Berlin

Senat muss zahlen

Oberverwaltungsgericht Berlin Foto: imago

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin hat im Streit mit dem Berliner Senat um die Zahlung von Staatsleistungen einen weiteren Etappensieg errungen. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg verpflichtete das Land, der Jüdischen Gemeinde vorläufig weiterhin monatlich 434.111 Euro zu zahlen.

Die Entscheidung im vorliegenden Eilverfahren ergehe auf Grundlage einer reinen Interessenabwägung, hieß es zur Begründung. Diese gehe zugunsten der Jüdischen Gemeinde aus.

Denn es spreche viel für die Annahme, dass ein Ausbleiben der Zahlungen für die Jüdische Gemeinde existenzbedrohend sein könne. Die finanziellen Zuwendungen sind in einem 1993 geschlossenen Staatsvertrag geregelt.

Im April vergangenen Jahres stellte das Land die Zahlungen an die Gemeinde ein. Über eine daraufhin vor dem Verwaltungsgericht Berlin erhobene Klage ist noch nicht entschieden. Das Gericht verpflichtete jedoch den Senat im Juni 2013 dazu, vorläufig weiter monatlich 434.111 Euro zu zahlen.

Im November vergangenen Jahres beantragte das Land beim Verwaltungsgericht eine Änderung des Beschlusses. Zur Begründung verwies es unter anderem darauf, dass ein Zahlungsanspruch ab Januar 2014 nicht mehr bestehe. Zudem stehe dem Land eine Rückforderung gegen die Jüdische Gemeinde wegen Überzahlungen in den gemeindeeigenen Pensionsfonds in Millionenhöhe zu. Diese Forderung habe es gegen den Zahlungsanspruch der Gemeinde aufgerechnet.

Beschwerde
Das Verwaltungsgericht entschied daraufhin, dass der Senat bis zu einer endgültigen Entscheidung beziehungsweise längstens bis Dezember 2014 jeweils 100.000 Euro weniger an Zuschüssen zahlen muss. Dagegen hatten erneut beide Parteien Beschwerde eingelegt, die nun zugunsten der Jüdischen Gemeinde ausging.

Der Streit zwischen Senat und Jüdischer Gemeinde schwelt schon länger. Der Vorstand unter dem umstrittenen Gemeindevorsitzenden Gideon Joffe beharrt darauf, dass das Land in den vergangenen Jahren zu wenig Zuschüsse an die Gemeinde gezahlt hat. Der Senat wiederum fordert öffentliche Gelder in Millionenhöhe zurück, die rechtswidrig in den Pensionsfonds für Gemeindemitarbeiter geflossen sein sollen. epd

Immobilie

Das jüdische Monbijou

Deutschlands derzeit teuerste Villa auf dem Markt steht auf Schwanenwerder und soll 80 Millionen Euro kosten. Hinter dem Anwesen verbirgt sich eine wechselvolle Geschichte

von Ralf Balke  26.12.2025

Dating

Auf Partnersuche

Matchmaking mit Olami Germany – ein Ortsbesuch

von Jan Feldmann  23.12.2025

München

Ein kraftvolles Statement

Beim Gemeindewochenende nahmen zahlreiche Mitglieder an Diskussionen, Workshops und Chanukka-Feierlichkeiten teil

von Esther Martel  23.12.2025

Erfurt

Die Menschen halfen einander

Pepi Ritzmann über ihre Kindheit in der Gemeinde, ihre Familie und Antisemitismus. Ein Besuch vor Ort

von Blanka Weber  22.12.2025

Geburtstag

Holocaust-Überlebender Leon Weintraub wird 100 Jahre alt

Dem NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau entkam Leon Weintraub durch eine Augenblicks-Entscheidung. Heute warnt er als Zeitzeuge in Schulklassen vor Rechtsextremismus. Am 1. Januar feiert er seinen 100. Geburtstag

von Norbert Demuth  22.12.2025

Didaktik

Etwas weniger einseitig

Das Israel-Bild in deutschen Schulbüchern hat sich seit 2015 leicht verbessert. Doch der 7. Oktober bringt neue Herausforderungen

von Geneviève Hesse  22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

WerteInitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 24.12.2025 Aktualisiert

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025