München

Salo Wolf, George Tabori

Feierte seinen 95. Geburtstag: Salo Wolf Foto: privat

München

Salo Wolf, George Tabori

Meldungen aus der IKG

 20.08.2020 09:07 Uhr

Salo Wolf

Am vergangenen Samstag konnte Salo Wolf einen ganz besonderen Tag feiern: seinen 95. Geburtstag. Das kommt beim Blick auf sein Leben einem Wunder gleich. Salo Wolf, im polnischen Chrzanow geboren, überlebte das Ghetto Krakau und später den Steinbruch des KZs Mauthausen und dessen Außenlager Gusen II wie durch ein Wunder. Zwei seiner Brüder und seine Eltern wurden im Todeslager Belzec ermordet. Als ihn US-Truppen am 5. April bewusstlos am Straßenrand fanden, wog er nur noch 39 Kilogramm. Weg aus Polen, Deutschland und Europa: Das stand für Salo Wolf nach dem Krieg unverrückbar fest. 1950 landete er in den USA und fasste auch beruflich als Textilkaufmann schnell wieder Fuß. Nach Deutschland zurückzukehren, war keine Option. Und doch kam es genau so. 1969 reiste Salo Wolf nach München, um Papiere der Familie zu vervollständigen – und traf mit Gerda seine große Liebe. Seitdem lebt er in München und trat auf unterschiedlichen Plattformen als Zeitzeuge auf, zum Beispiel in der BR-Reihe Die Quellen sprechen oder im Dokumentarfilm Wir waren nicht Menschen. ikg

George Tabori

Der Regisseur Mr. Jay will mithilfe seines Regieassistenten Goldberg das Alte Testament als große Show auf die Bühne bringen. Sein Versuch, Meilensteine der Menschheitsgeschichte aufzuführen, mündet jedoch nur in einem Chaos, das nicht einmal der Schöpfer selbst in den Griff bekommt. Das ist der Ausgangspunkt für Die Goldberg-Variationen von George Tabori in der Regie von Christian Stückl. Dieses inzwischen berühmte Theaterstück über den Zustand der Welt mit all ihren Unzulänglichkeiten läuft am 21./23. August und 3./4./11./12. September, 20.00 Uhr, im Münchner Volkstheater, Brienner Straße 50 – und zwar bei schönem Wetter im Garten, bei schlechtem Wetter drinnen. Tickets zu 25, 18 und ermäßigt 8,50 Euro sind online erhältlich unter www.muenchner-volkstheater.de oder an der Tageskasse telefonisch unter 089/523 4655. ikg

Essay

Vorsichtig nach vorn blicken?

Zwei Jahre lang fühlte sich unsere Autorin, als lebte sie in einem Vakuum. Nun fragt sie sich, wie eine Annäherung an Menschen gelingen kann, die ihr fremd geworden sind

von Shelly Meyer  26.10.2025

Stuttgart

Whisky, Workshop, Wirklichkeit

In wenigen Tagen beginnen in der baden-württembergischen Landeshauptstadt die Jüdischen Kulturwochen. Das Programm soll vor allem junge Menschen ansprechen

von Anja Bochtler  26.10.2025

Porträt

Doppeltes Zuhause

Sören Simonsohn hat Alija gemacht – ist aber nach wie vor Basketballtrainer in Berlin

von Matthias Messmer  26.10.2025

Trilogie

Aufgewachsen zwischen den Stühlen

Christian Berkel stellte seinen Roman »Sputnik« im Jüdischen Gemeindezentrum vor

von Nora Niemann  26.10.2025

Dank

»Endlich, endlich, endlich!«

Die IKG und zahlreiche Gäste feierten die Freilassung der Geiseln und gedachten zugleich der Ermordeten

von Esther Martel  24.10.2025

Kladow

Botschaft der Menschlichkeit

Auf Wunsch von Schülern und des Direktoriums soll das Hans-Carossa-Gymnasium in Margot-Friedländer-Schule umbenannt werden

von Alicia Rust  24.10.2025

Osnabrück

Rabbiner Teichtal: »Unsere Aufgabe ist es, nicht aufzugeben«

»Wer heute gegen Juden ist, ist morgen gegen Frauen und übermorgen gegen alle, die Freiheit und Demokratie schätzen«, sagt der Oberrabbiner

 24.10.2025

Universität

»Jüdische Studis stärken«

Berlin bekommt als eines der letzten Bundesländer einen Regionalverband für jüdische Studierende. Mitgründer Tim Kurockin erklärt, wie sich der »JSB« künftig gegen Antisemitismus an den Hochschulen der Hauptstadt wehren will

von Mascha Malburg  23.10.2025

Sport

»Wir wollen die Gesellschaft bewegen«

Gregor Peskin ist neuer Vorsitzender der Makkabi-Deutschland-Jugend. Ein Gespräch über Respekt, neue Räume für Resilienz und interreligiöse Zusammenarbeit

von Helmut Kuhn  23.10.2025