Charity

Sportlich spenden

Für die Männer in den grünen Trikots ist eines klar: »Wir spielen zwar nur ab und zu zusammen, aber wir sind hier, um zu gewinnen!« Schade nur, dass die Kicker der Berliner Immobiliengesellschaft David Borck dieses Ziel mit noch exakt 17 weiteren Freizeitmannschaften teilen.

Mit einem Sieg beim von TuS Makkabi und der WIZO ausgerichteten »Ultimativen Sportfest des Jahres« am vergangenen Sonntag liebäugelten allerdings auch die Freizeitfußballer, die es ein wenig ruhiger angehen ließen und sich in den Pausen zwischen den einzelnen Spielen am Kuchenbuffett der WIZO-Frauen bedienten.

»So ein Pokal, das wär’s«, schaut einer der Süßigkeitenfreunde ein bisschen sehnsüchtig hinüber zum transportablen Pavillon, an dem gerade die Siegerehrung für das Jugendturnier stattgefunden hat. Und wo Nebosja Purgar richtig viel zu tun hat: Der Trainer und Jugendleiter von TuS Makkabi ist umringt von Jungen, die ganz aufgeregt noch mal kurz von dem großen Ereignis erzählen wollen.

Turnier Und sich um den gewonnenen Pokal große Sorgen machen. Denn sie müssen auf ihre Trophäe gut aufpasssen. Und so beobachten sie jeden, der sich der kostbaren Auszeichnung nähert, genau. Purgar lacht: »Alle waren so eifrig dabei und hatten so viel Spaß, kleinere Fußballturniere werden wir in Zukunft öfter veranstalten.«

Eines sei jedoch schade: Es fehle dem TuS Makkabi an fußballbegeisterten Mädchen. »In den meisten Berliner Jugendmannschaften spielt man in den unteren Altersklassen nicht nach Geschlechtern getrennt«, erklärt der Coach. »Wenn also noch Mädchen bei uns mitmachen wollen, sollen sie sich ruhig bei Makkabi melden, wir würden uns freuen.«

Auch die Allerkleinsten seien herzlich willkommen, der Verein hat nämlich auch eine G-Jugend, in vielen Clubs scherzhaft »Pampersliga« genannt. »Die Drei- bis Fünfjährigen heißen bei uns Makkabinhos«, zeigt Purgar auf einen Jungen, der sich gerade entschlossen auf den Weg zur Hüpfburg macht.

Schach Einige Meter weiter geht es deutlich ruhiger zu. An eigens aufgestellten Tischen spielt man Schach und lässt sich weder durch die Musik vom WIZO-Stand noch durch neugierige Zuschauer ablenken. Ein Vater erklärt seinen Kindern Spielzüge. »Nein«, sagt er, »sie sind nicht zu klein dazu, sie verstehen schon eine ganze Menge – Kinder können nämlich viel mehr, als man glaubt, man darf sie natürlich nicht überfordern.«

Maxim und seinem Kumpel Ben gefallen Schach, Judo und Schwimmen. »Superhappy« sei sie, sagt die Berliner WIZO-Vorsitzende Michal Gelerman, alles stimme: das Wetter, der Andrang und natürlich die Spendierlaune. Die Einnahmen haben sich Makkabi und die WIZO geteilt, die mit dem Geld das Familientherapiezentrum im israelischen Herzliya unterstützt.

»Alle haben Spaß, die Mannschaften sind voller Elan bei der Sache«, freut sich Gelerman. Klar, jede Mannschaft wolle ihr Turnier gewinnen, »aber bei allem Einsatz wird am Ende Fairness doch groß geschrieben. Und das ist ja genau das, worum es im Sport geht.«

Auszeichnung

Strack-Zimmermann erhält Janusz-Korczak-Preis für Menschlichkeit

Die FDP-Politikerin wird für ihre klaren Worte und ihr entschlossenes Handeln angesichts globaler Krisen geehrt

 29.06.2025

Erfurt

Ende eines Krimis

Seine Entdeckung gilt als archäologisches Wunder: Mehr als 25 Jahre nach dem Fund des Erfurter Schatzes sind vier weitere Stücke aufgetaucht

von Esther Goldberg  29.06.2025

Porträt der Woche

Heilsame Klänge

Nelly Golzmann hilft als Musiktherapeutin an Demenz erkrankten Menschen

von Alicia Rust  29.06.2025

Interview

»Wir erleben einen doppelten Ausschluss«

Sie gelten nach dem Religionsgesetz nicht als jüdisch und erfahren dennoch Antisemitismus. Wie gehen Vaterjuden in Deutschland damit um? Ein Gespräch über Zugehörigkeit, Konversion und »jüdische Gene«

von Joshua Schultheis, Mascha Malburg  29.06.2025

Solidarität

»Sie haben uns ihr Heim und ihre Herzen geöffnet«

Noch immer gibt es keinen regulären Flugbetrieb nach Israel. Wir haben mit Israelis gesprochen, die in Deutschland gestrandet sind. Wie helfen ihnen die jüdischen Gemeinden vor Ort?

von Helmut Kuhn  26.06.2025

Meinung

Mannheim: Es werden bessere Tage kommen

Wegen Sicherheitsbedenken musste die jüdische Gemeinde ihre Teilnahme an der »Meile der Religionen« absagen. Die Juden der Stadt müssen die Hoffnung aber nicht aufgeben

von Amnon Seelig  25.06.2025

Frankfurt

Lust auf jüdisches Wissen

Die traditionsreiche Jeschurun-Religionsschule ist bereit für die Zukunft

von Eugen El  23.06.2025

Interview

»Jeder hilft jedem«

Eliya Kraus über schnelle Hilfe von »Zusammen Frankfurt« und mentale Unterstützung

von Katrin Richter  23.06.2025

Leipzig

Tausende Gäste bei Jüdischer Woche

Veranstalter waren die Stadt Leipzig in Kooperation mit dem Ariowitsch-Haus

 23.06.2025