Berlin

Rabbinerin für Dialog geehrt

Ausgezeichnet: Rabbinerin Gesa Ederberg (M.) Foto: Abgeordnetenhaus von Berlin

Große Freude für Gesa Ederberg: Die Berliner Gemeinderabbinerin erhält die Louise-Schroeder-Medaille für ihren Einsatz für Demokratie, ein friedliches Miteinander und die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in allen Lebensbereichen, insbesondere in der Religion und im interreligiösen Dialog.

Am Dienstagabend wurde ihr die Auszeichnung im Amtszimmer des Parlamentspräsidenten überreicht. Ralf Wieland (SPD), Präsident des Abgeordnetenhauses, hielt die Laudatio. Eigentlich sollte die Feier schon im Frühjahr stattfinden, wurde aber wegen der Corona-Pandemie verschoben. Nun erhielt Gesa Ederberg die Medaille in kleinem Rahmen.

Welt Vorgeschlagen für diese Auszeichnung wurde Ederberg von Iman Andrea Reimann, Vorsitzende des Deutschen Muslimischen Zentrums Berlin. Gesa Ederberg stehe dafür, die Meinungen anderer zu akzeptieren, zu tolerieren und gemeinsame Wege auch im Glauben einzuschlagen, heißt es in der Presseerklärung. Sie engagiere sich bereits seit vielen Jahren für eine friedlichere, tolerantere und offenere Welt.

Sie engagiert sich bereits seit vielen Jahren für eine friedlichere, tolerantere und offenere Welt.

Das zeigt sich nicht zuletzt in den von ihr angestoßenen Initiativen. So gründete die Rabbinerin 2002 den »Masorti-Verein zur Förderung der jüdischen Bildung und des jüdischen Lebens« in Berlin, in dessen Prinzipien es heißt: »Zur Vielfalt der Schöpfung gehören unterschiedliche sexuelle Orientierungen, Geschlechteridentitäten und Familienformen.« 2018 eröffnete die Masorti-Grundschule in Charlottenburg-Wilmersdorf.

DREI-RELIGIONEN-KITA Mit der Idee einer Drei-Religionen-Kita, die Ederberg derzeit zusammen mit anderen Frauen umsetzt, schaffe sie einen besonderen Mehrwert für Berlin: Jüdische, muslimische und evangelische Kinder werden hier gemeinsam eine universelle Welterziehung erfahren. Im Jahr 2021 soll die Kita eröffnet werden.

Die Geehrte freut sich sehr über die Auszeichnung: Als sie per Anruf davon erfuhr, sei sie gerade im Urlaub gewesen, erzählt Gesa Ederberg der Jüdischen Allgemeinen. »Die Medaille ist eine hochrangige Auszeichnung«, sagt sie. »Was für eine Ehre und Anerkennung, dass meine Arbeit und mein Einsatz im jüdischen Leben als Teil der bunten Stadt ausgezeichnet werden.«

Die Medaille wird vom Land Berlin jährlich an eine Persönlichkeit verliehen, die dem politischen und persönlichen Vermächtnis der Sozialpolitikerin Louise Schroeder »in hervorragender Weise Rechnung trägt und sich in besonderer Weise Verdienste um Demokratie, Frieden, soziale Gerechtigkeit und die Gleichstellung von Frauen und Männern erworben hat«.

Essay

Vorsichtig nach vorn blicken?

Zwei Jahre lang fühlte sich unsere Autorin, als lebte sie in einem Vakuum. Nun fragt sie sich, wie eine Annäherung an Menschen gelingen kann, die ihr fremd geworden sind

von Shelly Meyer  26.10.2025

Stuttgart

Whisky, Workshop, Wirklichkeit

In wenigen Tagen beginnen in der baden-württembergischen Landeshauptstadt die Jüdischen Kulturwochen. Das Programm soll vor allem junge Menschen ansprechen

von Anja Bochtler  26.10.2025

Porträt

Doppeltes Zuhause

Sören Simonsohn hat Alija gemacht – ist aber nach wie vor Basketballtrainer in Berlin

von Matthias Messmer  26.10.2025

Trilogie

Aufgewachsen zwischen den Stühlen

Christian Berkel stellte seinen Roman »Sputnik« im Jüdischen Gemeindezentrum vor

von Nora Niemann  26.10.2025

Dank

»Endlich, endlich, endlich!«

Die IKG und zahlreiche Gäste feierten die Freilassung der Geiseln und gedachten zugleich der Ermordeten

von Esther Martel  24.10.2025

Kladow

Botschaft der Menschlichkeit

Auf Wunsch von Schülern und des Direktoriums soll das Hans-Carossa-Gymnasium in Margot-Friedländer-Schule umbenannt werden

von Alicia Rust  24.10.2025

Osnabrück

Rabbiner Teichtal: »Unsere Aufgabe ist es, nicht aufzugeben«

»Wer heute gegen Juden ist, ist morgen gegen Frauen und übermorgen gegen alle, die Freiheit und Demokratie schätzen«, sagt der Oberrabbiner

 24.10.2025

Universität

»Jüdische Studis stärken«

Berlin bekommt als eines der letzten Bundesländer einen Regionalverband für jüdische Studierende. Mitgründer Tim Kurockin erklärt, wie sich der »JSB« künftig gegen Antisemitismus an den Hochschulen der Hauptstadt wehren will

von Mascha Malburg  23.10.2025

Sport

»Wir wollen die Gesellschaft bewegen«

Gregor Peskin ist neuer Vorsitzender der Makkabi-Deutschland-Jugend. Ein Gespräch über Respekt, neue Räume für Resilienz und interreligiöse Zusammenarbeit

von Helmut Kuhn  23.10.2025