Hessen

Staatsvertrag mit jüdischen Gemeinden verlängert

Die Westend-Synagoge in Frankfurt am Main Foto: imago stock&people

In Hessen ist der Staatsvertrag des Landes mit dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden am Mittwoch um weitere fünf Jahre bis 2026 verlängert worden. Der Vertrag bestätige ein gewachsenes gegenseitiges Vertrauen und biete »die Grundlage für ein stabiles jüdisches Leben«, erklärte der Vorsitzende des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden in Hessen, Jacob Gutmark. Die Gemeinden werden demnach jährlich mit vier Millionen Euro vom Land gefördert.

SCHUTZ Für den Schutz jüdischer Einrichtungen stelle das Land dem Landesverband sowie der Jüdischen Gemeinde Frankfurt bis zum Jahr 2026 weitere 9,5 Millionen Euro bereit. Das Geld könne beispielsweise für den Einsatz von zusätzlichem Personal verwendet werden. Gutmark sagte dazu: »Dass maßgebliche Anstrengungen dem Schutz Jüdischer Gemeinden vor Angriffen dienen, ist einerseits Ausdruck ungeschminkter Realität und andererseits ein klares politisches Zeichen, dass jüdisches Leben in diesem Land ohne Angst möglich sein soll.«

Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) betonte bei der Vertragsunterzeichnung in Wiesbaden, die Landesregierung werde weiterhin »alles tun, damit jüdisches Leben in Hessen eine Heimat hat«. Die jüdisch-christliche Tradition und die jüdische Kultur seien feste Bestandteile des Landes.

Die Partnerschaft besteht seit 35 Jahren. Der erste Staatsvertrag zwischen dem Land Hessen und dem Landesverband Jüdischer Gemeinden wurde 1986 geschlossen und seitdem viermal verlängert. Mit dem Staatsvertrag, der die jüdischen Gemeinden auf eine Stufe mit den christlichen Kirchen stellt, wurde das Land Hessen zum bundesweiten Vorreiter. Der nun unterzeichnete Vertrag tritt am 1. Januar 2022 in Kraft. Er benötigt noch die Zustimmung des hessischen Landtags. kna

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Berlin

Touro University vergibt erstmals »Seid Menschen«-Stipendium

Die Touro University Berlin erinnert mit einem neu geschaffenen Stipendium an die Schoa-Überlebende Margot Friedländer

 12.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025