Pessach

Spenden für die Tafeln

Mitarbeiter des Zentralrats Jonathan Walter und Marat Schlafstein luden zusammen mit Geschäftsführer Daniel Botmann (v.l.) das gesammelte Chametz ein. Foto: Marco Limberg

Toastbrot, Butterkekse, Paniermehl, Reis und Nudeln in jeglicher Form – Mitarbeiter des Zentralrats der Juden haben kurz vor Pessach ihr Chametz gesammelt und stellen es der Berliner Tafel zur Verfügung. »Sie freuen sich über diese ›Hartware‹, da sie vor allem viel Frischware bekommen, und Nudeln, Reis, Dosen sehr begehrt sind«, sagt Hannah Dannel vom Mitzvah Day, in dessen Rahmen diese Aktion zum Pessachfest in Berlin und in anderen Städten läuft.

»Wir zeigen, dass die Mizwa, andere zu unterstützen, nicht nur an einem Tag – nämlich dem Mitzvah Day – geübt wird, sondern eine Aufgabe für das ganze Jahr ist«, so der Geschäftsführer des Zentralrats, Daniel Botmann. Er und Mitarbeiter luden die Kisten in einen schwarzen Transporter, der auch noch in der Brunnenstraße und an den Synagogen Oranienburger Straße und Rykestraße Station machte.

Initiativen Gesammelt hatte auch die jüdische Studenteninitiative in Berlin, Studentim. Die Lauder Kahal Adass Jisroel hatte beim Chametz-Markt am Sonntag eine Sammelkiste aufgestellt. Die Synagogen Oranienburger Straße und Rykestraße hatten ebenfalls Werbematerial zum Sammeln geordert.

»Die Spenden kommen nun denen zugute, die es wirklich brauchen«, sagte Botmann. Schließlich sei es jüdische Tradition, vor Pessach Bedürftigen etwas abzugeben. Der Zentralrat hatte im Vorfeld auch die Gemeinden aufgerufen, zu spenden. Die Zentralwohlfahrtsstelle hatte sogar in den Jugendzentren einen Wettbewerb ausgerufen: »Wer das meiste sammelt, erhält eine Überraschung.«

Werbematerial Vorab hatte der Zentralrat Flyer, Plakate und Aufkleber zur Verfügung gestellt, um aus einer normalen Umzugskiste eine Sammelstation für Chametz basteln zu können. 35 Gemeinden bestellten im Vorfeld die Aufkleber. Die Jüdische Gemeinde Bielefeld sammelte für den Arbeitskreis Asyl. Die gespendeten Lebensmittel kämen dann Flüchtlingen zugute, erklärte Geschäftsführerin Irith Michelsohn.

Die Israelitische Kultusgemeinde Amberg sammelte nicht nur in der Gemeinde Chametz, sondern verband die Aktion am vergangenen Sonntag mit einem Benefizkonzert von Kantor Ezra Meyer. Der Erlös sollte laut Rabbiner Elias Dray der lokalen Tafel gespendet werden. Nur einige wenige Beispiele, über die sich Zentralratsgeschäftsführer Botmann freute. ja

Sicherheit

»Keine jüdische Veranstaltung soll je abgesagt werden müssen«

Nach dem Massaker von Sydney wendet sich Zentralratspräsident Josef Schuster in einer persönlichen Botschaft an alle Juden in Deutschland: Lasst euch die Freude an Chanukka nicht nehmen!

von Josef Schuster  17.12.2025

Deutschland

»Das Licht wird nicht erlöschen«

Trotz des Terroranschlags in Sydney lassen es sich viele Juden in Deutschland nicht nehmen, öffentlich Chanukka zu feiern. Ein Stimmungsbild

von Christine Schmitt, Helmut Kuhn, Nicole Dreyfus, Ulrike Gräfin Hoensbroech  17.12.2025

Interview

Holocaust-Überlebender Weintraub wird 100: »Ich habe etwas bewirkt«

Am 1. Januar wird Leon Weintraub 100 Jahre alt. Er ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust. Nun warnt er vor Rechtsextremismus und der AfD sowie den Folgen KI-generierter Fotos aus Konzentrationslagern

von Norbert Demuth  16.12.2025

Magdeburg

Neuer Staatsvertrag für jüdische Gemeinden in Sachsen-Anhalt

Das jüdische Leben in Sachsen-Anhalt soll bewahrt und gefördert werden. Dazu haben das Land und die jüdischen Gemeinden den Staatsvertrag von 2006 neu gefasst

 16.12.2025

Bundestag

Ramelow: Anschlag in Sydney war Mord »an uns allen«

Erstmals gab es in diesem Jahr eine Chanukka-Feier im Bundestag. Sie stand unter dem Eindruck des Anschlags auf eine Feier zum gleichen Anlass am Sonntag in Sydney

 16.12.2025

Attentat in Sydney

»Was würden die Opfer nun von uns erwarten?«

Rabbiner Yehuda Teichtal hat bei dem Attentat in Sydney einen Freund verloren und wenige Stunden später in Berlin die Chanukkia entzündet. Ein Gespräch über tiefen Schmerz und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit

von Mascha Malburg  16.12.2025

Berlin

Chanukka-Licht am Brandenburger Tor entzündet

Überschattet vom Terroranschlag in Sydney wurde in Berlin das erste Licht am Chanukka-Leuchter vor dem Brandenburger Tor entzündet. Der Bundespräsident war dabei

 15.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  15.12.2025

Berlin

Straße nach erster Rabbinerin der Welt benannt

Kreuzberg ehrt Regina Jonas

 12.12.2025