Debatte

Solidarität im Judentum

Avital Grinberg ist Programm-Managerin der European Union of Jewish Students. Foto: Rina Gechtina

»Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich? Solange ich aber nur für mich selber bin, was bin ich? und: Wenn nicht jetzt, wann sonst?« Dieses Zitat des berühmten jüdischen Gelehrten Hillel des Älteren war eines von vielen, worüber am Sonntag junge Jüdinnen und Juden in einer Gesprächsrunde miteinander diskutierten. In der Online-Veranstaltung »Solidarität und Allianzen im Judentum« ging es darum, was jüdischen Aktivismus eigentlich ausmacht und was die Schriften des Judentums über politisches Engagement und über sozialen Zusammenhalt sagen.

Etwas Ordnung in die vielen Begriffe und Konzepte, um die es an diesem Abend ging, brachte Avital Grinberg, die heute in Brüssel lebt und Programm-Managerin der European Union of Jewish Students ist. In mehreren Themen-Runden sollten sich die Teilnehmenden einem spezifisch jüdischen Verständnis vom Einsatz für ein solidarischeres Miteinander und eine bessere Welt nähern.

»Was bedeuten Solidarität und Allianzen im Judentum? Inwiefern sind sie Teil jüdischer Werte?«

Einige Fragen, über die dabei gesprochen wurde, waren: »Was bedeuten Solidarität und Allianzen im Judentum? Inwiefern sind sie Teil jüdischer Werte? Was lehren uns Tora und Talmud über diese Begriffe und Konzepte? Und was ist Engagement aus einer jüdischen Perspektive für mich?« Nach etwa drei Stunden gemeinsamen Diskutierens und Reflektierens war man sich einig, dass man die angeschnittenen Themen unbedingt vertiefen wolle. Da trifft es sich gut, dass auf die Veranstaltung noch vier weitere folgen sollen.

»Vom Denken zum Handeln: Solidarität aus jüdischer Perspektive« heißt die Reihe, in der es in den nächsten Monaten unter anderem um »Erinnerungs- und Gedenkkultur« oder »Schwarz-Jüdische Solidaritäten und Allianzen« gehen soll. Eine Anmeldung ist noch möglich. Organisiert werden die Veranstaltungen von Rachel Spicker beim deutschen Ableger von Hillel, einer weltweit aktiven jüdischen Studierendenorganisation. Dass diese sich nach dem eingangs zitierten Weisen benannt hat, ist sicher kein Zufall.

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Berlin

Touro University vergibt erstmals »Seid Menschen«-Stipendium

Die Touro University Berlin erinnert mit einem neu geschaffenen Stipendium an die Schoa-Überlebende Margot Friedländer

 12.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025