund rücken mit einem länderübergreifenden Projekt wie »Next Step« näher zusammen.

Das kommt bei den Teilnehmern sehr gut an. »Ich bin von der Idee, über den nationalen Tellerrand zu schauen, begeistert«, erklärt stellvertretend für viele Katharina Denisova aus Frankfurt, die unter anderem für das Taglit-Birthright-Reiseprogramm nach Israel im Bereich Kommunikation tätig ist. »Das wirkt für uns junge Jüdinnen und Juden identitätsstiftend und hilft uns, gemeinsame Werte zu bewahren.«

Auch Marat Schlafstein, Jugendreferent beim Zentralrat, ist beeindruckt von der Motivation und der Bereitschaft der Teilnehmer, sich in dem Seminar einzubringen. Für ihn stand dabei auch ein anderer Gedanke im Vordergrund: »Egal, ob sie eines Tages haupt- oder ehrenamtlich Verantwortung in ihren Gemeinden übernehmen werden oder nicht: Uns ist es sehr wichtig, mit den jüdischen Führungskräften von morgen bereits heute in Kontakt zu treten.«

Erfahren Sie mehr in der Printausgabe am Donnerstag.

Lesen Sie auch unser Interview zu Next Step mit dem Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann:
www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/28879

Solidarität

»Sie haben uns ihr Heim und ihre Herzen geöffnet«

Noch immer gibt es keinen regulären Flugbetrieb nach Israel. Wir haben mit Israelis gesprochen, die in Deutschland gestrandet sind. Wie helfen ihnen die jüdischen Gemeinden vor Ort?

von Helmut Kuhn  26.06.2025

Meinung

Mannheim: Es werden bessere Tage kommen

Wegen Sicherheitsbedenken musste die jüdische Gemeinde ihre Teilnahme an der »Meile der Religionen« absagen. Die Juden der Stadt müssen die Hoffnung aber nicht aufgeben

von Amnon Seelig  25.06.2025

Frankfurt

Lust auf jüdisches Wissen

Die traditionsreiche Jeschurun-Religionsschule ist bereit für die Zukunft

von Eugen El  23.06.2025

Interview

»Jeder hilft jedem«

Eliya Kraus über schnelle Hilfe von »Zusammen Frankfurt« und mentale Unterstützung

von Katrin Richter  23.06.2025

Leipzig

Tausende Gäste bei Jüdischer Woche

Veranstalter waren die Stadt Leipzig in Kooperation mit dem Ariowitsch-Haus

 23.06.2025

Berlin

Eine Erfolgsgeschichte

Jubiläum: Die Jüdische Traditionsschule Berlin feiert 20-jähriges Bestehen – ein Blick zurück

von Detlef David Kauschke  23.06.2025

NRW

Fenster in die Gemeinden

Ein Marathon: Die Jüdischen Kulturtage Rhein-Ruhr bieten mehr als 80 Veranstaltungen in zehn Städten

von Helmut Kuhn  23.06.2025

Taglit

Zehn Tage, die bleiben

Vor 25 Jahren wurde die Organisation, die junge Leute nach Israel bringt, gegründet. In »Clärchens Ballhaus« wurde gefeiert

von Katrin Richter  22.06.2025

München

Vor dem Vergessen bewahren

Experten diskutierten die Frage, inwiefern die biografische Forschung neue Perspektiven auf jüdische Geschichte und Kultur eröffnet

von Luis Gruhler  21.06.2025