Lübeck

Sanierung der Synagoge beendet

Besuchten am Donnerstag die Carlebach-Synagoge: Igor Wolodarski, Karin Prien, Peter Harry Carstensen und Alexander Olschanski (v.l.) Foto: Gregor Fischer

Sechs Jahre nach Baubeginn ist die umfassende Sanierung der Carlebach-Synagoge in der Lübecker Altstadt beendet.

Sie sei ein Zeichen, dass jüdische Kultur mitten in die Gesellschaft gehöre, sagte Schleswig-Holsteins Kultusministerin Karin Prien (CDU) am Donnerstag. Die Lübecker Synagoge ist eine der wenigen in Deutschland, die in der NS-Zeit nicht zerstört wurden. Sie wurde 1880 eröffnet, Mitte der 90er-Jahre verübten Rechtsextremisten zwei Brandanschläge auf die Synagoge.

sanierung Im Zentrum der Sanierung stand die Erneuerung der reich verzierten Wände und Decken des zweistöckigen Gottesdienstraums. Die Baukosten belaufen sich auf 8,5 Millionen Euro und werden vom Bund, dem Land, der Stadt und drei Stiftungen bezahlt.

Im Juni 2016 mussten die Bauarbeiten wegen fehlender Gelder gestoppt werden.

Ursprünglich sollte der Umbau 3,3 Millionen Euro kosten und 2017 beendet werden. Im Juni 2016 mussten die Bauarbeiten wegen fehlender Gelder gestoppt werden. Einige Monate lang war die Baustelle stillgelegt.

Der offizielle Festakt zur Einweihung musste wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Geplant ist, dass im Mai 2021 eine Ausstellung eröffnet wird, die über die Geschichte der Juden in Lübeck und die Rabbinerfamilie Carlebach informiert.

gemeinde Die Jüdische Gemeinde wolle ihre Synagoge auch für Gäste öffnen, kündigte der Vorsitzende der Gemeinde, Alexander Olschanski, an. Sie hat rund 600 Mitglieder, die überwiegend aus Osteuropa stammen.

Ursprünglich im maurischen Stil errichtet, hatte das Gebäude bis Ende der 30er-Jahre eine prunkvolle Fassade und eine große Kuppel. Bei den Pogromen am 9. November 1938 schändeten Nationalsozialisten die Synagoge. Sie musste an die Stadt verkauft werden und wurde als Sporthalle genutzt. Dafür ließ die Stadtverwaltung die Fassade und die Kuppel entfernen. epd

KZ-Befreiungen

Schüler schreibt über einzige Überlebende einer jüdischen Familie

Der 18-jährige Luke Schaaf schreibt ein Buch über das Schicksal einer Jüdin aus seiner Heimatregion unter dem NS-Terrorregime. Der Schüler will zeigen, »was Hass und Hetze anrichten können«

von Stefanie Walter  29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Berlin

Bebelplatz wird wieder zum »Platz der Hamas-Geiseln«

Das Gedenkprojekt »Platz der Hamas-Geiseln« soll laut DIG die Erinnerung an die 40 in Geiselhaft getöteten Israelis und an die 59 noch verschleppten Geiseln wachhalten

 28.04.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an Warschauer Ghetto-Aufstand

Zum Abschluss der Namenslesung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Berliner Fasanenstraße ist für den Abend ein Gedenken mit Totengebet und Kranzniederlegung geplant

 28.04.2025

Düsseldorf

Erinnerungen auf der Theaterbühne

»Blindekuh mit dem Tod« am Schauspielhaus stellt auch das Schicksal des Zeitzeugen Herbert Rubinstein vor

von Annette Kanis  27.04.2025

Hanau

Jüdische Gemeinde feiert Jubiläum

»Im Grunde genommen ist es mit das Größte und Schönste, was eine Gemeinde machen kann: eine neue Torarolle nach Hause zu bringen«, sagt Gemeinde-Geschäftsführer Oliver Dainow

 25.04.2025

Begegnung

Raum für das Unvergessene

Jede Woche treffen sich Schoa-Überlebende im Münchner »Café Zelig«, um Gemeinschaft zu finden im Schatten der Geschichte. Ein Ortsbesuch

von Katrin Diehl  23.04.2025

Interview

»Das Gedenken für Jugendliche greifbar machen«

Kurator Pascal Johanssen zur neuen Ausstellung im ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in Pankow

von Gerhard Haase-Hindenberg  21.04.2025

Porträt der Woche

Austausch mit Gleichen

Maria Schubert ist Gemeindesekretärin in Magdeburg und tanzt gern

von Alicia Rust  18.04.2025