Umgang mit Kriegsbildern

Schockbilder vom Krieg: Wie sollen Eltern damit umgehen?

Foto: picture alliance / NurPhoto

Angesichts von Gewaltdarstellungen aus Israel in den Sozialen Medien appelliert die Medienpädagogin Eva Hanel an Eltern, mit Kindern und Jugendlichen über den terroristischen Angriff der Hamas zu sprechen und ihren Medienkonsum im Auge zu behalten.

»Es sind schockierende Bilder im Umlauf, damit dürfen Kinder nicht allein gelassen werden«, sagte die stellvertretende Leiterin der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen am Donnerstag.

Wichtig sei es, darauf zu achten, dass Kinder bis etwa zehn Jahren keine Nachrichten für Erwachsene schauen. »Das ist eine Überforderung«, sagte Hanel. Gerade bei Ereignissen, die Kinder ängstigten, sei es wichtig, dass sie kindgerechte, verständliche Informationen bekommen.

»Vor allem Eltern und Lehrer sind da gefordert, sie müssen das Geschehen erklären und einordnen.« Hilfreich seien zudem spezielle Nachrichtenformate für Kinder wie »Logo« oder »Sendung mit der Maus«.

Kinder mit schockierenden Bildern nicht allein lassen

Mit älteren Kindern, die bereits Zugang zum Internet und den Sozialen Medien haben, sollten Eltern nach Ansicht von Hanel in diesen Tagen ebenfalls unbedingt über Gewaltvideos im Netz sprechen.

Das Risiko, auf grausame Bilder und Videos zu stoßen, sei gerade bei der bei Jugendlichen besonders beliebten App TikTok, hoch. Aber auch bei Instagram oder Snapchat könnten junge Menschen auf drastische Gewaltdarstellungen stoßen. »Und natürlich beim Surfen im Internet.« Jungen Nutzern empfiehlt Hanel, sichere Suchmaschine wie »Blinde Kuh« oder »Frag Finn« zu verwenden.

»Kinder müssen wissen, dass sie verstörende Bilder und Videos ihren Eltern zeigen und dass diese Inhalte gemeldet werden können«, sagte Hanel. Das gelte für Gewaltdarstellungen ebenso wie für Fake News und Desinformation. Gute Adressen dafür seien jugendschutz.net oder die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter. Den Beschwerden, die dort eingehen, werde nachgegangen und die Nutzer erhalten Antwort. »Das Gefühl, solch belastenden Inhalten nicht ohnmächtig ausgeliefert zu sein, hilft schon enorm.«

Wichtig sei es, Eigenständigkeit, Selbstfürsorge und Verantwortungsgefühl der Heranwachsenden zu stärken. »Kinder müssen wissen, dass sie auf Abbruch klicken können und sollten, wenn Ihnen ein Video nicht guttut«, sagte Hanel. Erhielten sie entsprechende Inhalte über Messengerdienste wie WhatsApp, so sollten sie diese sofort löschen und keinesfalls weiterleiten. »Am besten deaktiviert man auch gleich das automatische Herunterladen von Fotos und Videos, so speichert sich das Ganze gar nicht erst auf dem Handy.«

Immobilie

Das jüdische Monbijou

Deutschlands derzeit teuerste Villa auf dem Markt steht auf Schwanenwerder und soll 80 Millionen Euro kosten. Hinter dem Anwesen verbirgt sich eine wechselvolle Geschichte

von Ralf Balke  25.12.2025

Dating

Auf Partnersuche

Matchmaking mit Olami Germany – ein Ortsbesuch

von Jan Feldmann  23.12.2025

München

Ein kraftvolles Statement

Beim Gemeindewochenende nahmen zahlreiche Mitglieder an Diskussionen, Workshops und Chanukka-Feierlichkeiten teil

von Esther Martel  23.12.2025

Erfurt

Die Menschen halfen einander

Pepi Ritzmann über ihre Kindheit in der Gemeinde, ihre Familie und Antisemitismus. Ein Besuch vor Ort

von Blanka Weber  22.12.2025

Geburtstag

Holocaust-Überlebender Leon Weintraub wird 100 Jahre alt

Dem NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau entkam Leon Weintraub durch eine Augenblicks-Entscheidung. Heute warnt er als Zeitzeuge in Schulklassen vor Rechtsextremismus. Am 1. Januar feiert er seinen 100. Geburtstag

von Norbert Demuth  22.12.2025

Didaktik

Etwas weniger einseitig

Das Israel-Bild in deutschen Schulbüchern hat sich seit 2015 leicht verbessert. Doch der 7. Oktober bringt neue Herausforderungen

von Geneviève Hesse  22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

WerteInitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 24.12.2025 Aktualisiert

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025