Rendsburg

Spurensuche mit Geflüchteten

Das Jüdische Museum in Rendsburg hat am Donnerstag ein Integrationsprojekt für junge muslimische Flüchtlinge gestartet. Unter dem Motto »Meet Fred« begeben sie sich im Jüdischen Museum auf die Spuren des Rendsburger Juden Fred Ring, der während der NS-Zeit flüchten musste, wie Museumsleiter Carsten Fleischhauer am Donnerstag ankündigte.

Die Teilnehmer stammen aus Afghanistan, Syrien, Jemen und dem Iran und sind meist als unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach Deutschland gekommen.

Pädagogik Fred Ring wuchs in den 30er-Jahren in Rendsburg auf und konnte während der NS-Zeit mit einem Kindertransport nach England fliehen. Seine Eltern kamen im KZ Auschwitz ums Leben. Später wanderte Ring in die USA aus. Nach Gründung des Jüdischen Museums in den 80er-Jahren nahm er Kontakt auf, besuchte seine Heimatstadt und schenkte dem Museum persönliche Objekte für die pädagogische Arbeit. Seine Bereitschaft zur Versöhnung und seine Rückkehr nach Deutschland seien ein Beispiel dafür, dass Hass und Vorurteile überwunden werden könnten, hieß es.

Das Museumsprojekt hat zum Ziel, die Flüchtlinge durch Geschichtswissen und kulturelle Sensibilisierung bei der Integration zu unterstützen. Das Jüdische Museum Rendsburg hat es sich zur Aufgabe gemacht, Antisemitismus und Diskriminierung zu bekämpfen.

Dabei kooperiert das Museum mit »New Ways for Newcomers«, einem Integrationsprojekt von Geflüchteten für Geflüchtete. Themen des neunmonatigen Kursangebots sind Menschenrechte, Demokratie und deutsche Geschichte. epd

Interview

»Es war ein Schock«

An Ora Avitals Tür wurde ein Hakenkreuz geschmiert. Angst will sich die israelische Künstlerin aber nicht machen lassen

von Imanuel Marcus  20.03.2023

Filmdebüt

Auf der Suche

In der Dokumentation »Liebe Angst« verarbeitet Kim Seligsohn die Geschichte ihrer Familie

von Alicia Rust  19.03.2023

Porträt der Woche

Mit Leib und Seele

Laura Goldfarb ist Schauspielerin und fand als Sexual- und Paartherapeutin eine neue Berufung

von Christine Schmitt  19.03.2023

Thüringen

Jüdische Landesgemeinde bekommt mehr Geld vom Land

Eine feste Summe für die jüdische Kulturarbeit ist Teil der Vereinbarung

von Matthias Thüsing  17.03.2023

Foto-Reportage

»Wir haben kein anderes Land«

Vor dem Brandenburger Tor demonstrierten am Donnerstag mehrere hundert Menschen gegen den israelischen Premier

von Joshua Schultheis  16.03.2023

Berlin

Hilfe für Geflüchtete

Wie die Gemeinde Kahal Adass Jisroel ukrainische Familien ganz praktisch beim Ankommen unterstützt

von Elke Wittich  16.03.2023

Potsdam

Die anderen Juden?

Das Mini-Festival »Jüdische Ossis« thematisierte ein selten besprochenes Kapitel deutscher Zeitgeschichte

von Alicia Rust  19.03.2023 Aktualisiert

Synagogengespräche

»Es gibt ein Wort, das mir Mut macht«

Zentralratspräsident Josef Schuster und Autor Rafael Seligmann diskutierten in Ichenhausen

von Christopher Beschnitt  16.03.2023

Umfrage

Sorge um Israel

Was Jüdinnen und Juden in Deutschland über die politische Situation denken

von Christine Schmitt, Joshua Schultheis  16.03.2023