Rabbinerkonferenz

Preis für Schabbatprojekt

Sind stolz auf den »Green Shabbat Olamit Award« für den Bund traditioneller Juden: Rabbiner Elias Dray (2.v.r.) und Michael Grünberg (r.) Foto: CER

Im Frühjahr erhielt Elias Dray einen bemerkenswerten Brief. Er kam von der Luxemburger Hulya Foundation: »Wir sind glücklich, Ihnen mitzuteilen, dass der Bund traditioneller Juden in Deutschland (BtJ) Gewinner des Green Shabbat Olamit Award im Wert von 10.000 Euro ist«, las der Rabbiner der Amberger Gemeinde. Dray koordiniert beim BtJ mehrere Projekte für jüdische Jugendliche und junge Erwachsene – was wiederum die Hulya Foundation einen »very attractive Shabbat Olamit« nennt.

Anfang dieser Woche nahm Dray gemeinsam mit dem BtJ-Gründer und Osnabrücker Gemeindevorsitzenden Michael Grünberg die Auszeichnung entgegen – im Rahmen eines Gala-Dinners während des Treffens der Europäischen Rabbinerkonferenz in Amsterdam. »Sehr glücklich« sei er darüber, so Dray.

»Dass wir in Deutschland so einen Preis gewinnen können, hätten wir uns vor zehn oder 20 Jahren nicht vorstellen können.« Am Programm mit Seminaren, Veranstaltungen für Studenten, Familien und regelmäßigen Schabbatonim, das seine Inspiration aus dem internationalen Shabbos Project bezieht, habe man sehr viel gearbeitet. »Der Preis gibt uns Motivation weiterzumachen.«

Praxis-Modelle Ebenfalls an dem Preis beteiligt ist die philanthropische Matanel Foundation. Deren Gründerin Joëlle Aflalo betonte in ihrer Laudatio: »Es geht darum, so vielen Gemeinden wie möglich zu helfen und Best-Practice-Modelle auszuzeichnen.« Die Unterstützung habe einen deutlichen Einfluss. »In den letzten Jahren haben wir eine Evolution erlebt«, sagte Aflalo.

27 Gemeinden in ganz Deutschland sind Mitglieder im BtJ. »Das Leben nach der jüdischen Tradition sowie die unverfälschte Weitergabe dieser Tradition an nachfolgende Generationen war und ist ein Garant für den Fortbestand unseres Volkes«, lautet ihr Ziel. Seit der Gründung 2012 will man Gemeinden, besonders kleinere, »in ihrer Arbeit stärken und in allen Belangen unterstützen«. Neben den regional ausgerichteten Schabbatonim, die gutes Essen mit Vorträgen, Diskussionen und einem Freizeitprogramm verbinden, gibt es jedes Jahr einen Grand Schabbaton. Der nächste steht Anfang Juni in Dresden an. Studenten, Young Professionals, Singles und junge Familien bilden die Zielgruppe.

Durchaus inspiriert von diesem Ansatz zeigte sich auch der junge Rabbiner Michael Kohn aus Bern. Besonders am Herzen liegt ihm, »die Jugend am Judentum zu beteiligen«. Gerade in einer kleinen Gemeinde wie der seinen ist dies eine heikle Sache. »Da braucht es nur wenige kleine Fehler oder falsche Schritte, um ernsthaften Schaden zu verursachen.« Initiativen wie die des »Bundes traditioneller Juden« dürften daher auch für andere Länder interessant sein.

KZ-Befreiungen

Schüler schreibt über einzige Überlebende einer jüdischen Familie

Der 18-jährige Luke Schaaf schreibt ein Buch über das Schicksal einer Jüdin aus seiner Heimatregion unter dem NS-Terrorregime. Der Schüler will zeigen, »was Hass und Hetze anrichten können«

von Stefanie Walter  29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Berlin

Bebelplatz wird wieder zum »Platz der Hamas-Geiseln«

Das Gedenkprojekt »Platz der Hamas-Geiseln« soll laut DIG die Erinnerung an die 40 in Geiselhaft getöteten Israelis und an die 59 noch verschleppten Geiseln wachhalten

 28.04.2025

Berlin

Jüdische Gemeinde erinnert an Warschauer Ghetto-Aufstand

Zum Abschluss der Namenslesung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Berliner Fasanenstraße ist für den Abend ein Gedenken mit Totengebet und Kranzniederlegung geplant

 28.04.2025

Düsseldorf

Erinnerungen auf der Theaterbühne

»Blindekuh mit dem Tod« am Schauspielhaus stellt auch das Schicksal des Zeitzeugen Herbert Rubinstein vor

von Annette Kanis  27.04.2025

Hanau

Jüdische Gemeinde feiert Jubiläum

»Im Grunde genommen ist es mit das Größte und Schönste, was eine Gemeinde machen kann: eine neue Torarolle nach Hause zu bringen«, sagt Gemeinde-Geschäftsführer Oliver Dainow

 25.04.2025

Begegnung

Raum für das Unvergessene

Jede Woche treffen sich Schoa-Überlebende im Münchner »Café Zelig«, um Gemeinschaft zu finden im Schatten der Geschichte. Ein Ortsbesuch

von Katrin Diehl  23.04.2025

Interview

»Das Gedenken für Jugendliche greifbar machen«

Kurator Pascal Johanssen zur neuen Ausstellung im ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in Pankow

von Gerhard Haase-Hindenberg  21.04.2025

Porträt der Woche

Austausch mit Gleichen

Maria Schubert ist Gemeindesekretärin in Magdeburg und tanzt gern

von Alicia Rust  18.04.2025