Makkabi Junior Games

Mit allen dabei sein

Knapp drei Wochen sind es noch bis zu den »Makkabi Junior Games«, und schon jetzt sind mehr als 350 Anmeldungen eingegangen, sagt Alex Bondarenko, Präsidiumsmitglied für Jugend bei Makkabi.

Eine Zahl, die Bondarenko und die anderen Organisatoren positiv überrascht – hatten sie doch nur mit etwa 150 Anmeldungen gerechnet. »Nun müssen wir uns um noch mehr Betreuer, Freiwillige, Unterkünfte kümmern«, freut sich Bondarenko, was sein Team und er aber sehr gerne tun.

Etwas Wehmut allerdings ist trotz aller Freude mit dabei, denn die Rollstuhl-Fechter aus Mecklenburg-Vorpommern haben ihre Teilnahme abgesagt. »Das ist natürlich schade und traurig für uns, denn auf die haben wir uns alle sehr gefreut.« Aber die Rollstuhl-Fechter hätten sich für die Europameisterschaft qualifiziert und müssten an den Vorbereitungsseminaren teilnehmen, sagt Alexander Bondar, Trainer der Fechter. Und die seien genau an dem Wochenende der Jugendmakkabiade. »Das bedauern wir natürlich sehr.«

ADHS Rollstuhlfahrer fallen immer auf, aber unter den jungen Sportlern seien auch einige dabei, denen man nicht ansieht, dass sie an den Schulen einen besonderen Förderstatus haben. »Einige leiden an einer psychischen Erkrankung, dann sind noch ein paar dabei, bei denen das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) diagnostiziert wurde, und es gibt noch zwei Jugendliche, die mit ihrem Autismus leben müssen.«

Ein autistischer Junge sei beispielsweise im Tischtennis sehr gut. Generell möchte Makkabi Deutschland so viele Menschen mit Behinderungen wie möglich integrieren. »Wenn Sportler mit einer Behinderung zu uns kommen, dann wollen wir sie in den normalen sportlichen Alltag einbinden«, sagt Bondarenko. Ein besonderes Turnier nur für eingeschränkte Sportler sei nicht geplant. Wobei er sich – bis auf die Rollstuhlfechter – nicht daran erinnere, dass sich körperlich eingeschränkte Jugendliche bei Makkabi anmelden wollten. »Aber es gäbe auch die Möglichkeit des Rollstuhl-Basketballs. Da müssten wir nur auch mehrere Anmeldungen haben.«

Wahrscheinlich werde es schwierig, eine Mannschaft zusammenstellen zu können. Oder man biete diese Sportart auch für Jugendliche an, die zwar nicht gelähmt sind, aber Spaß daran hätten, vom Rollstuhl aus zu agieren. »Da könnte man auch mal ein Freundschaftsspiel auf die Räder stellen.«

ESport Darüber hinaus hat Makkabi für körperlich eingeschränkte Menschen zwei Angebote, die ohne Weiteres wahrgenommen werden können. »Schach und E-Sport«, erklärt Alex Bondarenko. Der elektronische Sport wird bei der Jugendmakkabiade also eine wichtige Disziplin sein, und zwar in Form des FIFA-Spiels 2018.

Jugendliche können mit Computern und Konsolen gegeneinander antreten und ein digitales Fußballturnier bestreiten.
Für die Zukunft sei bereits geplant, mit dem ZWST-Projekt »Gesher – Die Brücke« zu kooperieren. Ziel des Projekts ist die Inklusion von Menschen mit Behinderung in die jüdische Gemeinschaft.

Die Makkabi Junior Games finden vom 30. Mai bis zum 3. Juni in München statt. Die Athleten messen sich in den Sportarten Fußball, Tennis, Tischtennis, Schach, Basketball, Fechten und im E-Sport.

www.makkabi.de/juniorgames
www.facebook.com/MakkabiDeutschland

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Israel

Voigt will den Jugendaustausch mit Israel stärken

Es gebe großes Interesse, junge Menschen zusammenzubringen und Freundschaften zu schließen, sagt der thüringische Regierungschef zum Abschluss einer Israel-Reise

von Willi Wild  13.11.2025

Karneval

»Ov krüzz oder quer«

Wie in der NRW-Landesvertretung in Berlin die närrische Jahreszeit eingeleitet wurde

von Sören Kittel  13.11.2025

Jüdische Kulturtage Berlin

Broadway am Prenzlauer Berg

Vom Eröffnungskonzert bis zum Dancefloor werden Besucherrekorde erwartet

von Helmut Kuhn  13.11.2025

Justiz

Anklage wegen Hausverbots für Juden in Flensburg erhoben

Ein Ladeninhaber in Flensburg soll mit einem Aushang zum Hass gegen jüdische Menschen aufgestachelt haben. Ein Schild in seinem Schaufenster enthielt den Satz »Juden haben hier Hausverbot«

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Hessen

Margot Friedländer erhält posthum die Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Zeitzeugin Margot Friedländer erhält posthum die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie war eine der wichtigsten Stimme in der deutschen Erinnerungskultur

 12.11.2025

Berlin

Touro University vergibt erstmals »Seid Menschen«-Stipendium

Die Touro University Berlin erinnert mit einem neu geschaffenen Stipendium an die Schoa-Überlebende Margot Friedländer

 12.11.2025

Jubiläum

»Eine Zierde der Stadt«: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in Berlin eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin eingeweiht. Am Dienstag würdigt dies ein Festakt

von Gregor Krumpholz, Nina Schmedding  11.11.2025