Bayern

Schalom, Franken!

Foto: dpa

Auf die vielfältigen Spuren jüdischer Geschichte in Franken wollen die Tourismusfachleute der Region in diesem Jahr hinweisen. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, würdigte gestern das Engagement des Tourismusverbandes Franken.

Das Wissen über das Judentum sei in der breiten Bevölkerung gering, sagte der Würzburger Schuster. Veranstaltungen und Broschüren könnten helfen, dass Menschen sich mit dem Judentum und der jüdischen Geschichte beschäftigen.

»Die jüdische Kultur ist seit vielen Jahrhunderten in Franken zu Hause.«

Der Vorsitzende des Tourismusverbandes, Gerhard Wägemann, stellte in Nürnberg eine Broschüre mit dem Titel »Schalom Franken! Begegnungen mit der jüdischen Kultur« vor, die auf mehr als 150 Seiten das jüdische Leben in Franken dokumentiert und zahlreiche Museen, Erinnerungsstätten und Veranstaltungen auflistet. Die jüdische Kultur sei seit vielen Jahrhunderten in Franken zu Hause, sagte Wägemann.

In den Städten, aber auch auf dem Land habe es viele jüdische Gemeinden gegeben. Eine besonders herausragende Stellung habe Fürth eingenommen - als bedeutendste jüdische Stadtgemeinde im süddeutschen Raum: »Es wurde zum Zentrum jüdischer Gelehrsamkeit mit mehreren Synagogen, Talmudschulen und hebräischen Druckereien.«

Doch immer wieder seien die Juden »Opfer von Vertreibungen und Verfolgungswellen« geworden. Fast hätten die Nationalsozialisten das jüdische Leben in Franken ausgelöscht. Doch bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gelang die Gründung neuer Gemeinden.

Dass sich der Tourismusverband mit der jüdischen Geschichte Frankens beschäftigt, wertete Antisemitismus-Beauftragter Spaenle auch als »politisches Bekenntnis«.

Dass sich der Tourismusverband mit der jüdischen Geschichte Frankens beschäftigt, wertete Ludwig Spaenle, Antisemitismus-Beauftragter der Staatsregierung, auch als »politisches Bekenntnis«.

Deutschlandweit wird seit Januar das Erinnerungsjahr »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« gefeiert. Das Jubiläum geht auf eine Urkunde des römischen Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321 zurück, in der Juden Aufgaben in der Stadtverwaltung Kölns ermöglicht wurden. Dies gilt als erster Nachweis jüdischen Lebens auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. dpa/ja

Chemnitz

Erinnerungen an Justin Sonder

Neben der Bronzeplastik für den Schoa-Überlebenden informiert nun eine Stele über das Leben des Zeitzeugen

 19.10.2025

Porträt der Woche

Leben mit allen Sinnen

Susanne Jakubowski war Architektin, liebt Tanz und die mediterrane Küche

von Brigitte Jähnigen  19.10.2025

Miteinander

Helfen aus Leidenschaft

Ein Ehrenamt kann glücklich machen – andere und einen selbst. Menschen, die sich freiwillig engagieren, erzählen, warum das so ist und was sie auf die Beine stellen

von Christine Schmitt  19.10.2025

Architektur

Wundervolles Mosaik

In seinem neuen Buch porträtiert Alex Jacobowitz 100 Synagogen in Deutschland. Ein Auszug

von Alex Jacobowitz  17.10.2025

Nova Exhibition

Re’im, 6 Uhr 29

Am 7. Oktober 2023 feierten junge Menschen das Leben. Dann überfielen Hamas-Terroristen das Festival im Süden Israels. Eine Ausstellung in Berlin-Tempelhof zeigt den Horror

von Sören Kittel  17.10.2025

Meinung

Entfremdete Heimat

Die antisemitischen Zwischenfälle auf deutschen Straßen sind alarmierend. Das hat auch mit der oftmals dämonisierenden Berichterstattung über Israels Krieg gegen die palästinensische Terrororganisation Hamas zu tun

von Philipp Peyman Engel  16.10.2025

Erinnerung

Gedenken an erste Deportationen aus Berlin am »Gleis 17«

Deborah Hartmann, Direktorin der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, warnte mit Blick auf das Erstarken der AfD und wachsenden Antisemitismus vor einer brüchigen Erinnerungskultur

 16.10.2025

Bonn

Hunderte Menschen besuchen Laubhüttenfest

Der Vorsitzende der Synagogen-Gemeinde in Bonn, Jakov Barasch, forderte mehr Solidarität. Seit dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hätten sich hierzulande immer mehr Jüdinnen und Juden aus Angst vor Übergriffen ins Private zurückgezogen

 13.10.2025

Hamburg

Stark und sichtbar

Der Siegerentwurf für den Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge steht fest

von Heike Linde-Lembke  09.10.2025