Stuttgart

Rabbiner Benjamin Soussan erhält den Verdienstorden von Baden-Württemberg

Rabbiner Benjamin Soussan mit der Verleihungsurkunde Foto: privat

Stuttgart

Rabbiner Benjamin Soussan erhält den Verdienstorden von Baden-Württemberg

Er wurde für sein Engagement für die jüdische Gemeinschaft ausgezeichnet

 28.07.2021 10:32 Uhr

Rabbiner Benjamin Soussan ist mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet worden. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) würdigte insgesamt 26 in unterschiedlichen Bereichen engagierte Persönlichkeiten, unter ihnen die Schriftstellerin Anna Katharina Hahn und der Grünen-Politiker Cem Özdemir.

DIALOG Rabbiner Soussan wurde für seine vielseitigen Verdienste geehrt. Dazu zählt unter anderem sein Engagement als Landesrabbiner der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden bis 2012.

»In die Jugendarbeit und in die Seelsorge steckt er seit jeher viel Herzblut. Darüber hinaus hat Soussan den Dialog mit muslimischen Jugendlichen in Schulen angestoßen«, heißt es in der Begründung der Verleihung, die Ende vergangener Woche im Neuen Schloss Stuttgart stattfand. Soussans Einsatz für den interreligiösen Dialog sei ein wichtiges Fundament für mehr Menschlichkeit und Zusammenhalt in der Gesellschaft.

Rabbiner Benjamin Soussan wurde 1939 in Marokko geboren. Er lebte unter anderem in London, Dublin und Paris und kam Mitte der 60er-Jahre nach Deutschland.

NEUBAU Seit den 80er-Jahren lebt er in Südbaden und wurde dort erster Vorsitzender der Israelitischen Gemeinde in Freiburg. Der Neubau der dortigen Synagoge ist eng mit seinem Namen verbunden.

Soussan ist zudem Gründungsmitglied der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD). Seine zwei Söhne sind ebenfalls Rabbiner: Henry-Claude Soussan ist Militärrabbiner in der US-Armee, Julian-Chaim Soussan ist Gemeinderabbiner in Frankfurt am Main. ja

Vorschau

Volk des Buches

Zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur

von Nora Niemann  01.09.2025

Meinung

Schlechte Zeiten für Frankfurts Juden

Durch die Radikalisierung der israelfeindlichen Szene ist die jüdische Gemeinschaft der Mainmetropole zunehmend verunsichert. In der Stadtgesellschaft interessiert das jedoch nur wenige

von Eugen El  01.09.2025

Vor 80 Jahren

Neuanfang nach der Schoa: Erster Gottesdienst in Frankfurts Westendsynagoge

1945 feierten Überlebende und US-Soldaten den ersten Gottesdienst in der Westendsynagoge nach der Schoa

von Leticia Witte  01.09.2025

Forschung

Storys per QR-Code

Studierende der TU recherchieren zu Geschichte und Gegenwart jüdischen Lebens im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf

von Helmut Kuhn  31.08.2025

Bildung

Mathe, Kunst, Hebräisch

Diese Woche ist die Jüdische Grundschule in Dortmund feierlich eröffnet worden. Warum entscheiden sich Eltern, ihr Kind auf eine konfessionell geprägte Schule zu schicken – und warum nicht?

von Christine Schmitt, Katrin Richter  31.08.2025

Essay

Wie eine unsichtbare Wand

Immer sind Juden irgendetwas: Heilige oder Dämonen, Engel oder Teufel. Dabei sind wir ganz normale Menschen. Warum nur gibt es immer noch Erstaunen und teils Zurückweisung, wenn man sagt: Ich bin jüdisch?

von Barbara Bišický-Ehrlich  31.08.2025

Porträt der Woche

Sprachen, Bilder, Welten

Alexander Smoljanski ist Filmemacher, Übersetzer und überzeugter Europäer

von Matthias Messmer  31.08.2025

Würdigung

Tapfer, klar, integer: Maram Stern wird 70

Er ist Diplomat, Menschenfreund, Opernliebhaber und der geschäftsführende Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses. Zum Geburtstag eines Unermüdlichen

von Evelyn Finger  29.08.2025

Interview

»Physisch geht es mir gut, psychisch ist ewas anderes«

Sacha Stawski über den Angriff auf ihn und seine Kritik an Frankfurts Oberbürgermeister

von Helmut Kuhn  28.08.2025