Berlin

Mendelssohn-Stiftung plant Gedenk-Campus am Mahnmal »Gleis 17«

Gedenken am Gleis 17 in Berlin-Grunewald Foto: dpa

Die Moses Mendelssohn Stiftung will am Berliner S-Bahnhof Grunewald in der Nähe des dortigen Mahnmals »Gleis 17« einen Gedenk-Campus errichten. »Entstehen soll eine Kombination von Erinnerungsstätte, Forschungseinrichtung sowie 150 Apartments für Studierende«, kündigte die Stiftung am Dienstag in Berlin an.

Der Campus solle an die mehr als 50.000 Berliner Jüdinnen und Juden erinnern, die ab Herbst 1941 vom Gleis 17 mit Zügen der Deutschen Reichsbahn in Arbeits- und Konzentrationslager deportiert wurden.

»NESTHÄKCHEN« Als Namensgeberin für den Campus ist die Kinderbuchautorin Else Ury (1877-1943) vorgesehen, Verfasserin der seinerzeit weit verbreiteten Kinderbuchreihe »Nesthäkchen«. Ury wurde im Alter von 65 Jahren von Berlin aus in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort am 13. Januar 1943 ermordet.

In Anlehnung an die »Allee der Gerechten« in der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem soll auf dem Gelände im Grunewald zudem ein »Hain der Gerechten« entstehen.

In Anlehnung an die »Allee der Gerechten« in der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem soll auf dem Gelände im Grunewald zudem ein »Hain der Gerechten« entstehen. Dort soll jener Menschen gedacht werden, die sich trotz der drohenden Sanktionen durch die NS-Diktatur verfolgter Jüdinnen und Juden angenommen haben. Geplant sind dafür Informationsstelen im Außenbereich.

ERINNERUNG Die Stiftung erwarb für das Projekt ein an das Mahnmal angrenzendes Gelände, wo bereits seit 1991 eine Betonmauer mit Negativabdrücken menschlicher Körper an die langen Wege und Märsche zu den Deportationsbahnhöfen erinnert.

»Die unmittelbare Nähe zum Mahnmal ›Gleis 17‹ soll für angehende Wissenschaftler Motivation sein, sich mit dem historischen Ort auseinanderzusetzen«, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Julius H. Schoeps. Überdies ist im Erdgeschoss eines der drei geplanten Gebäude eine Dauerausstellung zum historischen Hintergrund des Mahnmals »Gleis 17« geplant. kna/ja

Lesen Sie in Kürze mehr zu diesem Thema in unserer Printausgabe.

München

Knobloch lobt Merz-Rede in Synagoge

Am Montagabend wurde in München die Synagoge Reichenbachstraße wiedereröffnet. Vor Ort war auch der Bundeskanzler, der sich bei seiner Rede berührt zeigte. Von jüdischer Seite kommt nun Lob für ihn - und ein Appell

von Christopher Beschnitt  16.09.2025

Auszeichnung

Düsseldorfer Antisemitismusbeauftragter erhält Neuberger-Medaille

Seit vielen Jahren setze sich Wolfgang Rolshoven mit großer Entschlossenheit gegen Antisemitismus und für die Stärkung jüdischen Lebens in Düsseldorf ein, hieß es

 16.09.2025

Erinnerung

Eisenach verlegt weitere Stolpersteine

Der Initiator des Kunst- und Gedenkprojekts, Gunter Demnig aus Köln, die Stolpersteine selbst verlegen

 16.09.2025

Porträt der Woche

Passion für Pelze

Anita Schwarz ist Kürschnerin und verdrängte lange das Schicksal ihrer Mutter

von Alicia Rust  16.09.2025

Bayern

Merz kämpft in wiedereröffneter Synagoge mit Tränen

In München ist die Synagoge an der Reichenbachstraße feierlich wiedereröffnet worden, die einst von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Der Bundeskanzler zeigte sich gerührt

von Cordula Dieckmann  16.09.2025 Aktualisiert

Sachsen-Anhalt

Erstes Konzert in Magdeburger Synagoge

Die Synagoge war im Dezember 2023 eröffnet worden

 15.09.2025

Thüringen

Jüdisches Bildungsprojekt »Tacheles mit Simson« geht erneut auf Tour

Ziel des Projektes sei es, dem Aufkommen von Antisemitismus durch Bildung vorzubeugen, sagte Projektleiter Johannes Gräser

 15.09.2025

Essen

Festival jüdischer Musik mit Igor Levit und Lahav Shani

Der Festivalname »TIKWAH« (hebräisch für »Hoffnung«) solle »ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten« setzen, hieß es

 15.09.2025

Berlin

Margot Friedländer Preis wird verliehen

Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung gehe an Personen, die sich für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzen

 15.09.2025